Biathlon Weltcup: Davidova siegt, Preuß starke Vierte im Sprint von Kontiolahti - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Weltcup: Davidova siegt, Preuß starke Vierte im Sprint von Kontiolahti

Elvira Oeberg (SWE), Marketa Davidova (CZE), Suvi Minkkinen (FIN), Franziska Preuss (GER), Karoline Offigstad Knotten (NOR), Julia Tannheimer (GER), (l-r) © Authamayou/NordicFocus

Die Tschechin Marketa Davidova gewinnt den Sprint der Damen beim Biathlon Weltcup in Kontiolahti. Franziska Preuß fehlt eine Zehntelsekunde auf das Podest und Julia Tannheimer erreicht einen hervorragenden sechsten Rang.

Davidova geht früh ins Rennen – und gewinnt

Marketa Davidova (CZE) © Manzoni/NordicFocus

Die Tschechin Marketa Davidova siegte im Sprint von Kontiolahti. Nach zehn Treffern reichte die achte Gesamtlaufzeit um mit 8,8 Sekunden Vorsprung vor Elvira Oeberg zu bleiben. Die Schwedin war erst lange nach Davidova ins Rennen gestartet und lag nach einer sauberen Serie im Liegendanschlag deutlich vorne. Zwei Extrarunden aus dem Stehendanschlag waren am Ende ein Fehler zu viel und obwohl Oeberg die schnellste Schlussrunde lief und damit auch die schnellste Gesamtlaufzeit bot, musste sie sich mit dem Silberrang zufrieden geben. Die Schwedin verdrängte aber die Finnin Suvi Minkkinen auf den dritten Podestrang, die zuvor nach zehn Treffern lautstark auf dem Weg ins Ziel von den finnischen Fans angefeuert wurde. Minkkinen erreichte erstmals ein Weltcuppodest in einem Einzelrennen und wurde auch bei der Siegerehrung frenetisch in ihrem Heimstadion gefeiert. Der Silberrang hat für Elvira Oeberg ausgereicht um das gelbe Trikot zu übernehmen, das neuerdings gleich nach der Siegerehrung übergestreift wird. Davidova (29) hat lange auf diesen Sprintsieg warten müssen. Zuletzt gewann sie im Januar 2019 in Antholz einen Sprint. Es war damals äußerst knapp. Mit nur 1,7 Sekunden Vorsprung gewann sie vor der Finnin Kaisa Mäkäräinen. Der letzte Weltcupsieg gelang Davidova im November 2021 im Einzel von Östersund. „Ich bin wirklich glücklich, ich habe mich vor allem auf das Schießen versucht zu konzentrieren, ich wusste ja, die Guten kommen alle erst nach mir,“ so eine strahlende Siegerin nach dem Rennen in der ARD.

„Das Glück müsste doch auch mal auf meiner Seite sein“ 

Franziska Preuss (GER), Elvira Oeberg (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die Zehntelsekunden sind nicht immer auf der Seite von Franziska Preuß. Eine davon fehlte ihr am Ende zum Bronzerang. Preuß kam mit fünf Treffern im Liegen gut ins Rennen, war auch auf der Strecke stets im Bereich der besten sechs Läuferinnen, aber im stehenden Anschlag blieb eine Scheibe schwarz und dafür waren 150 Extrameter zu laufen. 0,1 Sekunden fehlten ihr heute zu Bronze und auch schon beim letztjährigen Saisonstart auf den Sieg im Einzel in Östersund und Franziska Preuß meinte nach dem Rennen in der ARD: „Ich ärgere mich über den einen Fehler stehend. Ich wollte unbedingt die Null schießen und den habe ich so unnötig weggeknippst.“ Das letztlich 0,1 Sekunden fehlen, ärgerte sie dennoch: „Das Glück müsste doch auch mal auf meiner Seite sein, zumindest zeitgleich.“ Die Top-10 lagen ohnehin sehr knapp beisammen und die Norwegerin Karoline Offigstad Knotten trennten auf dem fünften Rang nur 3,3 Sekunden von Preuß. 

Top-Ergebnis von Julia Tannheimer

Julia Tannheimer (GER) © Authamayou/NordicFocus

Einen starken Auftritt bot die 19jährige Julia Tannheimer. Nach einer perfekten Serie im liegenden Anschlag ließ sie sich nicht beirren und räumte auch im Stehendanschlag zügig ihre Scheiben ab und hatte sich ihr Rennen offensichtlich sehr gut eingeteilt. Mit einer starken Schlussrunde, nur 10,5 Sekunden hinter der Schnellsten, Elvira Oeberg, ließ sie viele der Top-Athletinnen hinter sich und kam mit 21,1 Sekunden Rückstand auf die Siegerin als Sechste ins Ziel. Tannheimer erreichte damit ihr bestes Weltcupergebnis und wurde erstmals zur Blumenzeremonie aufgerufen. „Ich hätte es für mich persönlich nicht besser machen können,“ meinte sie nach dem Rennen in der ARD. Einen Plan hatte sie sich nicht zurecht gelegt, sagte sie, „ich bin einfach losgelaufen. Ihr „pacemaker“ war die Französin Sophie Chauveau, an die sie sich in der zweiten Runde hängte, „und dann hatte ich noch genügend Energie für die letzte Runde.“ Die weiteren drei deutschen Starterinnen haben ihre Chancen am Schießstand vergeben. Vanessa Voigt kam nach zwei Fehler im Stehendanschlag auf Rang 37 ins Ziel, Julia Kink, ebenfalls mit zwei Strafrunden belastet, wurde 46. „Die Bedingungen waren super gut, wir hatten richtig gute Ski, es war nicht zu kalt und nicht zu warm.“ Bezüglich ihrer Schießfehler gab sie an, dass sie die Situation falsch eingeschätzt haben muss. „Beim Anschießen war Null Wind, dann war ziemlich viel Wind, auf der Matte war der Wind wieder draußen, es war dann schwierig,“ so Kink in der ARD nach dem Rennen, wo sie auch angab, dass es für sie immer noch etwas Besonderes ist, im Weltcup starten zu dürfen.“ Selina Grotian (3:1) sortierte sich auf Rang 48 ein. Mit der vierten Gesamtlaufzeit war sie allerdings Schnellste der fünf deutschen Damen. Nach einer Mitteilung des DSV-Mannschaftsarztes Dr. Jan Wüstenfeld musste Johanna Puff passen. „Leider haben sich bei Johanna über die Nacht starke Halsschmerzen eingestellt, die ihren Start beim heutigen Sprint in Kontiolahti verhindern.“

Lisa Theresa Hauser beste Österreicherin

Lisa Theresa Hauser (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Am Schießstand arbeitete Lisa Theresa Hauser perfekt, im Laufen war sie nicht ganz vorne dabei und am Ende platzierte sie sich mit 29,6 Sekunden Rückstand auf dem achten Platz als beste der Österreicherinnen. Knapp hinter ihr (+1,2 Sekunden) kam Lena Häcki-Groß (SUI) als Neunte ins Ziel. Die Schweizerin blieb in beiden Schießeinlagen fehlerfrei. Anna Gandler verfehlte nach fünf Treffern im Liegen im zweiten Anschlag eine Scheibe und kam mit 54,2 Sekunden Rückstand auf Rang 19 ins Ziel.Die Französin Lou Jeanmonnot, im Sprint im gelben Trikot unterwegs, konnte ihre Leistung aus dem Einzel heute nicht bestätigen. Nach zwei Fehlschüssen kam sie als 17. ins Ziel und musste das gelbe Trikot der Gesamtweltcupführenden an Elvira Oeberg abgeben. Franziska Preuß rangiert derzeit auf der dritten Position. Auch Julia Simon scheint ihr Leistungsvermögen noch nicht ganz abrufen zu können. Mit drei Extrarunden belegte sie nur auf Rang 47.  Die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold hatte wie schon im Einzel auch im Sprint wieder Probleme mit ihrem Herzrhythmus. „Ich mache mir keine Sorgen um meine Gesundheit, aber ich mache mir Sorgen um meine Saison. Wenn ich neun von zehn Schüssen treffe, möchte ich um Podestplätze kämpfen und nicht 40 Sekunden stehen bleiben,“ sagte sie nach dem Rennen beim Sender TV2.

Der weitere Wettkampfplan

Ergebnis Sprint Damen

Bildergalerie

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