Endre Stroemsheim gewinnt die Verfolgung beim Biathlon Weltcup in Oberhof und sichert sich damit den ersten Weltcupsieg in einem Einzelrennen, vier Norweger reihen sich hinter ihm ein und die deutschen Starter vergaben ihre Chancen durch zu viele Schießfehler. Johannes Kühn wird auf Rang acht Bester seines Teams.
Norweger jagen Benedikt Doll
Benedikt Doll war der Gejagte in der Verfolgung beim Biathlon Weltcup in Oberhof. Nur 1.8 Sekunden hinter ihm kam bereits der Norweger Sturla Holm Laegreid und weitere 3,6 Sekunden nach ihm nahm Endre Stroemsheim das Rennen auf, bevor 19,6 Sekunden nach dem Deutschen Johannes Thingnes Boe ins Rennen kam. Sturla Holm Laegreid zog schnell an Benedikt Doll vorbei und der Deutsche hielt sich an den Skienden des Norwegers, gemeinsam mit den beiden weiteren Norwegern Endre Stroemsheim und Johannes Thingnes Boe kam er zum ersten Schießen im liegenden Anschlag. Die drei Norweger hielten sich schadlos, während Benedikt Doll drei Scheiben verfehlte und nach drei gelaufenen Strafrunden deutlich zurück fiel. „Es war maximale Dummheit, es war technisch schlecht gemacht, es ärgert mich, es war einfach gar nicht nötig,“ so Benedikt Doll nach dem Rennen dazu.
… und übernehmen als Dreiergespann die Führung
Das norwegische Dreiergespann lief mit circa 20 Sekunden Vorsprung an der Spitze, der Schwede Martin Ponsiluoma und Johannes Kühn kamen als nächste Verfolger zum zweiten Anschlag im Liegen. Zeitgleich begannen sie mit dem Schießen und während Johannes Thingnes Boe und Endre Stroemsheim sicher abräumten, musste Sturla Holm Laegreid für einen Fehlschuss in die Strafrunde einbiegen. Dicht hinter dem Schweden Martin Ponsiluoma, der nun an dritter Position lief, kam Laegreid in die Spur zurück. Johannes Kühn traf auch im zweiten liegenden Anschlag die fünf Scheiben und hielt sich mit 31,9 Sek. Rückstand an fünfter Stelle. Justus Strelow brachte die zweite Null und sortierte sich an zwölfter Stelle ein, während Benedikt Doll zwei weitere Strafrunden kassierte.
Endre Stroemsheim setzt sich an die Spitze
Auf der nächsten Runde übernahm Johannes Thingnes Boe die Führung, an seinen Skienden hielt sich Endre Stroemsheim mit einem Vorsprung von gut einer Strafrunde auf Sturla Holm Laegreid und Martin Ponsiluoma. Mit fünf schnellen Treffern kam Stroemsheim als Führender zurück in die nächste Runde, Johannes Thingnes Boe verfehlte eine Scheibe und lief dennoch an zweiter Position mit 26,2 Sekunden Rückstand aus der Strafrunde. Laegreid brachte zwar auch eine Patrone nicht ins Ziel, übernahm dennoch wieder die dritte Position, vor den beiden Schweden Sebastian Samuelsson und Martin Ponsiluoma. Johannes Kühn lag nun nach einer Extrarunde auf sechster Position.
… und macht die Tür für die Verfolger weit auf
Richtung letztem Schießen kamen Johannes Thingnes Boe und Sturla Holm Laegreid nicht wirklich an den führenden Stroemsheim heran, der sich als Erster zum letzten Anschlag bereit stellte und zwei Schüsse vorbei setzte. Johannes Thingnes Boe konnte die gebotene Chance nicht nutzen, zielte drei Mal daneben während Sturla Holm Laegreid sauber abräumte. Währenddessen hatte Stroemsheim seine zwei Strafrunden absolviert, kam als Führender zurück in die Schlussrunde und Laegreid folgte an zweiter Position nur 6 Sekunden später. Mit ebenfalls fünf Treffern war nun Johannes Dale-Skjevdal an die dritte Position gerückt und fünf Sekunden hinter ihm folgte aus der Strafrunde kommend Johannes Thingnes Boe. Zwischen den vier Norwegern deutete sich ein Zweikampf um den Sieg und ein weiterer um den Bronzerang an. Johannes Kühn hätte mit einer Null noch eingreifen können, aber auch bei ihm blieb eine Scheibe schwarz. „Die haben vorne so gut wie keine Fehler gemacht und dann war es schwer. Ich habe versucht in meinem Rhythmus zu bleiben, insgesamt war es für mich ein gutes Rennen, aber die anderen waren halt besser,“ so Johannes Kühn im ARD-Interview nach dem Rennen.
Endre Stroemsheim siegt – vier Norweger hinter ihm
Endre Stroemsheim und Sturla Holm Laegreid beäugten sich noch auf dem ersten Teil der Schlussrunde, bis Endre Stroemsheim blitzschnell eine Lücke zu ihm riss und sich deutlich absetzte. Nach zwei Fehlern feiert er den ersten Weltcupsieg seiner Karriere in einem Einzelbewerb mit 17,8 Sek. Vorsprung vor Sturla Hom Laegreid. Johannes Dale-Skjevdal komplettierte das Podest und Tarjei Boe zog auf den letzten Metern noch an seinem Bruder Johannes Thingnes Boe vorbei und verwies diesen auf den fünften Platz. Der Franzose Fabien Claude reihte sich auf Rang sechs hinter den fünf Norwegern ein.
Deutsche Herren vergeben Chancen am Schießstand
Johannes Kühn überquerte die Ziellinie als bester der DSV-Herren nach zwei Schießfehlern auf Rang acht. Benedikt Doll ließ nach seinen fünf Fehlern in den beiden Liegendanschlägen zwar zwei Mal die Null im Stehen folgen, aber am Ende reichte es nur zu einem zwölften Rang, gefolgt von Philipp Horn auf 13 und Roman Rees auf 14. Justus Strelow verfehlte nur eine Scheibe, aber am Ende steht nur Rang 16 im Buch und Philipp Nawrath fiel nach insgesamt sechs Strafrunden auf Rang 22 zurück.
Die beiden für die Verfolgung qualifizierten Österreicher Simon Eder und David Komatz belegten am Ende die Ränge 34 und 36 und auch die drei Schweizer Herren konnten ihre Platzierung aus dem Sprint nicht verbessern. Sebastian Stalder kam nach einer Strafrunde als 17. ins Ziel, Niklas Hartweg verfehlte zwei Scheiben und sortierte sich auf Platz 29 ein und Jeremy Finello belegte nach insgesamt acht Strafrunden Platz 47.
Das weitere Wettkampfprogramm in Oberhof
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