Die Schweizerin Lena Häcki-Groß gewinnt das verkürzte Einzel beim Biathlon Weltcup in Antholz und feiert damit ihren ersten Weltcupsieg. Drei deutsche Damen laufen in die Top-8 und Vanessa Voigt ist auf Rang vier die Beste.
Erster Weltcupsieg
Die Schweizerin Lena Häcki-Groß feiert beim verkürzten Einzel in Antholz ihren ersten Weltcupsieg. Die Grundlage für ihren Sieg legte sie mit zwanzig Treffern am Schießstand. „Ich bin so unglaublich stolz auf mich selber, vor allem das ich das vierte Mal die Null geschafft habe. Ich habe versucht an gar nichts zu denken und mein Ding durchzuziehen,“ so die 28jährige im ARD-Interview nach dem Rennen, wo sie zugleich anmerkte, „läuferisch hatte ich einen soliden Tag.“ Tatsächlich lag sie in der Gesamtlaufzeit deutlich hinter der Slowenin Annamarija Lampic, die eine Fabelzeit lief. Beim verkürzten Einzel der Damen über 12,5 km sind vier Schießeinlagen zu absolvieren, abwechselnd liegend und stehend. Und wenn bei den Damen die Sichtverhältnisse wesentlich besser als tags zuvor bei dem Nebelrennen der Herren waren, so erschwerten die über den Schießstand hereinziehenden Windböen fehlerfreie Schießeinlagen enorm.
Zwei Französinnen verdrängen Vanessa Voigt vom Podest
Es bot sich bei vielen guten Schießergebnissen ein spannendes Rennen im Kampf um die Podestplätze. Lange lag Vanessa Voigt auf einem Stockerlplatz, denn auch ihr gelang es alle zwanzig Scheiben weiß werden zu lassen. Julia Simon war mit zwei Strafzeiten von jeweils 45 Sekunden belastet, aber in der Spur unheimlich schnell und auch am Schießstand schneller als Voigt und verdrängte die Deutsche erst einmal auf den Bronzerang bevor später Lou Jeanmonnot, mit nur einem Fehlschuss belastet, sich auf der Schlussrunde ein Fernduell mit Vanessa Voigt lieferte und schließlich 5,8 Sekunden vor ihr auf Rang drei ins Ziel kam. Vanessa Voigt wurde auf Rang vier beste Deutsche. Hinter ihr platzierten sich mit je einem Fehlschuss die Norwegerinnen Juni Arnekleiv und Karoline Offigstad Knotten. Vanessa Voigt zeigte sich nach dem Rennen aber nicht enttäuscht, dass es nicht für einen Podestplatz gereicht hat. „Das war so ein kleiner Meilenstein für mich heute. Die letzten Wochen waren nicht so leicht und das nehme ich heute gerne mit. Auch wenn es nicht für das Podium gereicht hat, bin ich sehr zufrieden.“ Im Interview erklärte sie aber auch, dass es in einem Einzel schon ihr Anspruch ist, vier Mal die Null zu bringen. „Das muss ich können. Ich hadere immer noch an den Schießzeiten, natürlich war es heute nicht so easy mit dem Wind, aber daran muss ich noch arbeiten.“
Hettich-Walz und Preuß in Top-8
Janina Hettich-Walz kam nach drei fehlerfreien Schießeinlagen in Führung liegend zum entscheidenden Schießen. Zwei Scheiben wollten nicht fallen und mit einer starken Schlussrunde und vor allem mit schnellen Schießzeiten platzierte sie sich auf dem siebten Rang, dicht gefolgt von Franziska Preuß, ebenfalls mit zwei Strafzeiten belastet. Preuß verfehlte nach der Null im Liegen im nächsten stehenden Anschlag zwei Scheiben, hielt sich in der Folge bei den zwei Schießen fehlerfrei und bestätigte ein mannschaftlich hervorragendes Ergebnis mit drei Läuferinnen in den Top-8. „Aktuell überwiegt noch der Ärger,“ sagte Janina Hettich-Walz nach dem Rennen, „oh Mann, hätte ich es doch einmal durchgebracht zum richtigen Zeitpunkt die Null zu schießen.“ Aus dem deutschen Team waren nur fünf Athletinnen am Start, nachdem Selina Grotian wegen eines Magen-Darm-Infekts passen musste. „Wieder ein Top-10-Ergebnis, passt in Summe, aber das erste Stehendschießen war blöd, da habe ich nicht realisiert, dass ich nicht gut stehe,“ so Franziska Preuß. Johanna Puff kam in Antholz zu ihrem zweiten Weltcupeinsatz, begann mit einer Null und verfehlte anschließend bei jedem Anschlag eine Scheibe. Am Ende platzierte sie sich als 35. in den Punkterängen und ihr hat es extrem Spaß gemacht in Antholz zu laufen. „Es war vielleicht ein kleiner Vorteil, dass ich aus der Höhe kam (Anm.: sie war zuvor im IBU Cup in Ridnaun im Einsatz), heute früh war ich schon ganz nervös und die Zuschauer feuern einem am Berg an, das ist ja der Wahnsinn.“ Weniger positiv verlief es für Sophia Schneider, die insgesamt fünf Patronen nicht ins Ziel brachte und auf Rang 41 landete. „Es ist nicht einfach hier zu schießen, ich habe es heute leider nicht so gut hinbekommen.“
Wechsel in der Einzelwertung
Lisa Vittozzi hat den bisher einzigen Einzelbewerb in Östersund für sich entschieden, vor Franziska Preuß und Vanessa Voigt. Vittozzi war bisher in ihrem Heimstadion in Antholz in Einzelbewerben weniger erfolgreich und auch heute im kurzen Einzel reichte es nicht nach ganz vorne. Sie begann mit einem Fehler, zwei weitere folgten in den weiteren Schießeinlagen, was sie auch läuferisch nicht mehr kompensieren konnte. Am Ende platzierte sie sich auf Rang 16 und musste damit auch die Führung in der Einzelwertung abgeben. Hier liegt Lena Häcki-Groß mit zwei Punkten vor ihr, Vanessa Voigt fehlen nur sieben Punkte auf die Spitze und einen Punkt hinter Voigt ist Franziska Preuß platziert. Es wird also ein spannender Einzelbewerb in Oslo, der als letzter in diese Wertung einfließt. Dorothea Wierer, die seit 14.12. vom Wettkampfgeschehen pausierte, lief zwei Ränge vor ihr, als 14. über die Ziellinie. Wierer ist läuferisch noch nicht auf Top-Niveau und musste über den Schießstand kommen. Drei Mal gelang ihr die Null und im letzten Anschlag fiel eine Scheibe nicht. Ingrid Landmark Tandrevold schaffte es nach drei Fehlschüssen im zweiten Anschlag nur auf Rang 12, und hat dennoch das gelbe Trikot verteidigt.
Beste Österreicherin wurde nach drei Fehlschüssen Lisa Theresa Hauser auf Rang 23.
Der weitere Wettkampfplan von Antholz