Biathlon Weltcup: Lisa Theresa Hauser gewinnt Sprint in Kontiolahti - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Weltcup: Lisa Theresa Hauser gewinnt Sprint in Kontiolahti

Lisa Theresa Hauser (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Die Österreicherin Lisa Theresa Hauser siegt im Sprint beim Biathlon Weltcup in Kontiolahti vor Lisa Vittozzi und Linn Persson. Mit zehn Treffern wird Anna Weidel als Fünfte beste Deutsche, drei weitere Deutsche landen in den Top-11 und sichern sich eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung.

Vierter Weltcupsieg für Lisa Theresa Hauser

Lisa Theresa Hauser (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Im Einzel und auch in der Staffel lief es für Lisa Theresa Hauser noch nicht nach Maß. Beim heutigen Sprint der Damen über 7,5 km passte alles zusammen und nach zehn Treffern gewann sie schließlich mit 17,3 Sek. Vorsprung vor der Italienerin Lisa Vittozzi (1:0). Letztere stand schon im Einzel auf dem Podest und scheint ihre Sicherheit am Schießstand wiedererlangt zu haben. Die Schwedin Linn Persson komplettierte das Podest. Mit zehn Treffern und einem Vorsprung von 1.2 Sek. verdrängte sie die bis dahin Überraschungsdritte Emma Lunder (0:0) aus Kanada. „Mir persönlich taugt es brutal in Kontiolahti,“ so L. T. Hauser. Sie gewann bereits in der Vorsaison den Eröffnungssprint und gab nach dem Rennen zu, dass der Einstieg für sie mit dem Einzel und der Staffel echt hart war. Als Anwärterinnen für den Gesamtweltcupsieg sieht Hauser auch die Oeberg-Schwestern ganz vorne, fügte aber an „Ich werde mein Bestes geben, damit ich da auch mitmischen kann.“

Vier Deutsche Damen laufen in die Top-11

Anna Weidel (GER) © Manzoni/NordicFocus

Wieder waren zwei Schnellfeuereinlagen von Anna Weidel der Grundstein für ihre hervorragende Platzierung. Als Fünfte fehlten am Ende nur 2,4 Sek. zum ersten Weltcuppodest. Mit weniger als 2 Sek. Abstand zwischen den Schüssen zeigte sie sich selbstbewusst am Schießstand, kam aber mit der 34. Laufzeit nicht an die Weltspitze heran. „Im Laufen muss noch was passieren,“ zeigte sich die sympathische Läuferin in der ARD durchaus selbstkritisch. Weidel lobte aber die gute Stimmung im Team: „So eine gute Stimmung, wie dieses Jahr haben wir im Team noch nie gehabt und ich bin ja auch schon fünf Jahre immer mal wieder mit der Mannschaft dabei.“ Direkt hinter ihr mit 5 Sek. Rückstand platzierte sich Denise Herrmann-Wick als Sechste zeitgleich mit der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold. Herrmann-Wick schießt in dieser Saison mit einer neuen Waffe, kommt damit bestens zurecht, verfehlte nach fünf Treffern im Liegen eine Scheibe im Stehendanschlag und bot die vierte Laufzeit auf. „Mit Null Fehler liegend war ich gut dabei, stehend habe ich ganz schön gefightet nach dem Fehler, dass ich den letzten Schuss treffe“, so Denise Herrmann-Wick nach dem Rennen. Mit Rang acht und nur 10 Sek. hinter dem Podest gelang Sophia Schneider auch im Sprint ein Top-Ergebnis. Sie hat damit wie Anna Weidel, Denise Herrmann-Wick und Vanessa Voigt bereits die WM-Norm erfüllt. „Es fühlt sich richtig gut an, man kommt von Rennen zu Rennen immer besser rein. Heute war die Strecke schneller, da habe ich mich schwerer getan, da tendiere ich dazu zu verkrampfen, aber ich bin auf jeden Fall zufrieden mit der Null stehend hinten raus“, so Sophia Schneider in der ARD.  Schneider hat noch gar nicht wirklich realisiert, dass sie mit den weltbesten Athletinnen am Start steht. „Ich bin noch gar nicht so viele Verfolgungsrennen gelaufen aber ich freue mich und nehme die Herausforderung an mit Denise und Anna – da können wir vielleicht einen ‚deutschen Zug‘ machen“. Vanessa Voigt kam nach fünf Treffer im Liegen mit einer Strafrunde aus dem Stehendanschlag belastet nach einer starken Schlussrunde auf Rang elf ins Ziel. Juliane Frühwirt verfehlte nach einer tadellosen Serie im Liegen stehend drei Scheiben und hat sich schließlich mit Rang 57 auch noch für die Verfolgung qualifiziert. Der ursprünglich ins Auge gefasste Start von Franziska Preuß musste erneut verschoben werden. Sie hat nach Angabe der Teamärztin Katharina Blume anhaltend gereizte Atemwege mit Husten, der sich insbesondere bei hohen Belastungen bemerkbar macht. Um eine erfolgreiche WM-Saison zu gewährleisten wird sie beim ersten Weltcup in Kontiolahti nicht mehr starten.  

Favoriten verpassen Podest

Elvira Oeberg (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Nach dem Einzelsieg von Hanna Oeberg und dem Staffelsieg der Schwedinnen mit den beiden Oeberg-Schwestern waren beide auch Favoritinnen für den Sprint, aber am Podest landete ihre Teamkollegin Linn Persson. Hanna und Elvira Oeberg kassierten jeweils drei Strafrunden und kamen als 12. (Elvira) und 18. (Hanna) ins Ziel. In der Spur war Elvira Oeberg erneut das Maß aller Dinge, gefolgt von Mari Eder, die bis zum zweiten Schießen im Spitzenbereich unterwegs war und sich eine bessere Platzierung (19.) nach zwei Fehler im Stehen verbaute. Auch bei der Italienerin Dorothea Wierer läuft es noch nicht nach Maß. Während ihre Teamkollegin Lisa Vittozzi in jedem Einzelbewerb auf das Podest lief, schwächelt die sonst schießstarke Wierer. Nach vier Fehlern im Einzel und Rang 38 reichte es im Sprint nach einer Strafrunde als Neunte noch in die Top-10. Bei den Norwegerinnen hat derzeit Ingrid Landmark Tandrevold die Führungsrolle inne, nachdem Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Roeiseland wegen gesundheitlichen Problemen noch fehlen. Zeitgleich mit Denise Herrmann-Wick gelang Tandrevold heute Rang sechs nachdem sie mit einem Fehlschuss im Stehen die Chance auf einen Podestplatz vergab. Noch nicht in Bestform präsentiert sich das französische Damenteam. Julia Simon landete als Beste auf Rang 16, während sie im Einzel auf Rang fünf ins Ziel kam. 

Positives Fazit

Felix Bitterling © DSV

„Mein Fazit bleibt extrem positiv“, so Felix Bitterling, Sportlicher Leiter Biathlon beim Deutschen Skiverband. „Wir haben super Ausgangspositionen für den Verfolger morgen. Wir freuen uns, bleiben aber absolut auf dem Teppich und arbeiten konzentriert weiter, damit wir noch mehrere Tage wie diese haben und um unseren Erfolg, für den wir im Sommer so hart gearbeitet haben, feiern zu können.“ Bitterling macht deutlich wie wichtig diese Ergebnisse früh in der Saison sind und für wie wichtig er es erachtet, dass die Athletinnen und Athleten, die nicht gewohnt sind, in die Top-Plätze reinzulaufen, anfangen zu glauben, dass sie es können. Damentrainer Kristian Mehringer lobte die Damen ebenfalls. „Sie haben alle ein gutes Rennen gemacht, schade dass wir keine auf dem Podium haben, aber wir sind happy mit vier Mädels in der ersten Elf. 

Ergebnis Sprint Damen

Das weitere Wettkampfprogramm von Kontiolahti

Bildergalerie

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