Biathlon Weltcup: Norwegischer Doppelerfolg in Verfolgung von Antholz

Tarjei Boe (NOR), Sturla Holm Laegreid (NOR), Tommaso Giacomel (ITA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Sturla Holm Lagreid gewinnt die Verfolgung der Herren beim Biathlon Weltcup in Antholz vor Tarjei Boe und der Italiener Tommaso Giacomel sichert sich vor heimischer Kulisse die Bronzemedaille. Philipp Horn verteidigt Rang elf und wird damit bester Deutscher.  

Zweiter Verfolgungssieg für Sturla Holm Laegreid

Sturla Holm Laegreid (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Wie schon in Oberhof gewinnt Sturla Holm Laegreid auch die Verfolgung in Antholz und wieder sortiert sich Tarjei  Boe auf Rang zwei hinter ihm ein. Sturla Holm Laegreid, der nach dem Sprint von Antholz ins gelbe Trikot des Gesamtweltcupführenden schlüpfte, zieht mit diesem Sieg auch in der Disziplinwertung der Verfolgung mit Johannes Thingnes Boe gleich und liegt punktgleich mit ihm in Führung. Laegreid kam bei vier Schießeinlagen fehlerfrei durch die Verfolgung, überquerte die Ziellinie in Antholz mit einem Vorsprung von 18,9 Sekunden vor Tarjei Boe, der allerdings mit einer Strafrunde aus dem letzten Anschlag belastet war. Neben Laegreid schafften es mit Anton Dudchenko (UKR) nur zwei Starter fehlerfrei zu bleiben. Die Prämie für die schnellste Verfolgungszeit geht ebenfalls an den Norweger Laegreid. Rang drei sicherte sich der Sprintdritte Tommaso Giacomel vor heimischem Publikum nur 5,1 Sekunden dahinter. Giacomel war seinem zweiten Weltcupsieg sehr nahe, kämpfte sich nach einer Strafrunde aus dem zweiten Anschlag wieder an die Spitze und hat die Siegchance schließlich mit einem Fehlschuss im entscheidenden Anschlag vergeben.

Tarjei Boe setzt sich gegen Giacomel durch

Jakov Fak (SLO), Tarjei Boe (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Sturla Holm Laegreid, Tarjei Boe und Tommaso Giacomel, die Podestplatzierten aus dem Sprint, lagen bis zum zweiten Anschlag eng beisammen. Danach hat sich der Italiener mit einer Strafrunde kurzzeitig aus dem Führungstrio verabschiedet. Johannes Thingnes Boe, Martin Uldal und Jakov Fak als Dreiergespann hatten Richtung drittes Schießen zu dem Führungsduo nahezu aufgeschlossen und auch Giacomel war wieder herangelaufen. Neben Laegreid und Tarjei Boe hielt sich auch Giacomel im dritten Anschlag schadlos und mit deutlichem Abstand zu ihren Verfolgern kamen diese drei zeitgleich zum entscheidenden Schießen. Laegreid blieb ein weiteres Mal fehlerfrei, Giacomel und Tarjei Boe verfehlten eine Scheibe und nachdem Laegreid mit gutem Abstand seinem zweiten Verfolgungssieg entgegenlief, kam Tarjei Boe erst 4,2 Sekunden hinter dem Italiener auf der dritten Position aus der Strafrunde zurück. Tarjei Boe schob sich erst an den Italiener heran um dann auf der Huberwiese im Anstieg mit hoher Intensität an Giacomel vorbei und über die Kuppe zu ziehen. Tarjei Boe schaffte es sich einige Meter abzusetzen. Giacomel konnte das Tempo nicht mehr mitgehen, musste abreissen lassen und kam auch nicht mehr heran. Laegreid überquerte die Ziellinie vor Tarjei Boe und Tommaso Giacomel. Martin Uldal erreichte mit nur einer Strafrunde belastet den vierten Rang, vor Jakov Fak. Der Slowene hatte seine echte Podestchance mit einem Fehlschuss im letzten Anschlag vergeben und wurde Vierter vor Johannes Thingnes Boe. J. T. Boe verfehlte insgesamt drei Scheiben und scheint derzeit etwas von seiner Treffsicherheit eingebüßt zu haben. 

Philipp Horn bester Deutscher

Philipp Horn (GER), Eric Perrot (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Philipp Horn hat die Verfolgung als Elfter aufgenommen und kam schließlich auch auf Rang elf ins Ziel und erreichte damit die beste Platzierung der DSV-Herren. Mit einer Null gut ins Rennen gestartet, blieben in den drei folgenden Schießen jeweils eine Scheibe stehen. In der Gesamtlaufzeit war er aus seinem Team ebenfalls Bester, allerdings eine Minute zurück hinter der schnellsten Laufzeit, die einmal mehr der Schwede Martin Ponsiluoma bot. „Ich bin nicht unzufrieden mit meinem Rennen. Ich war lange alleine, wusste nicht bin ich schnell genug oder verliere ich gerade viel Zeit. Drei Fehler ist mindestens einer zu viel. Beim letzten ist es ärgerlich, dass ich die Null nicht bringen konnte,“ so Horns Resümee zu seinem Rennen. Horn ist für die WM in Lenzerheide qualifiziert, aber „die nächsten zwei Tage steht Erholung im Vordergrund, die Zeit in der Heimat genießen.“ Danach kommt die WM-Vorbereitung. „Da wird noch einiges an Training auf dem Programm stehen. Ich freue mich auf die Vorbereitung, das Training. Ich mag die Höhe und ich freue mich auf die WM.“ Auch Philipp Nawrath begann das Rennen mit einer Null und wie Horn blieben in den weiteren drei Anschlägen jeweils eine Scheibe stehen. Nawrath war als 15. ins Rennen gegangen, hatte wegen Erkältungssymptomen die Staffel ausgelassen und war möglicherweise nicht bei vollen Kräften. Er bot zwar die schnellste Schlussrunde aus dem deutschen Team aber am Ende reichte die Leistung nicht aus, um sich in der Platzierung nach vorne zu verbessern. Er überquerte die Ziellinie auf dem 21. Platz. Johannes Kühn blieb drei Mal fehlerfrei und hat mit zwei Strafrunden aus dem vierten Schießen eine bessere Platzierung vergeben. Am Ende hat er sich um 13 Ränge nach vorne gearbeitet und wurde auf Platz 27 gewertet. David Zobel machte am meisten Plätze gut. Als 54. gestartet schoss er zwei Mal die Null, aber zwei Strafrunden aus dem dritten Anschlag spülten ihn wieder weit zurück. Durch die Null im letzten Schießen ging es noch ein paar Plätze nach vorne und am Ende wurde er um 21 Plätze verbessert auf dem 33. Rang gewertet. Justus Strelow bildete heute das Schlusslicht der fünf qualifizierten DSV-Starter. In der ersten Runde lief Strelow zweite Laufzeit, knapp hinter J. T. Boe und sogar vor Martin Ponsiluoma und danach kassierte er liegend zwei Strafrunden. Im nächsten Liegendanschlag kamen nochmals zwei Strafrunden hinzu und nach einer Null im Stehen blieb auch im letzten Schießen eine Scheibe stehen. Mit insgesamt fünf Extrarunden im Gepäck sortierte er sich als 49. in die Ergebnisliste ein.   

Aufholjagd von Felix Leitner

Felix Leitner (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Der Österreicher Felix Leitner lieferte eine beherzte Aufholjagd ab und durfte sich mit Platz 16 über sein bisher mit Abstand bestes Saisonergebnis freuen. Der Tiroler, der als 42. ins Rennen ging, leistete sich insgesamt nur einen Fehlschuss, verbesserte sich um 26 Positionen nach vorne und überquerte am Ende mit einem Rückstand von 2:21,4 Minuten die Ziellinie. „Heute war das Rennen endlich wieder einmal so, wie ich es mir wünschen würde. Ich bin von Anfang an gut mitgekommen und konnte am Schießstand wieder zeigen, was ich eigentlich draufhabe. Der eine Fehler ist natürlich schade, aber ich war am Ende schon richtig müde, konnte die Waffe nicht mehr wirklich ruhig halten und daher bin ich froh, dass es bei einem Fehler geblieben ist. Auch die Schlussrunde konnte ich super laufen und alles in allem war das ein richtig lässiges Rennen.“ Mit Simon Eder klassierte sich zudem ein weiterer Österreicher in den Top-25. Der Salzburger landete mit zwei Strafrunden und einem Rückstand von 2:44,2 Minuten auf Rang 24. Patrick Jakob durfte sich als 37. (+3:50,8 Min./3 Fehlschüsse) ebenfalls über Weltcuppunkte freuen. David Komatz (+5:03,8 min./6 Fehlschüsse) und Fabian Müllauer (+5:11,4 min./6 Fehlschüsse) belegten die Ränge 47 und 48. (Quelle: PM ÖSV)

Schweizer Niklas Hartweg auf Rang zehn

Niklas Hartweg (SUI), Joscha Burkhalter (SUI), Philipp Nawrath (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Mit Niklas Hartweg und Joscha Burkhalter hatten sich zwei Schweizer für die Verfolgung qualifiziert. Läuferisch zählte Hartweg in vier Runden zu den Besten, in der Schlussrunde eher nicht. Dennoch schaffte er es mit zwei Extrarunden im Gepäck auf einen beachtlichen zehnten Platz und hat damit sieben Plätze aufgeholt. Ein Weltcupsieg fehlt Hartweg noch, aber seine Ergebnisse im Neuen Jahr zeigen nach einer überstandener Erkrankung deutlich nach oben und er bestätigt damit, dass mit ihm bei der Heim-Weltmeisterschaft in der Lenzerheide zu rechnen sein wird. Joscha Burkhalter kassierte fünf Extrarunden und fiel zurück auf Rang 38. 

Weltcupgesamtstand Herren

Ergebnis

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