Frankreichs Damen-Quartett siegt mit der Staffel beim Biathlon Weltcup in Oberhof. Norwegen und Schweden platzieren sich dahinter. Das deutsche Team kam nicht in Reichweite des Podests und landet mit deutlichem Rückstand auf dem fünften Rang.
Erster Staffelsieg der Saison
Lou Jeanmonnot, Justine Braisaz-Bouchet, Sophie Chauveau und Julia Simon heißen die Siegerinnen des Staffelbewerbs der Damen beim Biathlon Weltcup in Oberhof. Nach zwölf Nachladern gewinnt das Quartett mit 9,3 Sekunden Vorsprung vor Norwegen und feiert damit den ersten Staffelsieg der Saison. Juni Arnekleiv, Marit Ishol Skogan, Karoline Offigstad Knotten Ingrid Landmark Tandrevold benötigten zehn Nachlader und gerade ihre Schlussläuferin griff auf der Schlussrunde noch die führenden Französinnen an. Norwegen hat die beiden bisherigen Staffelbewerbe für sich entschieden. Schweden lag in den beiden vorangegangenen Staffelbewerben jeweils auf dem Silberrang und in Oberhof reichte es für Anna Magnusson, Linn Persson, Hanna Oeberg und Elvira Oeberg nach einer Strafrunde und acht Nachlader noch zum dritten Platz. Italien mit Samuela Comola, Rebecca Passler, Lisa Vittozzi und Michela Carrara sicherte sich nach drei Strafrunden und elf Nachladern den vierten Rang vor dem deutschen Team. Für Vanessa Voigt, Janina Hettich-Walz, Sophia Schneider und Franziska Preuss hat es nach ebenfalls drei Strafrunden und 15 Nachladern zu einem Podestplatz nicht gereicht. Tschechien lief auf den sechsten Platz gefolgt von der Schweiz mit Amy Baserga, Lena Häcki-Groß, Aita Gasparin und Elisa Gasparin. Österreich (Tamara Steiner, Anna Gandler, Anna Juppe) wurden überrundet und Lisa Theresa Hauser als Schlussläuferin kam nicht mehr zum Einsatz.
Voigt hält die Staffel im Rennen
Vanessa Voigt als Startläuferin benötigte sowohl im liegenden als auch im stehenden Anschlag jeweils einen Nachlader, hatte sich genügend Körner für die Schlussrunde aufgehoben und kam hinter Schweden, Frankreich und Norwegen mit 16,2 Sekunden Rückstand als Vierte zum Wechsel. Die ersten drei lagen lediglich 2,3 Sekunden voneinander getrennt. „Ich bin nicht die gute Schützin im Wind,“ so Vanessa Voigt nach dem Rennen in der ARD, wo sie kritisch mit ihren beiden Nachladern umging. „Liegend der kam einen Ticken zu spät und stehend, der war sehr aus der Bewegung geschossen.“
Braisaz-Bouchet agiert überlegen
Für Frankreich kam nun Justine Braisaz-Bouchet und sie hielt sich erst einmal hinter der an der Spitze laufenden Linn Persson. Janina Hettich-Walz hatte keine Läuferin kurz vor oder hinter ihr, an der sie sich Richtung Liegendanschlag hätte orientieren können. Beim Schießstandanlauf ging dann Braisaz-Bouchet an die Spitze und nahm auf Schießbahn eins Platz. Linn Persson hielt sich schadlos, ging als erste vom Schießstand weg, gefolgt von der Norwegerin (+ 9,8 Sek.) und Braisaz-Bouchet (+ 11.8 Sek.). Bei Janina Hettich-Walz blieb die letzte Scheibe stehen, und erst mit dem zweiten Nachlader wurde sie weiß. Dadurch wuchs ihr Rückstand auf 31,2 Sekunden an vierter Position. Aber auch die Norwegerin vor ihr fiel deutlich zurück. Persson schaffte ihre fünf Treffer im Stehen am Schnellsten, während Braisaz-Bouchet drei Nachlader benötigte und schließlich mit 20,5 Sekunden Rückstand als Zweite zurück in die Spur kam, gefolgt von Norwegen. Bei Janina Hettich-Walz kam der Wind richtig rein, zwei Scheiben blieben vorerst stehen aber mit zwei Reservepatronen hat sie abgeräumt, aber erneut wuchs der Rückstand auf mittlerweile 54 Sekunden an. Braisaz-Bouchet hat ihren gesamten Rückstand auf der Schlussrunde aufgeholt und als erste 4,3 Sekunden vor Schweden gewechselt. Janina Hettich-Walz hat auf der letzten Runde noch einmal deutlich eingebüßt und mit 58,3 Sekunden Rückstand übernahm kam Sophia Schneider als Vierte.
Norwegen holt auf, Deutschland fällt zurück
Die Französin Sophie Chauveau benötigte im liegenden Anschlag einen Nachlader, Hanna Oeberg hinter ihr musste in die Strafrunde abbiegen, währenddessen schob sich die Norwegerin Knotten auf die zweite Position hinter Frankreich. Sophia Schneider kassierte ebenso eine Strafrunde und fiel hinter Italien und die Schweiz auf den sechsten Rang mit 2:08,9 Minuten Rückstand zurück. Auf der Runde konnte sie nichts aufholen. Erst mit dem letzten Nachlader räumte die führende Französin Chauveau beim Stehendschießen ab, Knotten hinter ihr riskierte, benötigte ebenso zwei Nachlader, verkürzte aber den Rückstand auf Frankreich auf 27,1 Sekunden. Hanna Oeberg holte nach einem Nachlader gehörig auf und lag nunmehr nur noch 7,4 Sekunden hinter Norwegen auf Rang drei. Lisa Vittozzi kam nach einem Nachlader aber deutlichem Rückstand von 1:13,8 Minuten als Vierte und Sophia Schneider benötigte stehend weitere zwei Nachlader und dadurch wuchs der Rückstand auf 2:40 Min. ein. „Leider konnte ich heute nicht so abliefern,“ so Sophia Schneider, die sich über die gewaltigen Anfeuerungsrufe der Fans am Birxsteig bedankte.
Preuß versucht vergeblich nach vorne zu kommen
Frankreich wechselte mit 21,9 Sekunden Vorsprung vor Norwegen, Schweden lag 24,9 Sekunden dahinter an dritter Position und Franziska Preuß als Schlussläuferin hatte genau drei Minuten Rückstand. Während sich vorne nichts änderte, konnte Franziska Preuß mit nur einem Nachlader am Schießstand im Liegendanschlag an der vor ihr platzierten Schweizerin vorbeiziehen. Im letzten Anschlag kam Julia Simon gerade noch mit dem letzten Nachlader durch, Tandrevold neben ihr benötigte nur einen und rückte auf 12 Sekunden an Frankreich heran. Elvira Oebergs Rückstand betrug nach einer sauberen Serie 28 Sekunden als sie in die Schlussrunde einbog. An der Reihung änderte sich beim Zieleinlauf nichts. Franziska Preuß hatte noch die Chance auf Rang vier, als die Italienerin Michela Carrara drei Strafrunden schoss. Preuß riskierte, aber auch ihr gelang keine fehlerfreie Serie und sie musste ebenfalls zwei Extrarunden laufen. Am Ende lief sie die deutsche Staffel auf dem fünften Rang hinter Italien ins Ziel. Preuß gab sich, obwohl aussichtslos, auf der Schlussrunde nicht auf.