Laura Dahlmeier wird in einem spannenden Verfolgungswettkampf Zweite hinter der Italienerin Dorothea Wierer. Rang drei belegt Lisa Vittozzi beim Heimweltcup in Antholz.
Dahlmeier führt bis zum stehenden Anschlag
Nach der krankheitsbedingten Abreise aus Antholz von Franziska Preuß waren im Sprint nur fünf deutsche Damen am Start. Sie gehörten zu den 60 Besten und hatten sich für die Verfolgung qualifiziert. Beste Ausgangsposition hatte Laura Dahlmeier mit nur 4,2 Sek. Rückstand auf die Gejagte Marketa Davidova aus Tschechien. Knapp dahinter gingen Kaisa Mäkäräinen (FIN) und Marte Olsbu Roeiseland (NOR) in die 2 km-Spur, die nach zwei liegenden und zwei stehenden Schießeinlagen fünf Mal zu laufen war. Bereits in den ersten Abfahrten war klar zu erkennen, dass die Techniker für Laura Dahlmeier einen hervorragenden Ski präpariert hatten. Bei wechselnden Windverhältnissen setzte Laura Dahlmeier den ersten Schuss, blieb als Einzigste aus dem Führungsquartett fehlerlos und ging in Führung liegend auf die nächste Runde, gefolgt von Lisa Theresa Hauser, die ebenfalls alle Scheiben getroffen hat. In der Spur war Laura Dahlmeier stärker und hat sich erwartungsgemäß von der Österreicherin abgesetzt. Auch beim zweiten Schießen hat Laura Dahlmeier alle Scheiben versenkt und den Schießstand verlassen, als die anderen zu schießen begonnen haben. Auch Lisa Theresa Hauser blieb wieder fehlerfrei und ging mit 10,9 Sek. Rückstand als Zweite in die nächste Runde, gefolgt von Dorothea Wierer, Marte Olsbu Roeiseland und Lisa Vittozzi im Bereich einer Strafrunde.
Beeindruckendes Rennen von Laura Dahlmeier
Laura Dahlmeier lief ihr Tempo vorneweg und konnte den Vorsprung minimal erhöhen. Bei weiterhin wechselhaften Bedingungen am Schießstand verfehlte sie die letzte Scheibe im ersten Stehendanschlag und die beiden Italienerinnen übernahmen die Führung. Nach gelaufener Strafrunde war Laura Dahlmeier mit 21,4 Sek. Rückstand an dritter Position und knappe 10 Sek. dahinter Lisa Theresa Hauser. Während die beiden Italienerinnen vorne gemeinsame Sache machten, konnten Laura Dahlmeier und Lisa Theresa Hauser nicht aufschließen. Die Entscheidung sollte beim finalen Schießen fallen. Dorothea Wierer hat gewohnt schnell geschossen und eine Scheibe verfehlt, ihre Zimmerkameradin Lisa Vittozzi ließ sich etwas mehr Zeit, verfehlte ebenfalls eine Scheibe und beide kassierten eine Strafrunde. Für Laura Dahlmeier war klar, dass sie fehlerfrei bleiben musste um noch an die Italienerinnen heranzukommen und ihre letzte Scheibe fiel als Dorothea Wierer aus der Strafrunde kam. Im Abstand von 7,6 Sek. und 7,7. Sek. gingen Lisa Vittozzi und Laura Dahlmeier auf die Verfolgung. Die Podestplätze schienen vergeben zu sein.
Doppelerfolg für Italien beim Heimweltcup
Dorothea Wierer lief kraftvoll vorneweg, hatte ihren Vorsprung schnell verdoppelt und zwischen Dahlmeier und Vittozzi entwickelte sich ein spannender Zweikampf um Platz Zwei. Da von hinten nichts mehr zu erwarten war sparte Dahlmeier Körner und lief taktisch klug dicht im Windschatten von Vittozzi. Im Vertrauen auf ihr gutes Material ging sie in der Abfahrt an der Huber-Alm an Vittozzi vorbei und hat sich nach einem kleinen Strauchler gut in der Spur gehalten. Im letzten Anstieg erhöhte sie die Frequenz, machte Druck und Vittozzi musste abreissen lassen. Zu dem Zeitpunkt wurde Dorothea Wierer im Ziel schon als Siegerin gefeiert. Souverän und deutlich hat sie den ersten Verfolgungswettkampf in ihrer Heimat für sich entschieden. Laura Dahlmeier kam 6,0 Sek. später als Zweitplatzierte ins Ziel und Lisa Vittozzi ließ unter dem Jubel der Zuschauer als Drittplatzierte austrudeln. Vierte wurde die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland vor Anastasiya Kuzmina und Lisa Theresa Hauser. Die Schweizerin Lena Häcki bestätigte einmal mehr ihre gute Form. Nach zwei Strafrunden verbesserte sie sich von Platz zwanzig auf den neunten Rang. Von den anderen deutschen Damen konnte keine in die Top-10 laufen. Nach drei Fehlern platzierte sich Franziska Hildebrand als 18. Karolin Horchler verfehlte nach drei sauberen Schießeinlagen im letzten Anschlag eine Scheibe und wurde 21., Denise Herrmann 23. und Vanessa Hinz 26. Nach dem Rennen sagte Laura Dahlmeier: „Es war ein schönes Rennen und heute gings deutlich besser. Ich freue mich wahnsinnig über dieses Podium und habe wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Gestern konnte ich gut regenerieren und habe einen kleinen Sieg, weil ich Lisa auf der Schlussrunde hinter mir lassen konnte. Ich habe wirklich gutes Material gehabt und deshalb meine Attacke in der Abfahrt gesetzt, im sonnigen Bereich waren meine Ski besser als im Schatten und im Zielsprint habe ich noch die nötigen Körner gehabt.“
Das weitere Wettkampfprogramm für Antholz haben wir hier für Euch zusammengestellt.