Biathlon Weltcup: Deutsche Single Mixed Staffel erreicht Podest - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Weltcup: Deutsche Single Mixed Staffel erreicht Podest

Justus Strelow (GER), Vanessa Voigt (GER), (l-r) © Authamayou/NordicFocus

Der erste Sieg in der neuen Biathlon Weltcup Saison geht an Schweden. Vanessa Voigt und Justus Strelow müssen sich in der Single Mixed Staffel in Kontiolahti im Fotofinish den Franzosen geschlagen geben und erreichen schon im ersten Wettkampf das Podest. 

Single Mixed Team aus Schweden gewinnt

Sebastian Samuelsson (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Der erste Startschuss in die neue Biathlon Weltcup Saison ist gefallen. Wie auch im letzten Jahr gingen 24 Zweier-Teams im finnischen Kontiolahti auf die Jagd nach dem ersten Weltcupsieg. Die Damen eröffneten das Single Mixed Rennen auf der kurzen 1,5 km-Runde, nach einer Runde wird liegend geschossen und nach einer weiteren stehend bevor dann sofort der Wechsel auf die Herren erfolgt. Diese absolvieren dasselbe Programm bevor wieder die Damen an der Reihe sind und die Herren bringen das Rennen nach einer Schlussrunde ins Ziel. Nach insgesamt nur vier Nachladern siegte das Team aus Schweden mit Ella Halvarsson und Sebastian Samuelsson. Im Fotofinish schließlich setzte sich Frankreich mit Julia Simon und Quentin Fillon Maillet nach neun Nachladern mit einem Rückstand von 10,2 Sekunden gegen das Deutsche Team durch. Vanessa Voigt und Justus Strelow benötigten zusammen vier Nachladepatronen und auch ihr Rückstand wird mit 10,2 Sekunden angegeben. Die Österreicher Lisa Hauser und Simon Eder wurden Vierte (1 Nachlader, + 32,5 Sek.) vor Norwegen (Juni Arnekleiv und Vetle Sjaastad Christiansen, 1 Strafrunde/11 Nachlader, + 51,2 Sek.) und Slowenien (Lea Repinc/Jakov Fak (4 Nachlader, + 59 Sek.). Die Schweiz mit Amy Baserga und Sebastian Stalder überquerte die Ziellinie auf Rang sieben (9 Nachlader, + 59,3 Sek.).

Vanessa Voigt gerät in Rückstand

Vanessa Voigt setzte die letzten beiden Schüsse im ersten Anschlag vorbei und kam nach zwei Nachladern mit 23,5 Sek. Rückstand auf Rang 17 zurück auf die Strecke während Schweden, Frankreich und Finnland die Führung übernommen hatten. Stehend räumte Julia Simon schnell ab und übergab als Erste, hinter ihr die Österreicherin Hauser, die Simon Eder ins Rennen schickte vor Finnland und den Schweizern. Bei Vanessa Voigt kam der letzte Schuss nicht ins Ziel, aber mit einem Nachlader wurde auch die letzte Scheibe weiß und mit 37,5 Sek. Rückstand übergab sie an 17. Position auf Justus Strelow. 

Justus Strelow holt auf

Der Franzose Fillon Maillet hielt nach dem Liegendschießen weiterhin die Spitzenposition vor Schweden, Österreich und der Schweiz und Justus Strelow hatte mit fünf sauberen Treffern bereits sechs Plätze gut gemacht und den Rückstand auf die Spitze auf 18,4 Sekunden verkürzt. Zum Wechsel nach dem Stehendanschlag kam der Franzose schließlich als Führender, nur 4,6 Sek. hinter ihm reihte sich Schweden ein, dann Österreich mit Simon Eder und die Schweiz mit Sebastian Stalder. Justus Strelow übergab nach einer weiteren fehlerfreien Serie auf Rang fünf; der Rückstand betrug nunmehr nur mehr 21,2 Sekunden. Läuferisch waren beide Deutsche in ihrem jeweils ersten Leg vorne mit dabei. 

Vanessa Voigt bringt Staffel Richtung Podest

Vanessa Voigt (GER) © Authamayou/NordicFocus

Beim nächsten Liegendanschlag ließ sich die junge Schwedin nicht aus der Ruhe bringen und übernahm nach einer sauberen Serie die Führung, während Simon neben ihr nachladen musste und erst 3,3 Sekunden danach in die Spur zurück kam. Voigt zog nach einer fehlerfreien Liegendserie an Österreich und Schweiz, die beide einmal nachladen mussten, vorbei und bog an dritter Position in die nächste Runde ein. Richtung letzten Anschlag der Damen ließ die Schwedin Halvarsson Julia Simon vor, hielt sich aber an den Skienden der Französin. Julia Simon ging als erste vom Schießstand weg, hinter ihr nach einem Nachlader weiterhin die Schwedin und auf die dritte Position schob sich nach fünf Treffern die Österreicherin Lisa Hauser. Voigt traf ebenso alle fünf Scheiben, investierte mehr Zeit in die Treffer und übergab fünf Sekunden hinter Österreich an vierter Position auf Justus Strelow. Baserga konnte mit drei Nachladern die Strafrunde vermeiden und hielt sich weiterhin auf dem fünften Rang.

Fotofinish entscheidet

Quentin Fillon Maillet (FRA), Justus Strelow (GER), (l-r) © Authamayou/NordicFocus

Die Herren sollten das Rennen zu Ende bringen und bereits im liegenden Anschlag bot sich ein Zweikampf zwischen Frankreich und Schweden, wobei Fillon Maillet zwei Scheiben verfehlte, Sebastian Samuelsson ebenso eine, und nachdem beim Schweden die Patrone beim nachladen klemmte, konnte dieser seinen Vorteil nicht nutzen und lag bei Schießstandausgang 3,3 Sekunden hinter Frankreich. Strelow benötigte zwar auch einen Nachlader, verkürzte dennoch den Rückstand auf 15,4 Sekunden und schob sich vor den Österreicher Eder und den Schweizer Sebastian Stalder auf die dritte Position. Richtung entscheidendes Schießen wurde vom Schweden offensichtlich etwas taktiert, er blieb hinter Fillon Maillet und im Duell um den Sieg verpasste der Franzose zwei Scheiben, Samuelsson hielt sich schadlos und bog als erster in die Schlussrunde ein. Der Franzose benötigte sogar einen dritten Nachlader, währenddessen räumte auch Justus Strelow ab und schob sich mit einem Rückstand von 16,8 Sekunden auf die zweite Position, allerdings kam der Franzose nur 1,5 Sekunden hinter dem Deutschen, weitere 4,8 Sekunden später reihte sich der Österreicher ein, gefolgt vom Norweger Vetle Sjaastad Christiansen und dem Schweizer Sebastian Stalder. In einem engen und temporeichen Rennen musste das Zielfoto zwischen Fillon Maillet und Strelow entscheiden mit dem besseren Ende für den Franzosen. „Das Podium nehme ich gerne mit, gerade im ersten Rennen,“ so Vanessa Voigt nach dem Rennen im ZDF-Interview, die auch anmerkte, dass sie sich beim ersten Liegendanschlag nicht wohlgefühlt hatte. „Es war ein Fight bis zum Schluss und ich glaube, dass wir sehr zufrieden sein können.“ Strelow hatte auf der Strecke alles gegeben, was auch Kristian Mehringer im Interview bestätigte. „Justus hat es perfekt gemacht, alles gegeben und von vorne attackiert, dass da mal die Körner fehlen, das kann passieren.“ Justus Strelow selbst ärgerte sich schon, dass er den zweiten Rang nicht halten konnte. „Mir sind auf der Zielgeraden die Kräfte ausgegangen, da konnte ich nicht mehr dagegen halten. Ich habe schon gemerkt, dass es verdammt eng ist, er war auf der Zielgeraden schneller und meine Beine wollten nicht mehr. Da hilft auch keine Taktik mehr, da hilft nur Kraft.“ Dennoch zeigte sich auch Mehringer zufrieden mit der Platzierung: „Das war ein perfekter Einstig, besser kann man es sich nicht wünschen, gleich mit einem Podium einzusteigen.“ Vanessa Voigt und Justus Strelow, beide schießstark, feierten letzte Saison in Antholz ihren ersten Sieg mit der Single Mixed Staffel und waren daher die optimale Besetzung für die DSV-Single Mixed Staffel. 

Österreicher verpassen Podest nur knapp

Simon Eder (AUT), Lisa Theresa Hauser (AUT), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Obwohl das Team aus Österreich mit Lisa Hauser und Simon Eder sich im gesamten Wettkampf nur einen Nachlader leisteten, haben sie am Ende das Podest knapp verpasst. 22,3 Sekunden fehlten Simon Eder beim Zieleinlauf an vierter Position auf den Bronzerang. „Der einzige Wermutstropfen heute ist, dass sich das Podest leider nicht ausgegangen ist. Aber ich glaube, das war eine unserer besten Single Mixed Staffeln, vor allem am Schießplatz. Leider Gottes habe ich vor dem letzten Schießen ein wenig Schnee ins Diopter bekommen, musste kurz durchblasen und die Top-Schützen konnten deshalb vor mir loslegen. Ansonsten hätten wir vielleicht alle zusammen auf die letzte Runde gehen können. Es wäre vermutlich auch dann richtig schwer gewesen, aber ich habe mich am Schluss eigentlich noch sehr gut gefühlt,“ so Simon Eder. Und Lisa Hauser meinte zu ihrem Rennen: „Das war ein richtig cooler Auftakt und mit diesem vierten Platz können wir gut in die neue Saison starten. Die Arbeit am Schießplatz war heute von uns beiden richtig stark und ich kann mit diesem einen Nachlader definitiv gut leben. Ich fühle mich körperlich alles in allem sehr gut, aber auf der Loipe war es heute trotzdem ein richtig hartes Rennen.“

(Quelle: PM ÖSV)

Top-Leistung der jungen Schwedin Halvarsson

Ella Halvarsson (SWE), Sebastian Samuelsson (SWE), (l-r) © Authamayou/NordicFocus

Ella Halvarsson (25) gab ihr Weltcupdebüt 2023 in Östersund, hat die komplette letzte Saison im IBU Cup bestritten und am Ende Rang zehn in der Gesamtwertung belegt.  Die Single Mixed Staffel aus Schweden holte sich auch vergangene Saison zur Saisoneröffnung in Östersund den Sieg. Teampartnerin von Samuelsson war da Hanna Oeberg, die in Kontiolahti krankheitsbedingt noch passen muss. Johannes Lukas, der Trainer der schwedischen Nationalmannschaft, muss aber nicht nur auf die erkrankte Hanna Oeberg verzichten. Auch die Staffelolympiasiegerin Linn Gestblom (früher Persson) fällt aus und wie sie beim schwedischen Sender SVT bekannt gab, wohl für länger. Nach einer zweiten Schulter-OP konzentriert sie sich vorerst auf ihre Reha und ob sie diese Saison überhaupt noch einmal am Start stehen wird, ist noch offen. Ihr Ziel sind die olympischen Wettkämpfe 2026 in Mailand/Cortina.   

Ergebnis Single Mixed Staffel

Der weitere Wettkampfplan 

Bildergalerie

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