Nach einer spannenden Schlussrunde gewinnt Julia Simon den Massenstart beim Biathlon Weltcup in Antholz vor Hanna Oeberg und Lisa Theresa Hauser, die Rang drei auf dem Podium gepachtet zu haben scheint. Knapp dahinter wird Franziska Preuß als Vierte beste Deutsche.
Julia Simon erneut siegreich
Nach Oberhof gewinnt die Französin Julia Simon auch den letzten Massenstart vor der Biathlon Weltmeisterschaft. In Antholz siegt sie nach drei Strafrunden mit einem Wimpernschlag Vorsprung von nur 0,2 Sek. vor der Schwedin Hanna Oeberg. Ebenso knapp dahinter platzierte sich die Österreicherin Lisa Theresa Hauser auf dem dritten Rang. Beide verfehlten nur eine Scheibe, ebenso Franziska Preuß, die nur 5,5 Sek. hinter Hauser Rang vier belegte.
Preuß läuft nach Malheur am Start auf Rang vier
Die deutschen Damen waren mit fünf Starterinnen das am stärksten vertretene Team im Massenstart von Antholz. Franziska Preuß, Denise Herrmann und Janina Hettich waren bereits über die Weltcupgesamtwertung der besten 25 qualifiziert und neben ihnen haben sich auch Marion Deigentesch und Vanessa Hinz über ihren 11. bzw. 12. Rang im Einzel von Antholz einen Startplatz erarbeitet. Die Norwegerinnen, die Schwedinnen und auch die Französinnen waren jeweils zu Viert am Start. Und am Start passierte Franziska Preuß ein Malheur, das sie nach dem Rennen selbst als blöd bezeichnete. Beim Fertigmachen am Start stellte sie fest, dass sie nicht ihren Rennski, sondern den Trainingsski genommen hatte und lief aus der Startaufstellung zurück um den richtigen Ski zu holen. „Ich hatte den falschen Ski dabei, bin Vollgas zurückgelaufen, da ist mir richtig das Adrenalin reingeschossen, dachte ich verpasse den Start, das wäre der worst case gewesen, darum habe ich auch in Kauf genommen, dass ich den Start verpasse, blöd, dass so was passiert, aber das passiert mir in Zukunft nicht mehr. Ich habe aber noch eine Minute gehabt, als ich am Start stand und die war auch wichtig, um runterzukommen,“ so Preuß nach dem Rennen, und weiter, „ich habe dann aber gut in das Rennen reingefunden, ich glaube habe auch das beste Schießergebnis gehabt in dieser Saison, mit nur einem Fehler, leider zum Schluss, da wäre die Null noch echt wichtig gewesen. Aber nichts destotrotz, ich habe richtig gekämpft auf der Runde, ich bin jetzt Vierte geworden und sehr zufrieden damit.“
Letztes Schießen entscheidend
Die Russin Svetlana Mironova ging nach dem dritten Schießen in Führung und setzte sich im Verlauf der Runde zum entscheidenden Schießen von ihren Verfolgerinnen Evgeniya Pavlova, Franziska Preuß, Marte Olsbu Roeiseland und Vanessa Hinz ab. Sie hatte in der Spur möglicherweise zu viel investiert und verfehlte zwei Scheiben. Da auch ihre direkten Verfolgerinnen patzten, Pavlova mit zwei Fehlern, ebenso Roeiseland und Hinz sogar mit vier Fehlern, profitierten die fehlerfrei gebliebenen Hanna Oeberg, Lisa Theresa Hauser, Marketa Davidova und Julia Simon. Sie lieferten sich einen spannenden Kampf um die Podestplätze auf der Schlussrunde und auch Franziska Preuß gesellte sich nach einer Strafrunde zu dem Quintett. Früh ging die Französin Julia Simon an die Spitze, dicht gefolgt von Hanna Oeberg. Franziska Preuß hing am Anstieg zur Huber-Alm am Ende des Quintetts etwas fest und kam im Verlauf der Runde auch nicht mehr an die an dritter Position laufende Österreicherin Lisa Theresa Hauser heran. „Ich war erst einmal froh, dass ich die Lücke habe schließen können und habe schon gemerkt von den Körnern ich bin am Limit, die anderen zwar auch, aber ich habe mich nicht mehr steigern können. Das Material war echt gut, ein bißchen schade, dass es der Vierte geworden ist, aber ich muss schon zufrieden sein,“ so Preuß nach dem Rennen. Vanessa Hinz beendete das Rennen auf Rang 18, nachdem sie drei fehlerfreie Schießen absolvierte verfehlte sie im letzten Schießen vier Scheiben und vergab so einen möglichen Podestplatz. Marion Deigentesch platzierte sich bei ihrem ersten Massenstart im Weltcup nur 0,1 Sek. hinter Vanessa Hinz auf Rang 19. Die sonst so sichere Schützin im deutschen Team, Janina Hettich, kassierte drei Strafrunden und belegte am Ende Rang 21. Denise Herrmann wurde nach sechs Strafrunden 26.
Wer von den Damen hat ein Ticket zur WM?
Wer dann letztlich von den deutschen Damen zur Weltmeisterschaft auf der Pokljuka vom 9. bis 21. Februar 2021 entsandt wird, entscheidet sich am Montag. Bernd Eisenbichler, Sportlicher Leiter Biathlon beim Deutschen Skiverband sagte nach dem Einzelbewerb im ZDF: „Wir haben momentan vier Starterinnen (Maren Hammerschmidt, Denise Herrmann, Janina Hettich, Franziska Preuß) mit der vollen Norm und zwei mit der Teilnorm (Vanessa Hinz, Marion Deigentesch) und wir werden nicht mit nur vier Mädchen nach Pokljuka fahren.“ Nach dem Massenstart wird er sich am Montag mit dem Trainerteam zusammensetzen und dem Verbandspräsidium einen Vorschlag machen. Am morgigen Sonntag findet in Antholz noch der Staffelbewerb der Damen und zum Abschluss der Massenstart der Herren statt.
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