Biathlon Weltcup Nove Mesto: Rang drei für deutsche Damenstaffel - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Weltcup Nove Mesto: Rang drei für deutsche Damenstaffel

Selina Grotian (GER), Sophia Schneider (GER), Julia Tannheimer (GER), Johanna Puff (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Mit dem Staffelwettkampf der Damen endet der Biathlon Weltcup in Nove Mesto. Die junge deutsche Damen-Staffel läuft auf den dritten Rang hinter Norwegen. Frankreich gewinnt und sichert sich damit den Gesamtsieg in der Staffelwertung. 

Die Ausgangssituation

Event Feature: Start of womens race © Manzoni/NordicFocus

Bei der letzten Damenstaffel in der Weltcupsaison 2024/25 ging es vor allem um den Gesamtsieg. Schweden lag mit einem Vorsprung von 15 Punkten vor Frankreich und der Rückstand von Norwegen auf Rang drei betrug 35 Punkte. Nach Siegen in Hochfilzen und Ruhpolding lag Deutschland auf dem vierten Rang der Gesamtwertung. Bei den Schweden fehlt mit Elvira Oeberg krankheitsbedingt ihre starke Schlussläuferin. Frankreich hat offensiv aufgestellt mit Jeanmonnot als Startläuferin und der Verfolgungssiegerin Julia Simon zum Schluss. Die Norwegerinnen konnten in dieser Saison noch kein Staffelrennen für sich entscheiden und bei Deutschland fehlt Franziska Preuß als Schlussläuferin.

Frankreich gewinnt letztes Staffelrennen

Julia Simon (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Lou Jeanmonnot, Oceane Michelon, Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon gewinnen mit der Damenstaffel in Nove Mesto. Das Quartett benötigte nur fünf Nachlader und hat sich mit dem Sieg auch den Gesamtsieg in der Staffelwertung gesichert. Rang zwei auf dem Podest gehört den Norwegerinnen Karoline Offigstad Knotten, Ingrid Landmark Tandrevold, Ragnhild Femsteinevik und Maren Kirkeeide (11 Nachlader). Das junge deutsche Staffelteam mit Johanna Puff, Julia Tannheimer, Sophia Schneider und Selina Grotian bewies Kampfgeist und Nervenstärke und erreichte nach acht Nachladern Rang drei. Dahinter reihte sich die Schweiz (8 Nachlader) mit Amy Baserga, Aita Gasparin, Elisa Gasparin und Lena Häcki-Groß ein. Die Österreicherinnen Lea Rothschopf, Lisa Theresa Hauser, Tamara Steiner und Anna Juppe belegten nach einer Strafrunde und zehn Nachladern Platz fünf. Die Schwedinnen Johanna Skottheim, Anna Magnusson, Sarah Andersson und Hanna Oeberg, zuvor führend in der Staffelwertung, hatten zwei Strafrunden und 15 Nachlader im Gepäck und erreichten das Ziel auf Rang sechs.  

Jeanmonnot bringt französische Staffel in Führung

Lou Jeanmonnot (FRA), Simon Fourcade (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Lou Jeanmonnot ging die Staffel etwas verhalten an und ließ sogar der Schweizerin Amy Baserga den Vortritt. Schon beim Anschießen waren die Windbewegungen sehr wechselhaft und es war kompliziert. Schon nach dem ersten Schießen hagelte es Strafrunden aber Jeanmonnot übernahm nach fünf Treffern die Führung für die favorisierte Staffel vor Tschechien und Italien. Johanna Puff musste ein Mal nachladen und war Siebte mit einem Rückstand von 6,1 Sekunden. Richtung Stehendanschlag machte dann Jeanmonnot Tempo, wie man es von ihr erwartet hatte, setzte sich leicht ab und mit einem Vorsprung von 11,9 Sekunden kam sie an den Schießstand. Bevor eine der Verfolgerinnen den ersten Schuss setzen konnte, war sie in die Schlussrunde abgebogen. Die Finnin Minkkinen, die Tschechin Jislova, die Polin Sidorowicz, Emma Lunder für Kanada, Johanna Puff, Amy Baserga und auch die Österreicherin Lea Rothschopf folgten im Pulk. Minkkinen verkürzte den Rückstand auf die Französin schnell, Jislova ging das Tempo mit, aber Johanna Puff konnte nicht folgen und fiel zurück. „Ich habe schon in der zweiten Runde gemerkt, dass es schwer geht,“ so Puff nach dem Rennen in der ARD, und weiter: „Beim Schießen hab ich ein gutes Gefühl gehabt. Der eine Nachlader passiert, gut dass ich nur einen gebraucht habe.“ Frankreich wechselte führend mit einem Vorsprung von 10,5 Sekunden auf Finnland und Tschechien an der dritten Position hatte 16,9 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Johanna Puff schickte Julia Tannheimer als Neunte mit einem Rückstand von 38,4 Sekunden ins Rennen. 

Tannheimer führt die deutsche Staffel in Podestnähe 

Julia Tannheimer (GER) © Manzoni/NordicFocus

Oceane Michelon kam auf Schießbahn eins zum Liegendanschlag, räumte sicher ab und vergrößerte ihren Vorsprung auf 28,5 Sekunden vor Finnland und Tschechien. Es folgte die Schweiz, Österreich und Polen und Julia Tannheimer bog als Siebte mit einem Rückstand von 36,4 Sekunden in die nächste Runde, allerdings nur wenige Sekunden hinter der Drittplatzierten Tschechin. Tannheimer lief tatsächlich schnell an allen vorbei an die dritte Position und hatte direkt vor sich die Finnin, an der sie sich ebenfalls vorbeischob. Michelon vorne lief ihr Tempo und Tannheimer führte die Verfolgergruppe an. Mit einem Strahlen verließ Michelon nach weiteren fünf Treffern den Schießstand, Lisa Theresa Hauser kam als Zweite (+ 39,4 Sekunden). Die Tschechin Vobornikova bog als Dritte in die Schlussrunde und nur 1,3 Sekunden danach bereits Julia Tannheimer, gefolgt von der Schweizerin Aita Gasparin. Hauser kam auf der Strecke nicht näher an die führende Französin heran, aber Tannheimer war an die dritte Position hinter der Österreicherin vorgelaufen und hinter ihr die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold. Frankreich wechselte auf Justine Braisaz-Bouchet mit einem Vorsprung von 44,4 Sekunden zur Österreicherin Tamara Steiner. Tannheimer schickte Sophia Schneider als Dritte elf Sekunden dahinter in den Wettkampf. „Ich bin richtig zufrieden mit meinem Rennen. Ich fand es aber echt schwer den Rückstand zuzulaufen. Das braucht schon viele Körner. Ich bin froh, dass das Schießen so gut geklappt hat und ich habe mich auch in der Schlussrunde gut gefühlt,“ so Tannheimer zu ihrem Rennen in der ARD. 

Frankreich enteilt – Schneider hält Rang drei

Sophia Schneider (GER) © Manzoni/NordicFocus

Justine Braisaz-Bouchet baute erwartungsgemäß ihren Vorsprung auf der ersten Runde aus, Norwegen zog an Österreich vorbei und die Französin verfehlte drei Scheiben, obwohl der Wind zu diesem Zeitpunkt komplett nachgelassen hat. Von ihrem einminütigen Vorsprung blieben noch 38,6 Sekunden auf die Norwegerin Femsteinevik. Aber sie ging trotzdem vom Schießstand weg, bevor die anderen sich bereit machten. Femsteinevik hat mit einem Nachlader die zweite Position gehalten, dann folgte Tamara Steiner und Elisa Gasparin. Sophia Schneider benötigte ihre drei Nachlader für eine Scheibe und nahm die nächste Runde als Fünfte mit einem Abstand von circa 20 Sekunden zum Podest in Angriff. Zum Stehendanschlag war die Deutsche laufstark an Gasparin und Steiner vorbeigezogen und wieder auf den dritten Rang vorgelaufen. Justine Braisaz-Bouchet schoss mit Tempo, den letzten vorbei, aber mit einem Nachlader wurde auch diese Scheibe weiß. Femsteinevik musste ein Mal nachladen, Schneider traf auch mit dem ersten Nachlader und war Dritte als sie aus dem Schießstand in ihre letzte Runde einbog 19,3 Sekunden hinter der Norwegerin auf dem zweiten Rang. „Die Staffel war nicht die leichteste für mich, nach dem nicht so guten Rennen bei der WM,“ sagte Sophia Schneider nach dem Rennen, und dass sie froh sei, dass sie es so über die Bühne gebracht hat. 

Selina Grotian läuft Staffel aufs Podest

Selina Grotian (GER) © Manzoni/NordicFocus

Für Frankreich kam Julia Simon als Schlussläuferin mit einem Vorsprung von 46,2 Sekunden auf Norwegen mit Maren Kirkeeide. Selina Grotian übernahm als Dritte 25,7 Sekunden hinter Norwegen. Nach Deutschland wechselte die Schweiz auf Lena Häcki-Groß und Österreich auf Anna Juppe. Julia Simon hielt die Führung nach dem Liegendanschlag, Kirkeeeide kam ohne Nachlader aus und Selina Grotian benötigte zwei Nachlader für eine Scheibe, wonach der Abstand zu der Norwegerin minimal wuchs. Dennoch kamen die Schweiz und Österreich auf den Plätzen vier und fünf nicht näher an Deutschland heran. Simon kam zum letzten Anschlag 43,3 Sekunden vor Kirkeeide und vollendete mit fünf Treffern und mit Grüßen ins Publikum was die drei Mädels vor ihr begonnen haben. Maren Kirkeeide ließ die letzte Scheibee stehen, machte es noch einmal spannend, als auch der erste Nachlader vorbeiging. Mit dem zweiten traf sie, bevor Selina Grotian blitzschnell alles riskierte und fünf Treffer folgen ließ. „Ich bin bei mir geblieben, im Tunnel gewesen und dann hat alles funktioniert,“ so Grotian in der ARD. 12,5 Sekunden betrug der Rückstand von Deutschland auf Norwegen eingangs der Schlussrunde. Lena Häcki-Groß verließ den Schießstand als Vierte, Österreich und Tschechien und auch Oeberg mussten in die Strafrunde, Österreich kam auf Rang fünf zurück und dann Hanna Oeberg für Schweden. Selina Grotian lief eine starke Schlussrunde, aber auch Kirkeeide vor ihr ließ nicht nach und so blieb es bei Silber für Norwegen und Selina Grotian brachte die deutsche Staffel auf dem Bronzerang ins Ziel. 

Ergebnis

Bildergalerie

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