Biathlon Weltcup Oberhof: Deutsche Herrenstaffel auf Podest und Damen knapp vorbei

Benedikt Doll (GER), Arnd Peiffer (GER), Johannes Kuehn (GER), Philipp Horn (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Benedikt Doll sichert der deutschen Herrenstaffel in Oberhof den dritten Rang während die hochfavorisierten Norweger ohne die Gebrüder Boe das dritte Staffelrennen der Saison gewinnen. Auch bei den Damen stehen die Norwegerinnen ganz oben auf dem Treppchen und Denise Herrmann als Schlussläuferin des deutschen Teams kommt vor über 22.000 Zuschauern auf Rang vier ins Ziel. 

Dritter Sieg in Folge der Herrenstaffel aus Norwegen

Erlend Bjoentegaard (NOR), Johannes Dale (NOR), Lars Helge Birkeland (NOR), Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die Norweger bieten in dieser Saison eine geschlossen starke Mannschaftsleistung. Da ist es egal, ob sich der Seriensieger Johannes Thingnes Boe in Babypause befindet oder sein Bruder Tarjei einen Tag zum Erholen einlegt. Das Team mit Lars Helge Birkeland, Erlend Bjoentegaard, Johannes Dale und Vetle Sjastaad Christiansen läuft auch ohne die beiden zum Sieg. Da machte es auch nichts aus, dass Johannes Dale in Führung liegend beim stehenden Anschlag bei schwierigen Windbedingungen eine Strafrunde kassierte, da auch die Verfolger große Schwierigkeiten hatten. Etwas eng wurde es nur beim entscheidenden Schießen als auch bei Vetle Sjastaad Christiansen nach drei Nachladern noch eine Scheibe stehen blieb und der Schlussläufer des französischen Teams an den Norwegern vorbeizog. Den stärkeren Schlussspurt lieferte der Norweger und sicherte seinem Team nach zwei Strafrunden und acht Nachladern den dritten Sieg im dritten Staffelrennen der Saison mit 4,4 Sek. Vorsprung vor den Franzosen. 

Deutsches Team läuft aufs Podest

Arnd Peiffer (GER), Philipp Horn (GER), Johannes Kuehn (GER), Benedikt Doll (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Das deutsche Herrenteam in der Besetzung Philipp Horn, Johannes Kühn, Arnd Peiffer und Schlussläufer Benedikt Doll belegte hinter den Franzosen Emilien Jacquelin, Martin Fourcade, Simon Desthieux und Quentin Fillon Maillet Rang drei. Philipp Horn benötigte liegend, in seinem schwächeren Anschlag, alle drei Nachlader um die Strafrunde zu vermeiden, blieb stehend fehlerfrei und hat nach einer hervorragenden Schlussrunde an neunter Position mit 22,8 Sek. auf Johannes Kühn übergeben. Nach einer schnellen Serie im Liegen machte Kühn Plätze gut, aber im stehenden Anschlag kassierte er bei schwierigen Bedingungen eine Strafrunde, fiel wieder zurück und hat seinen Rückstand mit einer Top-Laufleistung in Grenzen gehalten und schließlich an sechster Position an Arnd Peiffer übergeben. Aber auch bei ihm lief es am Schießstand nicht nach Plan. Zwei Nachlader bei der liegenden Serie und alle drei im stehenden Anschlag waren dem wechselnden Wind geschuldet, dennoch hielt Peiffer sein Team in Podestnähe und übergab mit 31,4 Sek. Rückstand auf die führenden Norweger an zweiter Position auf den Schlussläufer Benedikt Doll, der im Liegen ebenso unbeirrt wie der Norweger Christiansen und der Franzose Fillon-Maillet neben ihm alle Scheiben abräumt. Beim alles entscheidenden Schießen machte es der Norweger noch einmal spannend. Er verfehlte zwei Scheiben und während die Böen hörbar bließen wollte die letzte Scheibe auch mit dem dritten Nachlader nicht fallen. Die gebotene Chance nutzte nur der Franzose, während Benedikt Doll alles riskierte und ebenfalls eine Strafrunde kassierte. Quentin Fillon Maillet kam mit einem Nachlader aus und ging mit 6,6 Sek. Vorsprung vor dem Norweger in Führung. Benedikt Doll ging als Drittplatzierter auf die Schlussrunde, konnte sich dem 10 Sek. hinter ihm laufenden Russen Latypov erwehren und brachte den dritten Rang nach insgesamt zwei Strafrunden und 14 Nachladern ins Ziel. Die Schweizer (Mario Dolder, Benjamin Weger, Serafin Wiestner, Jermey Finello) wurden Siebte (19 NL). Die Österreicher mussten auf den mit Bandscheibenproblemen laborierenden Dominik Landertinger verzichten und Julian Eberhard hatte Magenprobleme. David Komatz, Simon Eder, Felix Leitner und Harald Lemmerer belegten Rang 9 (2 Strafrunden/11 NL).

Ergebnis Staffel Herren

Pressekonferenz mit Philipp Horn und Benedikt Doll

Norwegens Damenstaffel gewinnt ebenfalls zum dritten Mal in Folge

Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Marte Olsbu Roeiseland (NOR), Tiril Eckhoff (NOR), Synnoeve Solemdal (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Egal in welcher Konstellation und in welcher Aufstellung das norwegische Damenteam startet. Sie machen es wie das Herrenteam: Sie gewinnen. So auch in Oberhof. Mit Synnoeve Solemdal, Ingrid Landmark Tandrevold, Marte Olsbu Roeiseland und Tiril Eckhof gewinnen sie mit 21,1 Sek. Vorsprung (11 NL) vor dem Team aus Schweden mit Elvira Oeberg, Linn Persson, Mona Brorsson und Hanna Oeberg (10 NL). Den dritten Rang sicherte sich das Team aus Frankreich mit Julia Simon, Anais Bescond, Celia Aymonier und Justine Braisaz (12 NL/+ 33,1 Sek.). Das ebenfalls zu den Favoriten gezählte Team aus Italien musste sich heute nach zwei Strafrunden von Dorothea Wierer und einer weiteren durch Federica Sanfilippo mit dem neunten Platz zufrieden geben und für die schlagkräftige Staffel aus der Schweiz, die lange Zeit in Führung lag, blieb am Ende nur der fünfte Rang (1 Strafrunde/9 NL).

Rang vier für Deutsches Damenteam

Maren Hammerschmidt (GER), Janina Hettich (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Das deutsche Damenteam mit Vanessa Hinz, Janina Hettich, Maren Hammerschmidt und Schlussläuferin Denise Herrmann freute sich am Ende über den hart erkämpften vierten Rang. Nachdem Vanessa Hinz gut ins Rennen gestartet war kassierte sie im stehenden Anschlag eine Strafrunde und übergab an Position 13 auf die Staffeldebütantin Janina Hettich, die sich sehr auf ihren ersten Staffeleinsatz gefreut hatte, aber zugeben musste, dass sie auch mega nervös war. Mit jeweils einem Nachlader im Liegen und im Stehen machte sie vier Positionen gut und übergab an neunter Position auf Maren Hammerschmidt. Sie brauchte insgesamt vier Nachlader und schickte an sechster Position, allerdings mit einer Minute Abstand zur Führenden, die Schlussläuferin Denise Herrmann ins Rennen. Herrmann verbesserte sich schnell um zwei Positionen, die sie nach zwei Nachlader im liegenden Anschlag wieder einbüßte. Im Stehen schoss sie einen guten Rhythmus, blieb fehlerfrei und ging direkt hinter Lena Haecki auf die Schlussrunde. An der Schweizerin zog sie schnell vorbei und mehr war am heutigen Tag nicht möglich, da der Abstand zu den Podestplätzen knapp eine Minute betrug und auch eine Denise Herrmann auf den letzten 2,5 km keine Wunder wirken kann. Das Team aus Österreich musste auf ihre erfahrene Läuferin Lisa Theresa Hauser verzichten. Dunja Zdouc, Katharina Innerhofer, Christina Rieder und Tamara Steiner belegten Rang 11 (1 Strafrunde/7 NL).

Ergebnis Staffel Damen

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