Biathlon Weltcup: Danilo Riethmüller Vierter bei französischem Doppelerfolg im Massenstart

Danilo Riethmueller (GER) © Manzoni/NordicFocus

Im Massenstart beim Biathlon Weltcup in Kontiolahti kämpft Danilo Riethmüller um eine Podestplatzierung und landet knapp geschlagen auf einem hervorragenden vierten Rang. Eric Perrot gewinnt, übernimmt das gelbe Trikot und sorgt mit Quentin Fillon Maillet auf dem Silberrang für einen französischen Doppelerfolg. Aus dem starken Team der Norweger setzt sich Sturla Holm Laegreid durch und komplettiert das Podest.    

Erster Massenstart schon zur Eröffnung der Weltcupsaison

Start Massenstart © Manzoni/NordicFocus

Zum ersten Massenstart der Biathlon Weltcup Saison 2024/25 waren sieben Norweger, mit Philipp Nawrath, Philipp Horn, Danilo Riethmüller, Johannes Kühn und Justus Strelow fünf Deutsche, fünf Franzosen, drei Ukrainer, darunter auch der junge Vitalii Mandzyn, Träger des blauen Trikots als derzeit bester unter 23 Jahren, zwei Schweden, zwei Italiener, Simon Eder aus Österreich und Joscha Burkhalter aus der Schweiz, Campbell Wright aus den USA und ein Belgier, ein Tscheche und mit Jakov Fak ein Slowene zugelassen. Dabei wurden die Ergebnisse aus den beiden Einzelbewerben in Kontiolahti und die letzte Gesamtweltcupwertung herangezogen. Johannes Thingnes Boe gewann vergangene Saison die Massenstartwertung und war auch in Kontolahti großer Favorit im Bewerb über 15 km mit vier Schießeinlagen. Beim ersten Massenstart letztes Jahr in Lenzerheide dominierten die Norweger, der Sieg ging an Johannes Thingnes Boe.    

Strelow setzt den ersten Schuss im Rennen

Justus Strelow (GER) © Authamayou/NordicFocus

Den ersten Schuss setzte Justus Strelow und als Erster hatte er seine fünf Scheiben weiß werden lassen. Allerdings musste er von Bahn 30 an allen, die auf den Schießbahnen weiter vorne platziert waren, vorbei und dennoch sortierte er sich hinter Sturla Holm Laegreid und Endre Stroemsheim mit nur 1,7 Sekunden Rückstand in die nächste Runde ein. Innerhalb der Top-10 lagen nur zehn Sekunden Abstand, 13 Athleten brachten die Null, darunter neben Strelow aus deutscher Sicht auch Johannes Kühn und Danilo Riethmüller. Nawrath und Horn trafen sich in der Strafrunde wieder, wo auch der Franzose Emilien Jacquelin und Martin Ponsiluoma zwei Extrarunden zu drehen hatten. Johannes Thingnes Boe verfehlte ebenso bereits im ersten Schießen eine Scheibe. Richtung zweites Schießen wurde das Tempo an der Spitze sehr hoch gehalten und gerade bei den deutschen Athleten Strelow und Kühn wurde deutlich, dass sie mit hervorragendem Material ausgestattet waren. Justus Strelow hielt sich an Laegreids Skienden und Johannes Kühn konnte Plätze nach vorne gut machen, ebenso hielt sich Danilo Riethmüller im vorderen Bereich. 

Zwei Norweger in Führung

Zum ersten Anschlag im Stehen, das zweite Schießen im Rennen, machte sich Justus Strelow auf Bahn drei neben den beiden Norwegern Laegreid und Stroemsheim bereit. Erneut setzte Strelow den ersten Schuss, verfehlte aber eine Scheibe, ebenso Johannes Kühn. Riethmüller und Nawrath brachten die Null und nun war es Riethmüller der zu diesem Zeitpunkt als bester Deutscher an sechster Position mit 10,1 Sekunden Rückstand den Schießstand verließ. Nawrath lag auf Position neun nur 14,9 Sekunden zurück und Justus Strelow Rückstand auf der Zehn betrug 16,3 Sekunden auf den führenden Vetle Sjaastad Christiansen, gefolgt von Endre Stroemsheim und Antonin Guigonnat. Riethmüller hielt sich vorne und war mit Johannes Thingnes Boe und den Franzosen Fabien Claude, Antonin Guigonnat und Eric Perrot um sich herum in guter Gesellschaft. Nawrath machte Zeit gut und auch Strelow knippste den Führenden ein paar Sekunden ab. 

Eric Perrot geht in Führung

Eric Perrot (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Zum dritten Anschlag kamen mit Christiansen, Stroemsheim, Soerum und J. T. Boe vier Norweger an der Spitze, der nächste war bereits Danilo Riethmüller. Die führenden Norweger trafen sich alle vier in der Strafrunde wieder und Eric Perrot setzte sich mit einer perfekten Serie an die Spitze und nur 5,1 Sekunden dahinter reihte sich nach der dritten Null Danilo Riethmüller ein. Laegreid und Christiansen kamen auf Rang drei und vier aus der Strafrunde zurück und Justus Strelow bog an siebter Position aus der Strafrunde kommend in die nächste Runde ein. Nawrath folgte nach 300 Extrametern auf der 15. Perrot, Laegreid und Riethmüller an der Spitze kamen mit gut zehn Sekunden Vorsprung zum entscheidenden Schießen. Laegreid setzte den ersten Schuss, eine Scheibe blieb schwarz, Perrot räumte mit Entschlossenheit seine fünf Scheiben ab und behauptete die Spitzenposition. Sturla Holm Lagreid kreiselte, Danilo Riethmüller verfehlte ausgerechnet im letzten Anschlag eine Scheibe und gesellte sich zum Norweger in der Strafrunde. Perrot hatte eingangs der Schlussrunde einen Vorsprung von 20,7 Sekunden auf Sturla Holm Laegreid an zweiter Position und nur sechs Sekunden dahinter bog bereits der fehlerfrei gebliebene Franzose Fillon Maillet in seine letzte Runde ein. Riethmüllers Rückstand an vierter Position betrug bei Schießstandausgang 6,6 Sekunden.

Hart umkämpfte Podestplätze 

Quentin Fillon Maillet (FRA), Eric Perrot (FRA), Sturla Holm Laegreid (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Dem Franzosen Eric Perrot war der Sieg nicht mehr streitig zu machen, aber dahinter entbrannte ein großer Kampf um die beiden verbliebenen Podestplätze und mitten drin befand sich Danilo Riethmüller, der sich im ersten Teil der Schlussrunde deutlich an Fillon Maillet herangeschoben hatte. Den Vorsprung auf seine Verfolger hatte der Deutsche ausgebaut, von hinten drohte ihm keine ernsthafte Gefahr mehr. Die Dreiergruppe kämpfte erst nebeneinander die Wand hoch, als der Franzose und Laegreid wegsprangen und eine kleine Lücke zum Deutschen rissen. Vorne wurde Eric Perrot bereits als Sieger gefeiert und Fillon Maillet machte den französischen Doppelerfolg perfekt. Bronze sicherte sich Sturla Holm Laegreid mit nur 2,4 Sekunden Rückstand. Auf den letzten Metern kam Riethmüller nicht mehr an die beiden Kontrahenten heran und platzierte sich nach einem beeindruckenden Kampf neben dem Podest auf Rang vier mit lediglich 17,7 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Auf den Bronzerang fehlten ihm 6,2 Sekunden und genau 6,1 Sekunden war er in der letzten in seiner Laufleistung langsamer. „Natürlich war es wunderschön mit den beiden um das Podest zu kämpfen. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit dem Tag heute. Mir fehlte etwas der Punch und mir war klar, wenn die attackieren und anspringen, dass ich da nicht mithalten kann,“ so Riethmüller nach dem Rennen in der ARD. Hinter Riethmüller platzierten sich mit Vebjoern Sierum, Vetle Sjaastad Christiansen, Endre Stroemsheim, Tarjei Boe und Johannes Thingnes Boe fünf Norweger. Das gelbe Trikot musste Johannes Thingnes Boe heute abgeben. In Hochfilzen wird der Franzose Eric Perrot erstmals in gelb antreten.

Riethmüller bester Deutscher

Quentin Fillon Maillet (FRA), Eric Perrot (FRA), Sturla Holm Laegreid (NOR), Danilo Riethmueller (GER), Vebjoern Soerum (NOR), Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Danilo Riethmüller hat im Massenstart von Kontiolahti eindrucksvoll gezeigt, dass sich die Trainer bei den Qualifikationswettkämpfen zurecht für ihn entschieden haben. Mit Rang vier im Massenstart hat er sein bestes Karriereergebnis erreicht und kann davon ausgehen, dass er auch beim Weltcup in Hochfilzen wieder im Aufgebot stehen wird. Möglicherweise wird dort ja bereits rotiert und Startlätze mit dem IBU Cup getauscht. „Auf der Strecke habe ich mich ein bißchen schwer getan, das habe ich auf der zweiten und dritten Runde bereits gemerkt. Deshalb wollte ich am Schießstand meine bestmögliche Performance zeigen und ich denke, das ist mir auch gut gelungen und am Ende steht dann ein vierter Platz zu Buche,“ so Riethmüller nach dem Rennen, und weiter: „Ich habe gehofft, dass Laegreid und Fillon Maillet so gnädig sind und mit mir das Ding auf der Zielgeraden auswürfeln, aber den Gefallen haben sie mir nicht getan. An der „wall“ sind sie dran rübergegangen und haben angesprungen, und da habe ich mir gedacht, lass sie laufen, das kriege ich nicht mehr gebacken.“ Justus Strelow war bis zum entscheidenden Schießen, obwohl er bereits zwei Extrarunden im Gepäck hatte, noch in Schlagdistanz. Gerade in den ersten beiden Schießen bot er jeweils die schnellste Schießzeit. Nach einem weiteren Fehler zum Abschluss schien die Motivation nicht mehr ganz so hoch zu sein und am Ende platzierte er sich auf Rang acht und war damit zweitbester Deutscher. Philipp Nawrath kam nach insgesamt fünf Strafrunden auf Rang 17 ins Ziel. Johannes Kühn verfehlte zusammen sechs Scheiben, stürzte beim Zieleinlauf nach einem Hakler mit dem Norweger Johannes Dale-Skjevdal und belegte Platz 22. Ebenfalls sechs Fehler unterliefen Philipp Horn auf dem 25. Platz und David Zobel war nicht für den Massenstart qualifiziert. Das Schlusslicht bildeten Simon Eder aus Österreich auf Rang 29 (3 Fehler) und der Schweizer Joscha Burkhalter (4 Fehler) als 30.  

Ergebnis

Weltcupstand Herren nach Kontilahti

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