Justine Braisaz-Bouchet gewinnt den Sprint der Damen vor heimischem Publikum beim Biathlon Weltcup in Annecy Le Grand Bornand. Franziska Preuß wird Zweite und die Slowenin Annamarija Lampic läuft auf Rang drei. Selina Grotian und Vanessa Voigt komplettieren in den Top-6 ein hervorragendes deutsches Mannschaftsergebnis.
Selina Grotian und Anamarija Lampic legen vor
93 Damen gingen im Sprint beim Biathlon Weltcup in Annecy Le Grand Bornand bei strahlendem Sonnenschein und vor ausverkauftem Haus an den Start, fünf Athletinnen verzichteten kurzfristig auf einen Einsatz, darunter die beiden Schweizerinnen Amy Baserga und Aita Gasparin wegen Magen-Darmproblemen. Die Deutsche Julia Kink wird das ganze Wochenende in Frankreich aufgrund Infektsymptomen verpassen, wie der Deutsche Skiverband mitteilte. Ziel ist es, einer schnellen Erholung nicht im Wege zu stehen, damit sie im Neuen Jahr wieder voll angreifen kann, wie Teamärztin Katharina Blume in der DSV-Mitteilung zitiert wird. Auch Vanessa Voigt und Franziska Preuß spürten leichte Infektanzeichen, entschieden sich aber für einen Start. Selina Grotian ging als erste aus dem deutschen Team ins Rennen und verließ nach fünf Treffern im Liegen mit Selbstvertrauen den Schießstand. Stehend kam ein Schuss nicht ins Ziel, aber Grotian war stark in der Loipe. Die Slowenin Annamarija Lampic, stets mit der besten Laufleistung unterwegs, blieb im Liegendanschlag fehlerfrei, kassierte stehend zwei Strafrunden und aufgrund ihrer läuferischen Klasse bog sie nur 7,5 Sekunden hinter der zu diesem Zeitpunkt in Führung liegenden Selina Grotian in die Schlussrunde ein. Im Ziel übernahm sie schließlich mit einem Vorsprung von 6,4 Sekunden die Führung vor Grotian.
Justine Braisaz-Bouchet geht an die Spitze
Justine Braisaz-Bouchet war die erste aus der starken roten Gruppe, die sich vor Lampic und Grotian von großem Beifall ins Ziel getragen mit 17,2 Sekunden Vorsprung an die Spitze setzte. Läuferisch lag die Französin in der Gesamtzeit mit 19,1 Sekunden zwar deutlich hinter der Slowenin, allerdings hatte Braisaz-Bouchet eine Strafrunde weniger im Gepäck. Spannend wurde es dann als Franziska Preuß als Favoritin ins Rennen einstieg. Die Deutsche im gelb-roten Trikot schoss kontrolliert und traf ihre fünf Scheiben im liegenden Anschlag, räumte stehend in ebenso sauberem Rhythmus ab und verließ den Schießstand mit 4,6 Sekunden Vorsprung auf Justine Braisaz-Bouchet. Im Fernduell mit der Französin lag Preuss einen Kilometer vor dem Ziel 0,9 Sekunden hinter ihr, holte noch einmal auf und lag 600 Meter vor dem Ziel nur noch 0,4 Sekunden hinter der Französin. Die Ziellinie überquerte Franziska Preuß schließlich mit 1,4 Sekunden Rückstand hinter Justine Braisaz-Bouchet auf dem Silberrang. Die Slowenin Anamarija Lampic blieb auf dem Bronzerang und erreichte damit erstmals in ihrer Biathlonkarriere das Podest bei einem Weltcuprennen. Yuliaa Dzhima (UKR) kam mit zehn Treffern auf dem vierten Rang ins Ziel und verdrängte Selina Grotian mit einer Sekunde Vorsprung auf Rang fünf. Vanessa Voigt traf alle ihre Scheiben und behauptete mit guter Laufleistung auf der Schlussrunde den sechsten Rang. Justine Braisaz-Bouchet, die in Hochfilzen nach dem Rennen Tränen der Enttäuschung vergoss, war als Siegerin in Annecy erneut zu Tränen gerührt. Eigentlich wird keine Nationalhymne bei der Weltcup-Siegerehrung gespielt, als das französische Publikum lautstark von der Tribüne aus die La Marseillaise für die sichtlich gerührte Siegerin anstimmte.
Fünf Deutsche in der Verfolgung
Die drei Damen in den Top-6, Franziska Preuß, Selina Grotian und Vanessa Voigt wollen in der Verfolgung noch einmal voll angreifen, wie ihr Trainer Sverre Olsbu Roeiseland ankündigte. Der Rückstand auf die Gejagte Braisaz-Bouchet ist minimal und bei fünf kurzen Runden mit dazwischen vier Schießen ist gerade für schießstarke Athletinnen alles möglich. Selina Grotian zeigte sich nach dem Rennen in der ARD glücklich darüber, „allein, dass es liegend wieder klappt, stimmt mich glücklich.“ Anna Weidel traf ihre zehn Scheiben, ihr Rückstand auf Rang 43 betrug 1:40,0 Minuten und sie lag läuferisch weit hinter den Besten. „Es war sehr, sehr hart. Das war der schlechteste Wettkampf seit Wochen, “ sagte Anna Weidel nach dem Rennen in der ARD, und weiter: „Das Schießen war gut, aber auf der Strecke habe ich mich sehr schwer getan, Ich bin selbst sehr enttäuscht.“ Julia Tannheimer setzte sowohl liegend als auch stehend eine Scheibe vorbei und platzierte sich als 53. außerhalb den Punkterängen, aber mit 2:19,0 Minuten wird sie dennoch die Verfolgung aufnehmen und versuchen Plätze nach vorne gut zu machen.
Franziska Preuß baut Vorsprung in der Gesamtwertung aus
Mit dem zweiten Rang im Sprint von Annecy hat Franziska Preuß ihren Vorsprung in der Gesamtwertung auf 98 Punkte auf Lou Jeanmonnot ausgebaut. Die Französin konnte nach drei Fehlern auf Rang 35 nur minimal punkten. Auch in der Sprintwertung bleibt Preuß an der Spitze. Hier liegt Justine Braisaz-Bouchet mit 58 Punkten Rückstand auf dem zweiten Platz. Auch die Schwedin Elvira Oeberg punktete im Sprint nicht entscheidend. Sie verfehlte liegend und stehend jeweils zwei Scheiben und nach vier Extrarunden belegte sie Rang 32.
Erneutes Debakel für Damen aus Österreich
Es will einfach nicht aufgehen bei den Skijägerinnen aus Österreich. Nur Anna Andexer hat sich für die Verfolgung qualifiziert. Nach drei Strafrunden rangiert sie auf Rang 50 und wird mit einem Rückstand von 2:17,3 Minuten die Verfolgung aufnehmen. Lea Rothschopf (2:1) auf Rang 68, Anna Gandler (2:1) auf Rang 72 und Lisa Theresa Hauser als 80. (1:4) konnten sich nicht für die Verfolgung qualifizieren.Die beiden im Sprint angetretenen Schweizerinnen Lena Häcki-Groß und Lea Meier platzierten sich auf den Rängen 33 und 36 und werden demnach in der Verfolgung auf Punktejagd gehen.
Der weitere Wettkampfplan in Annecy
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