Die Norweger gewinnen auch das vierte Staffelrennen in dieser Saison. Frankreich sichert sich Rang zwei und das deutsche Quartett läuft beim Biathlon Weltcup in Antholz auf den dritten Platz.
Norwegen gewinnt überlegen
Auch im vierten Staffelrennen der Saison werden die Norweger ihrer Favoritenrolle gerecht und holen sich den Sieg. Nach sechs Nachladern gewinnen Sturla Holm Laegreid, Tarjei Boe, Johannes Thingnes Boe und Vetle Sjaastad Christiansen mit 59 Sek. Vorsprung vor dem Team aus Frankreich. Antonin Guigonnat, Fabien Claude, Emilien Jacquelin und Quentin Fillon-Maillet benötigen ebenfalls sechs Nachlader. Die deutsche Herren-Staffel erreicht auch in Antholz das Podest. David Zobel, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees sichern sich nach einer Strafrunde und elf Nachladern mit deutlichem Rückstand von 2:17,5 Min. auf die Norweger den Bronzerang. Rang vier geht an die Schweden Jesper Nelin, Peppe Femling, Martin Ponsiluoma und Sebastian Samuelsson (1 Strafrunde/13 Nachlader) vor Italien mit Patrick Braunhofer, Tommaso Giacomel, Didier Bionaz und dem Newcomer Elia Zeni (7 Nachlader). Tschechien kommt auf Platz sechs ins Ziel vor der Schweiz (Sebastian Stalder, Serafin Wiestner, Niklas Hartweg, Jeremy Finello) mit einer Strafrunde und 13 Nachladern. Das Team aus Österreich mit David Komatz, Simon Eder, Dominic Unterweger und Patrick Jakob erreicht nach neun Nachladern Platz elf.
Frankreich übernimmt Führung
Antonin Guigonnat hat für die französische Staffel nach nur einem Nachlader aus dem liegenden Anschlag einen kleinen Vorsprung herausgelaufen und wechselte 11,2 Sek. vor Tschechien auf seinem Teamkameraden Fabien Claude, dicht dahinter kam der Norweger Sturla Holm Laegreid zum Wechsel vor der Schweiz und Deutschland. David Zobel benötigte liegend einen Nachlader, lief die kleine Lücke zur Spitze auf dem Weg zum Stehendanschlag wieder zu, brachte die Null im Stehen und wechselte an fünfter Position mit 13,1 Sek. Rückstand auf Johannes Kühn.
Kühn hält Staffel in Podestbereich – Norwegen holt sich Führung zurück
Der Franzose Fabien Claude hielt sich trotz eines Nachladers an der Spitze, da auch alle anderen nicht schadlos durchkamen. Johannes Kühn und Tarjei Boe (NOR) liefen nach einem Nachlader als nächste zurück in die Spur, während die Schweiz mit Serafin Wiestner nach einer Extrarunde auf Rang neun zurück fiel. Simon Eder sortierte sich eine Minute hinter der Spitze auf dem zwölften Rang ein. Claude lief an der Spitze sein Tempo, Tarjei Boe sowie Johannes Kühn sogen sich heran und hatten Fabien Claude schon in Sichtweite vor sich. Frankreich begann mit Fehler, auch Johannes Kühn verfehlte eine Scheibe während Tarjei Boe abräumte. Der Norweger übernahm die Führung und Fabien Claude kam nach einem Nachlader als nächster zurück in die Spur. Auch Johannes Kühn traf die schwarze Scheibe mit dem ersten Nachlader und kam auf dritter Position zurück ins Rennen. Fabien Claude arbeitete sich an Norwegen heran und der Abstand von Johannes Kühn auf Tarjei Boe betrug nur mehr 8,6 Sek. Hinter Kühn klaffte eine größere Lücke von ca. 30 Sek. auf den Italiener Giacomel. Tarjei Boe erhöhte das Tempo und ließ die beiden Verfolger Kühn und Claude, die zwischenzeitlich gemeinsam unterwegs waren, nicht herankommen.
Johannes Thingnes Boe bringt norwegische Staffel in Sicherheit
Nun übernahm Johannes Thingnes Boe in Führung liegend für Norwegen und 10 Sek. hinter ihm wechselten Emilien Jacquelin für Frankreich und Benedikt Doll für Deutschland. J. T. Boe lief wieder in seiner eigenen Liga und verdoppelte seinen Vorsprung in der Loipe. Im liegenden Anschlag kam sein letzter Schuss nicht ins Ziel und erstaunlicher Weise benötige er für diese Scheibe zwei Nachlader während sich neben ihm Benedikt Doll und Emilien Jacquelin bereit machten. Der Franzose hielt sich während der gesamten Runde an den Skienden von Doll. Letzterer schoss drei Fehler und jeder seiner Nachlader musste sitzen um die Strafrunde zu vermeiden. Durch hohe Konzentration arbeitete er Scheibe um Scheibe ab, währenddessen Jacquelin schon lange in der Spur zurück war. Der Abstand von Frankreich zu Norwegen betrug 11.8 Sek., sein Vorsprung zu Doll wuchs auf 26,9 Sek. an. Italien folgte auf Position vier, dahinter die Schweiz mit Niklas Hartweg und Schweden mit Martin Ponsiluoma. Die Schweiz und Schweden waren zu diesem Zeitpunkt bereits jeweils mit einer Strafrunde belastet. An der Spitze konnten weder Emilien Jacquelin noch Benedikt Doll das Tempo von Johannes Thingnes Boe mithalten und mit 17 Sek. Vorsprung kam der Norweger zum Stehendanschlag auf Schießbahn eins. In 18,4 Sek. feuerte der Norweger seine fünf Treffer ab, nicht ganz so schnell aber ebenso sicher räumte der Franzose ab und jetzt lag es an Benedikt Doll. Auch er brachte die Null, investierte aber 9 Sek. mehr in den Erfolg. Der Schweizer Niklas Hartweg hatte durch einen Nachlader weniger nun komplett zu Italien aufgeschlossen und an der Spitze verdoppelte J. T. Boe, wie schon in der Runde zuvor, seinen Vorsprung auf die Verfolger. Und mit knapp 30 Sek. Vorsprung auf Frankreich übernahm Vetle Sjaastad Christiansen für Norwegen. Der Rückstand von Roman Rees auf die Spitze betrug 1:10 Min, aber sein Vorsprung auf die hinter ihm laufenden Italiener und Schweizer betrug ebenfalls nahezu eine Minute und eigentlich schienen die Podestplätze mit Norwegen, Frankreich und Deutschland vergeben. Österreich mit Dominic Unterweger hielt die achte Position und für sie kam zum Schluss Patrick Jakob.
Roman Rees hält sich trotz Strafrunde auf Rang drei
Vetle Sjaastad Christiansen machte für Norwegen dort weiter, wo J. T. Boe aufhörte und vergrößerte ebenfalls seinen Vorsprung auf Quentin Fillon-Maillet und Roman Rees. Einen Fehler im liegenden Anschlag behob er mit dem ersten Nachlader bevor der Franzose auf die Matte kam. Auch Fillon Maillet musste ein Mal nachladen während bei Roman Rees zwei Scheiben nicht fielen. Nach zwei Nachladern durfte er zurück, hatte aber wertvolle Zeit eingebüßt. Der Italiener Elia Zeni hinter ihm hielt sich schadlos und kam auf 40 Sek. an Rees heran. Beim entscheidenden Schießen setzte Christiansen wieder einen Schuss daneben, lud schnell nach und lief dem vierten Sieg entgegen. Der Franzose Fillon-Maillet riskierte viel, traf zwei Scheiben nicht und räumte schließlich mit zwei Nachladern ab. Nun lag es an Roman Rees den Podestrang für die deutsche Staffel abzusichern. Und es sollte eine Zitterpartie werden. Sein erster Schuss verfehlte das Ziel, darauf ließ er vier Treffer folgen und lud nach. Der erste Nachlader kam nicht ins Ziel und der zweite auch nicht. Auf der Waffe von Roman Rees war eine deutliche Bewegung ersichtlich und ein Treffer mit dem dritten Nachlader wäre eher Glück als Berechnung gewesen. Strafrunde! Der Vorsprung von Roman Rees reichte aber aus um nach der Strafrunde noch vor Schweden und Italien zurückzukommen und den Bronzerang ungefährdet über die Ziellinie zu bringen.