Mit einer phänomenalen Schlussrunde läuft Denise Herrmann die deutsche Damenstaffel aufs Podest. Norwegen gewinnt auch den sechsten Staffelbewerb der Damen und ist damit unangefochten Sieger in der Gesamtwertung. Die Französinnen belegen Rang zwei.
Norwegische Damenstaffel ist nicht zu schlagen
Bei wechselnden äußeren Bedingungen und schwierigen Windverhältnissen am Schießstand gewinnt das norwegische Damenquartett mit Karoline Offigstad Knotten, Ida Lien, Ingrid Landmark Tandrevold und Tiril Eckhoff den Staffelbewerb der Damen von Nove Mesto na Morave. Obwohl Marte Olsbu Roeiseland krankheitsbedingt ersetzt werden musste und mit Ida Lien ein Weltcupneuling im Team war gewinnt Norwegen auch die letzte von sechs Damenstaffeln und damit auch die kleine Kristallkugel. Nach insgesamt acht Nachladern überquerte Tiril Eckhoff mit 28,7 Sek. Vorsprung vor dem französischen Quartett mit Julia Simon, Justine Braisaz, Chloe Chevalier und Anais Bescond die Ziellinie. Das deutsche Team mit Karolin Horchler, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Denise Herrmann komplettiert das Podest nach einer überragenden Schlussrunde von Denise Herrmann.
Karolin Horchler hält Staffel im Rennen
„Never change a winning team“, sagte Denise Herrmann vor dem Staffelbewerb der Damen in Nove Mesto na Morave und so starteten die deutschen Damen in der gleichen Besetzung, wie zuletzt bei der Weltmeisterschaft in Antholz, wo sie Silber gewannen. Karolin Horchler, die in Antholz als Startläuferin etwas nervös war, musste heute beim ersten Schießen ein Mal nachladen und hatte im stehenden Anschlag schwierige Windbedingungen. Mit drei Nachladern vermied sie die Strafrunde und schickte Vanessa Hinz an neunter Position mit 42,9 Sek. Rückstand ins Rennen. Italien führte zu diesem Zeitpunkt vor Russland und der Ukraine und Norwegen lag auf Rang sieben während die Schweizer Damenstaffel nach zwei Strafrunden an das Ende des Feldes gespült wurde. Die junge Norwegerin Ida Lien, zuletzt bei der Europameisterschaft in Minsk am Start, gab in Nove Mesto ihr Weltcupdebüt und machte ihre Sache bei ihrem erstmaligen Start in der norwegischen Weltcupstaffel richtig gut. Zu ihrem Rennen sagte Karolin Horchler: „Ich bin in den Schießstand reingelaufen und habe gemerkt, das wird ganz schön knackig. Es war brutal schwierig und ich war froh, dass ich mit den drei Nachladern getroffen habe. Ich wusste ich muss mich konzentrieren und war komplett bei mir. Der Wind hat es heute schwierig gemacht und ich bin froh, dass ich es bei diesen Bedingungen gemeistert habe.“
Vanessa Hinz macht Plätze gut
Während die zweite Läuferin der ersten vier Staffeln aus Italien, der Ukraine, aus Russland und aus Frankreich innerhalb 10 Sek. zum Liegendanschlag kam, machte Vanessa Hinz bei beherrschbaren Windverhältnissen nach einem Nachlader zwei Plätze nach vorne gut. Die führende Federica Sanfilippo (ITA) musste für den letzten Schuss eine Patrone nachladen, kam dadurch wohl aus dem Tritt und erst nach weiteren drei Nachladern fiel auch die letzte Scheibe. Mit fünf schnellen Treffern setzte sich Yuliia Dzhima (UKR) an die Spitze, gefolgt von Irina Starykh (RUS) und Justine Braisaz (FRA). Beim stehenden Anschlag herrschte wieder mehr Wind, die Führenden brauchten viele Nachlader, Frankreich musste in die Runde, auch Tschechien und Russland, aber Dzhima hielt sich an der Spitze, hinter ihr lag nun Schweden und Polen und mit 22 Sek. Rückstand an vierter Position Vanessa Hinz, die gleich die erste Scheibe verfehlte aber mit einem Nachlader auskam. Das Team aus der Schweiz hatte sich zwischenzeitlich vom Ende des Feldes auf den 13. Platz nach vorne gearbeitet und Lisa Theresa Hauser hat ihr Team von Rang 20 auf 14 gebracht.
Franziska Preuß übernimmt als Viertplatzierte
Beim zweiten Wechsel übergab Ukraine mit 10,6 Sek. Vorsprung vor Schweden und Polen. Franziska Preuß nahm das Rennen als Vierte mit 20,7 Sek. Rückstand auf während Valentina Semerenko an der Spitze vor Elvira Oeberg lief. Preuß hatte es nun mit der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold zu tun, die richtig Dampf machte und sich auf dem Weg zum ersten Schießen an ihr vorbei schob. Während die Damen auf der Strecke unterwegs waren herrschte weniger Wind und sobald sie zum Schießstand kamen, frischte er auf und bließ deutlich von links nach rechts. Schon im liegenden Anschlag hagelte es wieder viele Fehler und Strafrunden, aber Franziska Preuß schaute sich die Windfahnen genau an, brachte eine sensationelle Null und kam 15,8 Sek. hinter V. Semerenko an zweiter Position aus dem Schießstand. Im Stehendanschlag mussten Semerenko und auch Preuß nachladen und während die Ukrainerin die Scheiben mit acht Patronen abräumte, kassierte Preuß eine Strafrunde. Zu diesem Zeitpunkt übernahm Norwegen die Führung, gefolgt von Frankreich und Russland, Semerenko kam als Vierte zurück in die Spur und Preuß dahinter mit 29,7 Sek. Rückstand auf die Spitze. Das Trio an der Spitze schenkte sich auf der Schlussrunde nichts und wechselte innerhalb einer Sekunde auf die Schlussläuferinnen. Denise Herrmann übernahm als Fünfte mit 30,1 Sek. Rückstand.
Denise Herrmann läuft auf Rang drei
An der Spitze wurde zwischen Tiril Eckhoff, Olena Pidrushna und Anais Bescond taktiert, sie wechselten sich in der Führungsarbeit ab, Denise Herrmann saugte sich an die Russin Kristina Reztsova heran und machte Zeit auf die Spitze gut, die sie dann mit zwei Nachladern wieder einbüßte. Vorne hielt sich weiterhin das Trio aus Frankreich, Norwegen und der Ukraine, Denise Herrmann zog an der Russin vorbei an die vierte Position. Die Windfahnen genau im Blick kamen die drei Führenden zum entscheidenden Schießen, Tiril Eckhoff räumte als Erste alle fünf Scheiben ab und ging auf die Schlussrunde gefolgt von Frankreich. Olena Pidrushna reichten die Nachlader nicht aus, sie musste in die Runde, aber Denise Herrmann konnte die gebotene Chance nicht nutzen. Auch ihr blieben nur noch zwei Patronen für zwei Scheiben, aber sie hat getroffen. Reztsova lief auf Rang drei aus dem Schießstand, hinter ihr Pidrushna und mit 12 Sek. Rückstand auf das Podest nahm Denise Herrman als fünfte die Verfolgung auf. Mit der absolut schnellsten Laufzeit in der letzten Runde holte sich Herrmann am letzten Anstieg erst die Russin und im Zielsprint schob sie sich auch noch an Pidrushna vorbei. Mit überragender Laufform rettete sie der deutschen Staffel das Podest. Nach dem Rennen sagte sie: „Das war eine furiose Schlussrunde. Ich wusste schon vom Anschießen her, dass es nicht einfach wird und ich habe versucht, die Scheiben so schnell wie möglich zu treffen, dass ich nicht zu viel Boden verliere und auf meine Endschnelligkeit kann ich vertrauen.“
Ergebnis Staffel Damen hier
Das weitere Programm in Nove Mesto na Morave hier