Russische Damen-Staffel gewinnt in einem von Stürzen und Strafrunden geprägten Wettkampf vor Deutschland und Tschechien. Das favorisierte italienische Team landet weit abgeschlagen und Lisa Theresa Hauser musste das Rennen vom Pech verfolgt aufgeben.
Yurlova-Percht gewinnt das Duell am Schießstand
Das russische Damen-Team mit Evgeniya Pavlova, Margarita Vasileva, Larisa Kuklina und Ekaterina Yurlova-Percht hat die Staffel der Damen über 4 x 6 km in Oberhof gewonnen. Mit der russischen Fahne in der Hand lief Yurlova-Percht zum Sieg, den sie beim finalen Schießen im Duell gegen Denise Herrmann klargemacht hat. Das deutsche Team mit Karolin Horchler, Franziska Hildebrand, Franziska Preuß und Denise Herrmann wurde Zweiter und den dritten Rang belegte das tschechische Team mit Lucie Charvatova, Veronika Vitkova, Marketa Davidova und Eva Puskarcikova, gefolgt von Norwegen und Frankreich.
Sturz bei Karolin Horchler und Franziska Hildebrand
Karolin Horchler stürzte gleich zu Beginn des Rennens im Stadionbereich, konnte wieder aufschließen und kam bei starkem Schneefall mit insgesamt drei Nachladern aus. Sie übergab an dritter Position an Franziska Hildebrand, die auch in ihrer ersten Runde ohne Materialschaden zu Sturz kam, im liegenden Anschlag wegen einer herausrepetierten Patrone Zeit verlor, aber mit 4,2 Sek. Rückstand auf die zwischenzeitlich in Führung liegende Amerikanerin Claire Egan auf die nächste Runde ging. Die Italienerin Nicole Gontier musste in die Strafrunde, fiel auf Position sieben zurück. Den stehenden Anschlag absolvierte Franziska Hildebrand überragend und nach fünf Treffern ging sie mit 13,8 Sek. Vorsprung auf ihre Schlussrunde. Gontier für das favorisierte Team Italien hat alle Scheiben verfehlt, musste fünf Strafrunden laufen und war damit aus dem Kreis der Siegaspiranten ausgeschieden.
Franziska Preuß kann Strafrunde vermeiden – Denise Herrmann nicht
Franziska Hildebrand hat mit 14 Sek. Vorsprung vor dem russischen Team auf Franziska Preuß übergeben, an Dritter Position waren zu diesem Zeitpunkt die Norwegerinnen gefolgt von Frankreich und Polen. Die Italienerin Alexia Runggaldier kam auch noch verspätet zum Wechsel, ein weiterer Zeitverlust, nachdem der Transponder zur Zeitnahme noch nicht an ihrem Fuß angebracht war. Franziska Preuß hat ihre Sache gut gemacht, auf Schießbahn Eins ruhig agiert und ist nach einem Nachlader mit 8,5 Sek. Vorsprung auf ihre russische Verfolgerin aus dem Stadion gelaufen. Im stehenden Anschlag hat Franziska Preuß mit dem letzten Nachlader die Strafrunde vermieden und in einer bärenstarken Schlussrunde den gesamten Rückstand von 16,6 Sek. auf die Russin aufgeholt. Denise Herrmann nahm das Rennen einen Wimpernschlag vor der russischen Schlussläuferin Ekaterina Yurlova-Percht auf und die Französinnen hielten sich bis dahin immer noch an dritter Position. Zum liegenden Anschlag hatte der Schneefall nachgelassen, die Sicht war gut, Denise Herrmann setzte den ersten Schuss und räumte alles ab. Yurlova-Percht folgte ihr nach einem Nachlader, Anais Bescond für Frankreich kassierte eine Strafrunde und Eva Puskarcikova für Tschechien setzte sich an die dritte Position. Obwohl Denise Herrmann ihren Vorsprung fast verdoppelt hat, sollte es wie so oft auf das finale Schießen ankommen. Unter dem Jubel des heimischen Publikums lief sie mit 13,4 Sek. Vorsprung ins Stadion, begann mit einem Fehler und verfehlte zwei weitere Scheiben. Drei Nachlader hatte sie für drei Scheiben zur Verfügung und hat nur eine getroffen. Auch Yurlova-Percht verfehlte zwei Scheiben, konnte aber mit den Nachladern alles abräumen und sich bereits auf die Schlussrunde machen, während Denise Herrmann zwei Strafrunden zu laufen hatte und der sicher geglaubte Sieg dahin war. Der Abstand zur Russin nach vorne war zu groß, aber gegen die Tschechin hat sich Denise Herrmann durchgesetzt und dem deutschen Team am Ende den zweiten Rang gesichert.
Großes Pech für die Österreicherin Lisa Theresa Hauser
Die Bedingungen auf der Strecke waren für alle Läuferinnen extrem schwer. Der Neuschnee türmte sich am Streckenrand auf und gerade in den Abfahrten, bei dem der Schneepflug heute die sichere Abfahrtsvariante war, passierten viele Stürze. Besonderes Pech hatte Lisa Theresa Hauser, als sich ihre Skier in einer Schneewehe verschlugen. Sie stürzte auf den Rücken und ihr Gewehr ging zu Bruch. Weit abgeschlagen kämpfte sie sich mit den Einzelteilen bis zum Schießstand, denn erst dort darf die schadhafte Waffe abgegeben und das Ersatzgewehr übernommen werden. Nach dem dem ersten Schuss mit der Ersatzwaffe brach zu allem Überfluss der Schlagbolzen und Lisa Theresa Hauser musste das Rennen für die Staffel aufgeben.
Das Ergebnis der Damen-Staffel findet Ihr hier