Nach einer leidenschaftlichen Aufholjagd sichert sich Benedikt Doll im Massenstart beim Biathlon Weltcup in Oslo den zweiten Rang. Der Sieg geht an Sturla Holm Laegreid. Philipp Nawrath und Justus Strelow runden auf den Plätzen sechs und acht ein glänzendes Mannschaftsergebnis ab.
Die Ausgangssituation
Die bisherigen zwei Massenstarts in Lenzerheide und Hochfilzen gewannen Johannes Thingnes Boe und Vetle Sjaastad Christiansen, aber Johannes Dale-Skjevdal führt mit zwei zweiten Rängen in der Massenstartwertung und war daher mit dem roten Trikot am Start. Es sei vorweggenommen, dass sein heutiger 17. Platz ausreicht um weiterhin in Führung zu bleiben. Alle sechs deutschen Athleten waren für den Massenstart qualifiziert, aus der Schweiz lediglich Sebastian Stalder und kein Athlet aus Österreich.
Benedikt Doll und Justus Strelow kommen gut ins Rennen
Nach einem fehlerfreien ersten Anschlag ging der Schwede Martin Ponsiluoma als erster vom Schießstand weg, aber Justus Strelow und Benedikt Doll hielten sich schadlos und waren vorne mit dabei. Die anderen deutschen Starter kreiselten in der Strafrunde und auch Johannes Thingnes Boe verfehlte im ersten Anschlag drei Scheiben, ebenso Philipp Horn der an das Ende gespült wurde. Martin Ponsiluoma und der weitere Schwede Sebastian Samuelsson lagen mit etwas Abstand zu den Verfolgern an der Spitze des Feldes Richtung zweites Schießen und während Benedikt Doll läuferisch dabei war musste Justus Strelow etwas zur Spitze abreißen lassen. Beim zweiten Liegendanschlag ging Sebastian Samuelsson nach fünf Treffern als erster vom Schießstand weg, gefolgt vom Norweger Tarjei Boe, aber auch Benedikt Doll und Justus Strelow hielten sich ein weiteres Mal schadlos und mischten mit und vor allem Benedikt Doll zeigte sich kämpferisch, in einer ganz anderen Verfassung als tags zuvor im Einzel. Johannes Kühn hatte sich auf die sechste Position nach vorne geschoben, auch Johannes Thingnes Boe hatte nach fünf Treffern den Anschluss als 17. nach vorne wieder geschafft und machte auf der Runde Platz für Platz gut.
Tarjei Boe und Benedikt Doll gehen in Führung
Sebastian Samuelsson, Tarjei Boe und Benedikt Doll standen zeitgleich zum ersten Stehendanschlag bereit und während Samuelsson in die Strafrunde abbiegen musste, liefen Tarjei Boe und Benedikt Doll zeitgleich nach der Null in Führung liegend aus dem Schießstand. Justus Strelow räumte sicher ab und kam an vierter Position zurück in die Loipe. Samuelsson musste die nächste Runde weitgehend alleine bestreiten, hielt sich aber auf Rang drei, während Strelow einige starke Läufer an sich vorbeiziehen lassen musste.
Die Null im entscheidenden Schießen führt zum Sieg
Im entscheidenden Anschlag spielte der Wind eine große Rolle und sowohl Tarjei Boe als auch Benedikt Doll begannen beide mit Fehler und während der Deutsche zwei Runden kassierte, waren es bei Tarjei Boe sogar drei. Samuelsson konnte die gebotene Chance nicht nutzen, er kassierte ebenso drei Runden während Sturla Holm Laegreid mit fehlerfreiem Schießen die Führung übernahm, gefolgt von Justus Strelow nur 4,1 Sekunden dahinter. Benedikt Doll kam mit 7,9 Sekunden auf die Spitze aus der Strafrunde zurück, hinter ihm der Schwede Jesper Nelin und Philipp Nawrath mit 13,1 Sekunden auf die Spitze. Jesper Nelin lief voll auf Angriff und schob sich schnell an Doll und Strelow vorbei auf die zweite Position. Doll schien hinter ihm Kräfte zu sammeln und holte wieder auf. Mit einem starken Antritt im letzten Anstieg beim Schießstand zog er am Schweden vorbei und verteidigte den Silberrang bis ins Ziel, wo 6,4 Sekunden vor ihm Sturla Holm Laegreid den zweiten Sieg in Folge vor seinem Heimpublikum feierte. Jesper Nelin komplettierte das Podest, gefolgt von den beiden Franzosen Fabien Claude und Emiien Jacquelin. Philipp Nawrath erreichte das Ziel auf dem sechsten Platz und Justus Strelow kam schließlich mit 33,1 Sekunden Rückstand auf den achten Rang. Johannes Kühn (1+0+2+2) belegte Platz 19, Roman Rees (1+1+1+1) Platz 24, gefolgt von Philipp Horn (3+1+1+0). „Das hat mir gestern ziemlich gestunken,“ gab Benedikt Doll im ZDF-Interview nach dem Rennen zu. „Ich schau gerne nach vorne, heute war es am Schießstand eine komplett andere Welt“. Die DSV-Mannschaft zeigte sich heute kämpferisch und in anderer Verfassung als im Einzel tags zuvor. Auch die Materialschwankungen schienen heute keine Rolle zu spielen.
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