Der erste Biathlon Weltcup im Neuen Jahr findet traditionell in Oberhof statt. An vier Wettkampftagen finden sechs Bewerbe statt. Erik Lesser verpasst den Heimweltcup in Oberhof, für ihn wurde Lucas Fratzscher ins Team berufen und Franziska Hildebrand kommt nach einer Trainingsphase zurück zum Team.
In Oberhof ist alles startklar
Mit übersommertem Schnee aus den Depots und dem seit Weihnachten maschinell erzeugten Schnee hat der Veranstalter die Strecken präpariert und grünes Licht gegeben, dass alle Wettkämpfe in der LOTTO Thüringen ARENA am Grenzadler in Oberhof planmäßig durchgeführt werden können. Zur Absicherung der Strecken wurde noch Schnee von der Veltins Arena aus Gelsenkirchen zum Rennsteig transportiert. Und pünktlich zu Beginn der Weltcupwoche hatte auch Frau Holle ein Einsehen und das Wettkampfgelände mit einer dünnen Neuschneeauflage in winterliches Weiß gehüllt. Für die Wettkampftage sind Temperaturen um den Gefrierpunkt und leichte Böen vorausgesagt und die Sonne sollte sich gegen den berüchtigten Thüringer Nebel durchsetzen. Es sind noch für alle Bewerbe Restkarten verfügbar und aus den Richtungen Steinbach-Hallenberg, Suhl-Nord und Ohrdruf verkehren von den dort eingerichteten Park&Ride-Plätzen kostenlose Pendelbusse. Bereits am Mittwoch findet um 20.00 Uhr auf dem Stadtplatz in Oberhof die Eröffnungsfeier statt. 293 Athleten aus 30 Nationen sind zu den Wettkämpfen gemeldet.
Erik Lesser nicht im deutschen Aufgebot für Oberhof
Bei den DSV-Herren gibt es eine Veränderung im Aufgebot. Lucas Fratzscher (WSV Oberhof) wurde von Bundestrainer Mark Kirchner für Erik Lesser nominiert. „Lucas steht in der IBU-Cup-Gesamtwertung auf Platz eins und war dementsprechend der Beste im ersten Trimester im IBU-Cup. Erik hat, auch aufgrund von gesundheitlichen Problemen, nicht die Leistungen gebracht, die wir von ihm erwarten. Er wird im IBU-Cup in Brezno-Osrblie (SVK) an den Start gehen“, so Kirchner, und weiter: „Entsprechend der Möglichkeiten haben sich die Athleten zwischen den Jahren an den Stützpunkten vorbereitet oder sich auf Schneesuche begeben, wie Benedikt Doll in Seefeld oder Arnd Peiffer und Johannes Kühn in Obertilliach. Gesundheitlich sind alle mehr oder weniger gut ins neue Jahr gekommen. Fast jeder hatte nach den sehr hohen Anforderungen im ersten Weltcup-Drittel und den Witterungsbedingungen in Frankreich mit Erkältungssymptomen zu tun. Der eine mehr, der andere weniger. Aber soweit sind jetzt alle wiederhergestellt und konnten in den letzten Tagen gut trainieren. Heim-Weltcups sind immer etwas Besonderes. Dort wollen wir an entsprechende Leistungen gerade aus Frankreich – mit der Siegleistung von Benni und Anschlussleistungen in den Top-10, Top-15 – anknüpfen und vor heimischer Kulisse die Top-6 ins Visier nehmen.“ Neben Lucas Fratzscher werden starten:
– Benedikt Doll (SZ Breitnau)
– Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain)
– Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl)
– Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld)
– Simon Schempp (SZ Uhingen).
Sieben deutsche Damen für Oberhof nominiert
Nach einer dreiwöchigen Trainingsphase kehrt Franziska Hildebrand zurück zum Weltcupteam, dem auch die sechs Damen aus dem letzten Weltcup in Annecy Le Grand Bornand angehören. Franziska Preuß laboriert immer noch an einer Nasennebenhöhlenerkrankung mit Husten und Schnupfen. „Ihr geht es zwar schon besser, aber über Weihnachten und Neujahr konnte sie zehn Tage nicht trainieren. Deswegen ist sie nur als siebte Frau mit für den Weltcup nominiert. Wenn sich alles optimal entwickeln würde, wäre eventuell ein Start beim Massenstart denkbar. Die anderen Mädels sind gesundheitlich soweit gut durchgekommen“, so Kristian Mehringer, Leitender Disziplintrainer der Damen. Das deutsche Damen-Team für den Weltcup Oberhof:
– Marion Deigentesch (SC Oberteisendorf)
– Maren Hammerschmidt (SK Winterberg)
– Denise Herrmann (WSV Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Janina Hettich (SC Schönwald)
– Vanessa Hinz (SC Schliersee)
– Franziska Hildebrand (WSV Clausthal-Zellerfeld)
– Franziska Preuß (SC Haag).
Die Favoriten
Wie schon im letzten Jahr wird die Italienerin Dorothea Wierer als Führende in der Gesamtwertung in Oberhof an den Start gehen. Dicht hinter ihr liegen die beiden Norwegerinnen Tiril Eckhoff und Ingrid Landmark Tandrevold. Lisa Vittozzi hat vergangene Saison den Sprint von Oberhof gewonnen, belegt derzeit aber in der Gesamtwertung nur Rang 16. In der Staffelwertung der Damen liegen die Norwegerinnen mit 18 Punkten Vorsprung vor den Schweizerinnen. Bei den Herren liegt Johannes Thingnes Boe in der Gesamtweltcupwertung mit 61 Punkten Vorsprung vor seinem Bruder Tarjei, startet aber in Oberhof und Ruhpolding nicht. Er wird im Januar zum ersten Mal Vater, hat die Familie vor den Sport gestellt und legt eine „Babypause“ ein. Ob er bereits in Pokljuka wieder auf Punktejagd geht, oder das gesamte zweite Trimester auslässt, ist noch offen. Hinter Tarjei Boe liegen drei Franzosen und die werden mit guten Ergebnissen in Oberhof versuchen, an den beiden Boe´s vorbeizuziehen. Den Oberhofer Sprint hat im letzten Jahr der Russe Alexander Loginov gewonnen; er liegt hinter den Franzosen derzeit auf Rang sechs in der Gesamtwertung. In der Staffelwertung liegen die Norweger in Führung vor den Franzosen. Es wird sich zeigen, wie sich die Wettkampfpause bei jedem einzelnen ausgewirkt hat, vor allem, ob die Athleten nach dem anstrengenden ersten Trimester des Biathlon-Weltcups gut regeneriert haben.
Das Wettkampfprogramm
09.01.2020: 14.30 Uhr Sprint Damen 7,5 km
10.01.2020: 14.30 Uhr Sprint Herren 10 km
11.01.2020: 12.00 Uhr Staffel Damen 4 x 6 km
11.01.2020: 14.15 Uhr Staffel Herren 4 x 7,5 km
12.02.2020: 12.45 Uhr Massenstart Damen 12,5 km
12.02.2020: 14.30 Uhr Massenstart Herren 15 km
Weitere Informationen zum Biathlon Weltcup in Oberhof hier
Gesamtweltcup Stand Damen nach Annecy
Gesamtweltcup Stand Herren nach Annecy