Dorothea Wierer und Johannes Thingnes Boe gewinnen nach dem Sprint in Östersund auch in Hochfilzen. Deutsche Damen laufen hinterher und verpassen die Punkteränge während die Herren läuferisch mithalten können und bessere Platzierungen am Schießstand vergeben. Felix Leitner läuft beim Heimweltcup in die Top 10.
Dorothea Wierer erneut siegreich
Dorothea Wierer verfehlte liegend die letzte Scheibe, blieb stehend bei einer gewohnt schnellen Schießeinlage fehlerfrei und gewann den Sprint in Hochfilzen mit 5,9 Sek. Vorsprung vor Ingrid Landmark Tandrevold. Die Norwegerin ist fehlerfrei durchgekommen, lieferte sich auf der Schlussrunde ein Fernduell mit Wierer, kam knapp heran aber am Ende reichte es nicht für den Sieg. Das Podest komplettierte die mit einer Strafrunde belastete Russin Svetlana Mironova 12,4 Sek. dahinter. Die Polin Paulina Fialkova blieb liegend und stehend fehlerfrei, hatte das Podest vor Augen, blieb aber auf ihrer Schlussrunde deutlich hinter der Laufzeit der Russin und platzierte sich nur 3,8 Sek. hinter Mironova auf Rang vier. Hanna Oeberg (SWE, 0:1) wurde Fünfte vor Lucie Charvatova (0:1) aus Tschechien und der Mitfavoritin Marte Olsbu Roeiseland (NOR, 1:1) auf Sieben. Nach dem Rennen sagte Wierer im Siegerinterview der ARD, dass sie sich zurzeit recht gut auf den Skiern fühlt, aber die Null sein muss. „Ich habe keinen Druck, habe viel gewonnen und muss nichts beweisen, ich versuche jedes Rennen zu genießen.“ Sie nimmt nur noch die Termine wahr, die sein müssen und „sonst habe ich nur Biathlon im Kopf“.
Unzufriedenheit beim deutschen Damenteam
Das deutsche Damenteam lieferte an einem Freitag, den 13. das schlechteste Weltcupergebnis aller Zeiten. Keine schaffte es in die Punkteränge und Beste von ihnen wurde Denise Herrmann mit einem Rückstand von 1:28,3 Min. auf Rang 41 (1:2) vor Vanessa Hinz (1:1) auf Platz 42. Anna Weidel (1:0) wurde 49., Franziska Hildebrand (1:0) 50. und Franziska Preuss 54. (2:1). Karolin Horchler (1:2) hat es als 64. nicht in die Verfolgung am Sonntag geschafft. Vanessa Hinz sprach nach dem Rennen von Ratlosigkeit und eine enttäuschte Denise Herrmann von einer ziemlichen Katastrophe. „Das Rennen ist zum abhaken, es rutschte nicht so richtig in der Spur.“ Anna Weidel war froh, dass ihr Schießen besser als in Östersund war. Dass sie auf ihrer Schlussrunde mehr als zwanzig Plätze einbüßte lag ihrer Meinung nach nicht an ihrem Material. „Es geht läuferisch noch nicht vorwärts“. Der sportliche Leiter Bernd Eisenbichler sprach von einem gebrauchten Tag, wenn keine deutsche Athletin in die Punkteränge läuft und kündigte eine saubere Analyse an. Einen besseren Ausgang für die Verfolgung hätte sich auch die mit guter Laufform in die Saison gestartete Schweizerin Lena Häcki gewünscht. Am Ende belegte sie Platz 20 und Lisa Theresa Hauser kam bei ihrem Heimweltcup nach zehn Treffern als Elfte ins Ziel.
Kein Vorbeikommen an Johannes Thingnes Boe
Der Norweger Johannes Thingnes Boe dominiert auch den Sprint der Herren über 10 km in Hochfilzen. Nach einer Null im Liegen verfehlte er zwar stehend eine Scheibe und lief dennoch als Führender auf seine Schlussrunde und ging mit der frühen Startnummer 17 mit der schnellsten Laufzeit auch im Ziel in Führung. Die beiden Russen Alexander Loginov und Matvej Eliseev kamen nach dem entscheidenden Schießen knapp an seine Zeit heran, verloren aber auf der Schlussrunde und platzierten sich hinter ihm. Der Franzose Simon Desthieux verschaffte sich nach fünf Treffern im Liegen eine sehr gute Position, verfehlte stehend eine Scheibe und machte sich hinter den beiden Russen mit 7,4 Sek. Rückstand auf einen Podestplatz auf seine letzte Runde, kassierte erst Eliseev, auf den letzten Metern auch Loginov und kam mit 7,8 Sek. Rückstand hinter dem Seriensieger Johannes Thingnes Boe auf Rang zwei ins Ziel. Dritter wurde Alexander Loginov, Vierter Matvej Eliseev nur 0,2 Sek. vor dem Italiener Lukas Hofer und dem älteren Bruder des Siegers, Tarjei Boe. Der Mitfavorit Martin Fourcade hatte eine hintere Startgruppe gewählt und nahm das Rennen erst auf als Johannes Thingnes Boe schon als Führender im Ziel war. Der Sieger des Einzels von Östersund hat deutlich langsamer geschossen als man es von ihm gewohnt ist, blieb liegend fehlerfrei und musste nach dem stehenden Anschlag dennoch zwei Mal in die Runde. Am Ende platzierte er sich mit 38,8 Sek. Rückstand auf Rang zehn.
Felix Leitner wird bester Österreicher
Der jüngste im Team, Felix Leitner, erreichte nach zehn Treffern als bester Österreicher das Ziel als Achter. Nach dem stehenden Anschlag lag er noch auf fünfter Position, büßte aber auf der Schlussrunde drei Plätze ein. Seine Mannschaft ging geschwächt in den Sprint daheim, erst musste Simon Eder krankheitsbedingt passen, für ihn hat ihr Trainer Ricco Groß David Komatz nominiert und bis zuletzt gehofft, dass der angeschlagene Dominik Landertinger ins Rennen gehen kann. Kurz vor dem Start hat auch Landertinger aus gesundheitlichen Gründen abgesagt.
Benedikt Doll und Philipp Horn beste Deutsche
Mehr als ein elfter Rang von Benedikt Doll mit 40,7 Sek. Rückstand auf den Sieger war auch bei den deutschen Herren nicht drin. Aber immerhin liefen alle mit Ausnahme von Erik Lesser, der auch als 70. die Verfolgung verpassen wird, in die Punkteränge. Insbesondere Philipp Horn hat sich rehabilitiert und gezeigt, dass er es besser kann als bei der Herrenstaffel in Östersund. Er kassierte zwar liegend und auch stehend eine Strafrunde, hat sich nicht aufgegeben und mit einer hervorragenden Schlussrunde fünf Plätze gut gemacht. Am Ende steht bei ihm Platz 19 zu Buche, er ist damit zweitbester Deutscher beim heutigen Sprint. Johannes Kühn (1:2) wurde 20., Arnd Peiffer (0:2) 24. und Simon Schempp (0:2) 26.
Hier findet ihr den kompletten Terminplan für Hochfilzen
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