Das letzte Schießen entscheidet über den Sieg von Julia Simon in der Verfolgung beim Biathlon Weltcup in Oberhof. Mit Justine Braisaz-Bouchet feiert sie einen französischen Doppelerfolg und Franziska Preuß wird auf Rang sieben beste Deutsche.
Erster Saisonsieg für Julia Simon
Als Zehnte ins Rennen gestartet arbeitete sich die letztjährige Gesamtweltcupsiegerin Julia Simon peux a peux Richtung Podest und nach dem dritten Schießen war sie dicht an der bis dahin in Führung liegenden Justine Braisaz-Bouchet dran. Als diese im entscheidenden Anschlag zwei Fahrkarten kassierte und Simon mit einem Schießfehler durchkam, übernahm sie die Führung und brachte den Sieg sicher ins Ziel. Mit 18,9 Sek. Vorsprung gewann sie die Verfolgung von Oberhof vor Justine Braisaz-Bouchet. In Lenzerheide war das Ergebnis umgekehrt, da siegte Braisaz-Bouchet vor Simon. Die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevol komplettierte das Podest, gefolgt von Elvira Oeberg und der weiteren Französin Lou Jeanmonnot. Karoline Offigstad Knotten setzte sich auf den letzten Metern gegen Franziska Preuß durch und holt sich auf Rang sechs Blumen bei der flowerceremony. Julia Simon feierte damit den ersten Weltcupsieg dieser Saison.
Ein weiterer Start-Ziel-Sieg für Justine Braisaz-Bouchet?
Justine Braisaz-Bouchet, die Sprintsiegerin, war die Gejagte in der Verfolgung der Damen beim Biathlon Weltcup in Oberhof. Die Französin führt derzeit in der Gesamtweltcupwertung und gewann zuletzt in Lenzerheide Massenstart, Sprint und Verfolgung und setzte ihre Siegesserie im Sprint von Oberhof fort. Mit fünf Treffern gelang ihr in der Verfolgung ein hervorragender Start und nachdem Franziska Preuß und Sophie Chauveau hinter ihr eine Strafrunde kassierten nahm Elvira Oeberg nach fünf Treffern die zweite Position ein. Janina Hettich-Walz hielt sich auch schadlos und war als beste Deutsche auf Rang vier aus dem Schießstand in die nächste Runde gelaufen. Braisaz-Bouchet an der Spitze hatte 30 Sek. Vorsprung beim zweiten Anschlag und hatte ihre Scheiben bereits weiß werden lassen, bevor mit Elvira Oeberg die erste Verfolgerin zur Matte kam. Die Schwedin nahm sich Zeit, räumte ab und verkürzte den Rückstand auf 23,4 Sekunden. Aus deutscher Sicht waren Janina Hettich-Walz und Franziska Preuß am Besten platziert, beide zogen ihr Schießen sauber und fehlerfrei durch und verkürzten den Abstand auf die Führende auf etwas mehr als 41 Sekunden. Braisaz-Bouchet war auf der Strecke schnell unterwegs, kam mit 32,9 Sek Vorsprung zum ersten Stehendanschlag und musste eine Strafrunde für einen Fehlschuss laufen.
Schnellfeuereinlage von Julia Simon
Mit einer Schnellfeuereinlage hat sich Julia Simon auf 10,5 Sek. auf die in Führung liegende Braisaz-Bouchet herangearbeitet. An fünfter Position reihte sich nach einer tadellosen Schießeinlage Franziska Preuß ein. Ihr Abstand nach vorne betrug 36,6 Sekunden. Auf der Runde ging Braisaz-Bouchet wieder hohes Tempo und baute den Vorsprung auf Julia Simon wieder aus, die möglicherweise bewusst das hohe Tempo nicht mitlief. Die Abstände dahinter von Elvira Oeberg und auch Franziska Preuß blieben gleich. Mit 20 Sekunden Vorsprung kam BraisazBouchet zum letzten Anschlag, also genügend Zeit für eine Strafrunde. Sie brachte zwei Schüsse nicht ins Ziel und Julia Simon nutzte die Chance. In schnellem Rhythmus setzte sie ihre Treffer, aber eine Scheibe blieb stehen. Mit 10,6 Sek. Vorsprung bog Simon als Erste in die Schlussrunde ein. Die weiteren Verfolgerinnen ließen allesamt Federn und auch bei Franziska Preuß fiel die letzte Scheibe nicht. Mit 45 Sek. Rückstand kam Preuß an dritter Position aus der Strafrunde, aber dicht hinter ihr, nur 2,2 Sek. später, folgte Lou Jeanmonnot und danach mit Ingrid Landmark Tandrevold, Karoline Offigstad Knotten und Elvira Oeberg weitere drei starke Läuferinnen. Jede wollte noch ein Wörtchen um den Bronzerang mitreden. Schnell waren alle drei an Preuß dran und schließlich auch an ihr vorbeigezogen. Elvira Oeberg und Ingrid Landmark Tandrevold kämpften jetzt um den Bronzerang. Vorne brachte Julia Simon den Sieg sicher ins Ziel gefolgt von Justine Braisaz-Bouchet und Ingrid Landmark Tandrevold setzte sich gegen Elvira Oeberg durch und komplettierte das Podest. Lou Jeanmonnot überquerte die Ziellinie als Fünfte, gefolgt von Karoline Offigstad Knotten, die sich im Zielsprint mit 0,3 Sek. Vorsprung gegen Franziska Preuß durchsetzte. Preuß hatte läuferisch auf der letzten Runde nichts mehr entgegenzusetzen. „Das war eine sehr schwere Schlussrunde. Heute habe ich nicht den besten Ski gehabt, gerade am Anstieg. Es hat sehr geklebt und so hat es mir auf der ersten Runde schon mehr Körner gezogen, als ich habe. Mit der Ausgangsposition hat man sich schon mehr erhofft. Aber jetzt ist es zu spät, kurz ärgern und dann geht der Fokus auf Morgen,“ so Franziska Preuß nach dem Rennen. Auf dem siebten Rang war Franziska Preuß einmal mehr beste der deutschen Damen.
Die weiteren deutschen Platzierungen
Janina Hettich-Walz lag noch nach den Liegendanschlägen vorne dabei. Stehend verpasste sie jeweils eine Scheibe und am Ende kam sie auf Rang elf ins Ziel. Sophia Schneider verbesserte sich nach lediglich einem Schießfehler im ersten Schießen um eine Platzierung und wurde 14. Vanessa Voigt absolvierte die ersten beiden Anschläge fehlerfrei, kassierte dann eine Extrarunde und brachte zum Abschluss nochmals die Null. Auf der letzten Runde stürzte sie und hat dadurch wertvolle Sekunden eingebüßt. Auch Voigt ließ nach dem Rennen erkennen, dass ihre Ski nicht so liefen. „Die letzte Scheibe, das hätte nicht sein müssen, das war aus dem Rhythmus geschossen und viel zu viel Kopf.“ Sie zeigte sich allerdings generell mit ihrem Schießen sehr zufrieden. „Mein Schießen heute muss ich sehr hoch anrechnen, weil ich schon beim Start gemerkt habe, dass es unter den Füßen nicht so flutscht, wenn man los läuft und die Leute an sich vorbei rasseln sieht, dann muss man am Schießstand da sein.“ Hanna Kebinger verbesserte sich um elf Positionen und belegte nach zwei Extrarunden Rang 22. Selina Grotian hatte am Schießstand keinen guten Tag. Nach insgesamt sieben Strafrunden kam sie als 45. ins Ziel.
Lena Häcki-Groß in Top-10
Die Schweizerin Lena Häcki-Groß verfehlte insgesamt zwei Scheiben und hat sich um sechs Plätze nach vorne verbessert. Das Ziel erreichte sie auf Rang 10. Auch Amy Baserga konnte sich weiter nach vorne arbeiten. Nur ein Schuss ging vorbei und am Ende überquerte sie die Ziellinie auf 21. Rang. Lea Meier kam nach drei Extrarunden als 52. ins Ziel. Beste Österreicherin war wie schon im Sprint Anna Gandler. Sie leistete sich zwei Fehler. Anna Juppe kam nach drei Strafrunden auf Platz 35 ins Ziel und Lisa Theresa Hauser verzichtete als Sechzigste aus dem Sprint auf einen Start in der Verfolgung.
Das weitere Wettkampfprogramm in Oberhof
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