Tiril Eckhoff gewann nach dem Sprint auch die Verfolgung der Damen beim Biathlon Weltcup in Nove Mesto na Morave und landete damit ihren fünften Start-Ziel-Sieg in dieser Saison. Franziska Preuß setzt sich in einem packenden Dreikampf um den letzten Podestplatz durch und wird Dritte hinter Dzinara Alimbekava aus Weissrussland.
An Tiril Eckhoff führt kein Weg vorbei
Die 30jährige Norwegerin Tiril Eckhoff ist derzeit das Maß aller Dinge im Biathlon. An ihr führt kein Weg vorbei und wenn sie dann am Schießstand einmal schwächelt, dann passiert ihren Konkurrentinnen dasselbe. Mit nur 6,1 Sek. Vorsprung ins Rennen gestartet gewann sie die Verfolgung der Damen über 10 km im tschechischen Nove Mesto na Morave nach einer Strafrunde mit 34,6 Sek. Vorsprung vor Dzinara Alimbekava. Die Weissrussin blieb in den vier Schießeinlagen fehlerfrei und hatte nach Rang sechs im Sprint in der Verfolgung das Podest erobert. Das Podest komplettierte Franziska Preuß, die sich in einem spannenden Dreikampf durchsetzte und nach zwei Strafrunden 40,6 Sek. hinter Eckhoff ins Ziel kam. Nur 0,6 Sek. dahinter platzierte sich die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland als Vierte vor Dorothea Wierer (ITA) und der Tschechin Marketa Davidova.
Eckhoff baut Vorsprung kontinuierlich aus
Nach dem ersten Schießen blieb an der Spitze alles unverändert, Eckhoff legte mit fünf Treffern vor, aber auch Dorothea Wierer, Franziska Preuß und Denise Herrmann trafen alles. Die drei weiteren Deutschen Anna Weidel, Janina Hettich und Maren Hammerschmidt kamen nicht fehlerfrei durch und mussten erst einmal eine Extrarunde drehen. Zum zweiten Anschlag kommend hatte Eckhoff ihre Führung ausgebaut, leistete sich einen Fehler aber kreiselte bereits, bevor ihr die drei Verfolgerinnen in die Runde folgten. Währenddessen blieben Dzinara Alimbekava, Lisa Theresa Hauser und auch Susan Dunklee fehlerfrei und nahmen die Verfolgung von Eckhoff auf. Dorothea Wierer und Franziska Preuß orientierten sich sofort wieder nach vorne und machten Plätze gut, während Eckhoff an der Spitze einsam durch die tschechischen Wälder flitzte mit einem Vorsprung der mittlerweile für nahezu zwei Strafrunden ausgereicht hätte. Im dritten Schießen räumte Eckhoff die Scheiben erneut sicher ab und brachte ihre Verfolgerinnen dadurch unter Zugzwang. Sie mussten riskieren um sich weiter nach vorne arbeiten zu können. Als erste Verfolgerinnen kamen Dzinara Alimbekava und Lisa Theresa Hauser zum Schießen, die Österreicherin verfehlte die letzte Scheibe, Alimbekava brachte die Null und während Denise Herrmann einen weiteren Fehler schoss, brachte Franziska Preuß die Null und lag an dritter Position. Ohne Fehlschuss absolvierte Eckhoff das finale Schießen und ging mit einem Lächeln Richtung Trainer vom Schießstand weg.
Preuß setzt sich durch
Alimbekava, Preuß und Wierer standen aufgereiht zum finalen Schießen und nur Alimbekava räumte ab, während Preuß und Wierer jeweils eine Scheibe stehen ließen und in die Strafrunde abbiegen mussten. Mit einer Minute Rückstand auf die Spitze kam Franziska Preuß aus der Strafrunde und dicht an ihren Skienden Dorothea Wierer. Die Tschechin Marketa Davidova und Marte Olsbu Roeiseland rechneten sich wenige Sekunden dahinter auch noch Chancen aus. Während Tiril Eckhoff sich auf der Schlussrunde nicht mehr verausgaben musste und sich auch Dzinara Alimbekava ihres zweiten Platzes sicher sein konnte, entbrannte dahinter ein heißer Kampf um den dritten Rang. Erst startete Wierer einen Angriff gegen Preuß und ging vorbei und von hinten kamen Davidova und Roeiseland immer näher. Im letzten Anstieg mobilisierte Franziska Preuß verborgene Kräfte, sprang die letzten Meter über die Kuppe hoch und setzte sich leicht ab. Mit einem starken Finish auf den letzten 250 Meter ließ sich Franziska Preuß das Podest nicht mehr nehmen und sagte nach dem Rennen im ZDF: „Ich bin locker ran gegangen. Habe von außen immer gehört: Heut schaffst du es, heute bis du dran. Ich habe vom Start weg gemerkt, dass ich die Lücke zu Doro schließen kann, das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Ich hab a bissl von letzter Woche gelernt was die Taktik angeht. Ich hab geschaut, dass ich am Anfang Führungsarbeit mache, habe die Doro vorbei lassen und habe dann geschaut, dass ich in der Abfahrt hinter ihr bin und da aus dem Windschatten nochmal Kräfte mobilisieren kann.“
Denise Herrmann wird Zehnte
Denise Herrmann fiel bereits nach dem zweiten Schießen etwas zurück und hatte bei der starken Konkurrenz und weiteren zwei Strafrunden den Anschluss nach ganz vorne nicht mehr geschafft. Denise Herrmann hatte sich zwar mehr vorgenommen, war aber mit ihrem Rennen zufrieden. „Top-10 ist immer ein gutes Resultat. Ich habe mir mehr vorgenommen, und das war wahrscheinlich wieder das Problem. Beim Anschießen war es bei uns noch sehr windig, sehr böig, aber beim Schießen im Wettkampf war es dann sehr gut, da musst du natürlich schon schauen, wie die Einstellung vom Einschießen ist um entsprechend zu reagieren.“ Janina Hettich startete mit einer und dann zwei weiteren Strafrunden ins Rennen, fiel erst einmal weit zurück und arbeitete sich durch zwei fehlerfreie Schießen im Stehen noch auf Rang 40 und hat damit 17 Plätze gut gemacht. Maren Hammerschmidt hat sich nach drei Strafrunden von Platz 60 auf Rang 48 verbessert und auch Anna Weidel hatte im liegenden Anschlag Probleme. Vier Fehler im Liegendanschlag folgten zehn Treffer im Stehen und am Ende Platz 52.
Ein hervorragendes Mannschaftsergebnis lieferten die Österreicherinnen mit Lisa Theresa Hauser, die sich um sechs Ränge auf Platz 7 verbesserte und Dunja Zdouc blieb gänzlich ohne Fehlschuss und lief von 41 auf 13. Julia Schwaiger war im Sprint Neunte und platzierte sich in der Verfolgung nach zwei Strafrunden auf Platz 14. Die Schweizerinnen Elisa, Selina und Aita Gasparin kamen auf die Ränge 33, 34 und 46.
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