Biathlon Weltcup: Johannes Thingnes Boe gewinnt Hochfilzen-Sprint, Justus Strelow bester Deutscher - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Weltcup: Johannes Thingnes Boe gewinnt Hochfilzen-Sprint, Justus Strelow bester Deutscher

Justus Strelow (GER) © Manzoni/NordicFocus

Der Norweger Johannes Thingnes Boe gewinnt den Sprint der Herren beim Biathlon Weltcup in Hochfilzen mit deutlichem Vorsprung vor dem Franzosen Emilien Jacquelin und den beiden weiteren Norwegern Sturla Holm Laegreid und Filip Fjeld Andersen. Justus Strelow wurde nach zehn Treffern bester Deutscher auf Rang neun und hat damit die interne WM-Norm erfüllt. 

Johannes Thingnes Boe lässt der Konkurrenz keine Chance

Johannes Thingnes Boe (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Die Streckenführung in Hochfilzen musste für den Sprint der Herren kurzfristig geändert werden. Wegen Schneemangels wurde statt der 3,3 km die 2,5 km-Spur präpariert, die vier Mal zu absolvieren war. Dies kümmerte den späteren Sieger Johannes Thingnes Boe wenig. Er ging im gelb-roten Trikot des Gesamtweltcupführenden und als Führender in der Sprintwertung ins Rennen. Nach fünf Treffern im Liegen folgten fünf Treffer im Stehen und mit der schnellsten Laufzeit in allen Runden brachte er seinen dritten Weltcupsieg in einem Einzelbewerb in diesem Winter sicher ins Ziel. Der Franzose Emilien Jacquelin lag nach dem Liegendanschlag nur 2,7 Sek. hinter J. T. Boe und hat sich nach einer Strafrunde aus dem Stehendanschlag aus dem Rennen um den Sieg geschossen. Auf der Schlussrunde in der Spur zehn Sekunden langsamer als J. T. Boe lief Jacquelin im Fernduell gegen Sturla Holm Laegreid um den Silberrang. Mit 43 Sek. Rückstand hinter J. T. Boe aber 3,9 Sek. vor Sturla Holm Laegreid wurde Emilien Jacquelin Zweiter. Mit deutlichem Vorsprung wird Johannes Thingnes Boe am Sonntag als der Gejagte in der Verfolgung ins Rennen gehen. Hinter ihm sind die Abstände weniger deutlich und so liegt der 23jährige Norweger Filip Fjeld Andersen nur 7,6 Sek. von einem Podestplatz entfernt auf Rang vier. Der Lette Andrej Rastorgujevs platzierte sich (+5,9 Sek.) als Fünfter vor dem bestplatzierten Schweden Martin Ponsiluoma auf Rang sechs (+3,3 Sek.).  

Justus Strelow auf Rang neun

Justus Strelow (GER) © Manzoni/NordicFocus

Mit Rang neun im Sprint der Herren von Hochfilzen freute sich Justus Strelow über sein bisher bestes Weltcupergebnis. Grundlage war sein sicheres und auch schnelles Schießen. „Am Schießstand hat es heute gut funktioniert, habe es gut zusammengekommen und dann ist mir leider in der letzten Runde etwas das Gas ausgegangen aber insgesamt bin ich zufrieden.“ Angesprochen auf den Grund hofft er, dass es in der noch jungen Saison nicht an der Summation der Wettkämpfe liegt sondern eher an der Höhe. „Wir waren jetzt fast einen ganzen Monat in Finnland, also fast auf Meereshöhe, und jetzt auf 1.000 Meter. Das ist zwar noch keine Höhe, aber der Unterschied macht sich schon bemerkbar, dass dann oben auf dem Berg die Lunge noch ein Stück mehr brennt als in Finnland.“ Für die Verfolgung nimmt sich Strelow sauberes Arbeiten am Schießstand vor und hofft auf ein erneutes Top-10 Ergebnis. Grund zur Freude gab es für ihn dennoch. Mit dem Sprintergebnis von Hochfilzen hat er nun bereits die interne Norm für die Heimweltmeisterschaft in Oberhof geknackt. Neben ihm haben diese Norm auch Benedikt Doll, Roman Rees und David Zobel erfüllt.  

Alle Deutschen für Verfolgung qualifiziert

Benedikt Doll (GER) © Manzoni/NordicFocus

Ganz konnten die deutschen Skijäger im ersten Wettkampf in Hochfilzen nach ihrem erfolgreichen Saisoneinstand in Kontiolahti nicht überzeugen. Neben Justus Strelow hat sich Benedikt Doll auf Rang 14 als zweitbester Deutscher platziert. Zwei Fehler im Liegen, einer im Stehen und mit der vierten Gesamtlaufzeit kam er mit 1:36,8 Min. Rückstand auf die Spitze ins Ziel. „Das Ergebnis ist nicht so verkehrt, wie es am Ende aussieht,“ meinte Benedikt Doll im ZDF-Interview, und weiter „es ging sehr schwer los auf der Strecke, ich hatte schwere Beine und musste viel Energie reinstecken, damit ich ins Laufen kam; das hat mir dann am Schießstand gefehlt“. Philipp Nawrath hat als letzter aus dem deutschen Team das Rennen aufgenommen und konnte nach einer Null im Liegen Selbstvertrauen ins weitere Rennen mitnehmen. In der Spur kam er auf der spiegeligen Strecke nicht an die Top-Laufzeiten heran und nach einer Strafrunde aus dem Stehendanschlag platzierte er sich auf Rang 28. Roman Rees kassierte liegend und stehend jeweils eine Strafrunde und musste sich schließlich mit Rang 30 zufrieden geben. Johannes Kühn kam nach fünf sicheren Treffern im Liegendanschlag in aussichtsreicher Position zum Stehendschießen. Drei Schüsse verfehlten das Ziel und dennoch erreichte er einen respektablen 34. Rang. Ähnlich erging es David Zobel. Er verfehlte nach einer Null im Liegen stehend auch drei Scheiben und hat sich als 56. gerade noch für die Verfolgung qualifiziert. 

Felix Leitner bester Österreicher

Felix Leitner (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Auf seiner Heimstrecke gelang dem Österreicher Felix Leitner eine tadellose Schießleistung. Läuferisch liegt auch er deutlich hinter dem siegreichen Norweger und mit zehn Treffer platzierte er sich als Bester seines Teams mit 2:02,2 Min. Rückstand als 29. David Komatz kam mit einem Fehler als 42. ins Ziel, Harald Lemmerer (1:1) wurde 49. und Simon Eder (0:2) wird von Position 51 aus die Verfolgung aufnehmen. Patrick Jakob konnte sich als 88. nicht für die Verfolgung qualifizieren.Der Schweizer Niklas Hartweg bot zwar am Schießstand mit nur einem Fehler im Stehendschießen eine sehr solide Leistung, aber auch er musste in der Spur Federn lassen. Am Ende reichte es für ihn zu Platz 21, knapp vor seinem Teamkollegen Sebastian Stalder, der zwei Mal die Null am Schießstand brachte. Joscha Burkhalter (63.) und Jeremy Finello (80.) verpassen die Verfolgung.

Ergebnis Sprint Herren

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