Biathlon Weltcup Nove Mesto: Schwedische Single Mixed Staffel siegt vor Norwegen

Sebastian Samuelsson (SWE), Linn Persson (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Schwedische Single Mixed Staffel gewinnt im Zielsprint gegen Norwegen. Das Team der USA läuft überraschend auf Rang drei, Österreich verpasst Podest knapp und das deutsche Team mit Janina Hettich und Roman Rees platzieren sich als Elfte. Emotionaler Abschied von Ondrej Moravec, der in der heimischen, aber menschenleeren Vysocina Arena seine Leistungssportkarriere beendete.    

Sebastian Samuelsson gewinnt Zielsprint 

Sebastian Samuelsson (SWE), Linn Persson (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Dass sich das komplette schwedische Trainerteam nach dem positiven Corona-Test von Mattias Nilsson in Quarantäne befindet hat die Leistung der Athleten, die von Teamkameraden an der Strecke und am Fernglas betreut wurden, nicht beeinträchtigt. Linn Persson und Sebastian Samuelsson haben sich gleich zu Beginn des Rennens gut positioniert, fielen durch drei Nachlader im stehenden Anschlag von Persson leicht zurück, was Samuelsson rasch aufholte. Zum entscheidenden Schießen kamen er und der Norweger Sturla Holm Laegreid zeitgleich. Der Norweger blieb fehlerfrei, Samuelsson musste einmal nachladen, agierte aber insgesamt etwas schneller am Schießstand und ging 5 Sek. hinter Laegreid auf die Schlussrunde, hat aber auf der kurzen 2-km-Runde schnell zum Norweger aufgeschlossen. Samuelsson hielt sich bis zur Stadioneinfahrt im Windschatten und setzte daraus auf der Ziellinie einen bärenstarken Sprint an, bei dem der norwegische Überflieger nicht mehr mithalten konnte. Linn Persson und Sebastian Samuelsson gewannen die Single Mixed Staffel nach 7 Nachladern nur 1,5 Sek. vor dem norwegischen Team mit Ingrid Landmark Tandrevold und Sturla Holm Laegreid (6 NL). Den dritten Platz belegte überraschend das Team aus den USA mit Susan Dunklee und Sean Doherty (7 NL).       

Lisa Hauser und Simon Eder verpassen Podest

Simon Eder (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Lisa Hauser und Simon Eder, die österreichische Top-Besetzung einer Single Mixed Staffel, hielten sich in absoluter Schlagdistanz auf, insbesondere Simon Eder blieb bei seinem ersten Leg komplett sauber am Schießstand und schickte Hauser knapp hinter den führenden Norwegern zum zweiten Mal ins Rennen. Die sonst sehr sichere Schützin benötigte erneut, wie schon im ersten Leg, drei Nachlader, hielt sich dennoch auf Podestkurs und Eder übernahm nur 5,3 Sek. hinter Norwegen und knapp hinter den USA an dritter Position. Als Eder beim finalen Schießen zwei Mal nachladen musste, ging der US-Amerikaner Doherty vor ihm auf die Schlussrunde und brachte Rang drei sicher ins Ziel. Das Schweizer Team mit Selina Gasparin und Niklas Hartweg kämpfte sich nach einer Strafrunde wieder zurück und belegte nach zwei fehlerfreien Schießeinlagen im zweiten Leg und einer schnellen Schlussrunde durch Hartweg am Ende Rang sieben hinter Russland und Frankreich. 

Zu viele Nachlader vom Duo Hettich/Rees

Roman Rees (GER), Janina Hettich (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Mit insgesamt 12 Nachladern und einem Rückstand von 1:39,5 Min. blieb am Ende für das deutsche Single Mixed Team Janina Hettich und Roman Rees nur ein enttäuschender 11. Rang. „Es gibt keine plausible Erklärung“ meinte Janina Hettich nach dem Rennen zu den vielen Nachladern, „das erste Stehendschießen war ein bißchen verhext; es gibt leider Tage, da läuft es nicht so gut. Ich habe mich gefreut, dass ich laufen darf und habe versucht mein Bestes zu geben. Ich wollte mir liegend meine Sicherheit wieder holen, dafür hat es stehend nicht geklappt.“ Nach dem zweiten Wechsel von Janina Hettich auf Roman Rees an sechster Position betrug der Rückstand 32,1 Sek. und es war noch alles möglich. Allerdings hatte Rees im liegenden Anschlag große Probleme, benötigte seine drei Nachlader, hatte auch beim Nachladen Probleme und verlor wertvolle Zeit. Durch zwei weitere Nachlader im stehenden Anschlag ging es nochmals um zwei Plätze nach hinten und am Ende wurde es der 11. Rang. „Unser Ziel war Top-6“, so Roman Rees nach dem Rennen im ZDF, „mit den Vorleistungen hat es sich schon gezeigt, dass es schwer werden wird, grad bei mir hinten raus war es ein sehr harter Kampf auf der Runde und dann konnte ich es am Schießstand nicht mehr so umsetzen, wie ich mir das vorgenommen habe. Bei mir war es so, dass ich schon zu sehr auf der Runde zu kämpfen hatte, gerade im zweiten Part. Sonst denke ich schon, dass wir in der Lage sind, ohne Nachlader durchzukommen. Ich würde bei mir sagen, dass ich angeknockt an den Schießstand kam.“

Ergebnis Single Mixed Staffel

Emotionaler Abschied von Ondrej Moravec

Ondrej Moravec (CZE) © Manzoni/NordicFocus

Der 36jährige Tscheche Ondrej Moravec hat mit dem heutigen Zieleinlauf bei der Single Mixed Staffel seine Leistungssportkarriere beendet. Zuvor zeigte er noch sein Können mit einer Null im Liegend- und einer weiteren im Stehendanschlag. Da war es nicht mehr relevant, dass er zusammen mit seiner Partnerin Lucie Charvatova nur auf den 17. Platz kam. Seine Lieblingsdisziplin war ohnehin die Mixed-Staffel, aber er hat es den Trainern überlassen, mit welchem Wettkampf seine sportliche Karriere heute beendet wird. Im Ziel wurde er von seiner Frau und seinen Kindern in Empfang genommen und alle seine Teamkollegen fanden sich zum Abschied ein, der zwar zu Hause in der Vysocina Arena stattfand, aber leider vor leeren Rängen und ohne seine Fans. Moravec größter Erfolg war Silber in der Verfolgung, Bronze im Massenstart und eine weitere Silbermedaille mit der Mixed-Staffel bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Socchi. Ein Jahr später, bei den Biathlon Weltmeisterschaften in Kontiolahti wurde er Weltmeister mit der Mixed Staffel, gewann Silber im Massenstart und Bronze im Einzel.

 

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