Die Saison 2021/2022 ist Geschichte. Der Massenstart der Herren beendete den Biathlon Weltcup in Oslo und beim norwegischen Doppelerfolg wird Erik Lesser in seinem letzten Rennen Vierter. Philipp Nawrath und David Zobel erreichen die Top-8.
Norwegisches Doppelpodest im abschließenden Massenstart
Die 30 weltbesten Biathleten standen am Start zum letzten Weltcupbewerb in der nun abgelaufenen Saison, dem Massenstart der Herren über 15 km. Darunter die Deutschen Erik Lesser, Philipp Nawrath, Johannes Kühn und David Zobel. Auch Benedikt Doll wäre qualifiziert gewesen, musste aber aufgrund Erkältungssymptomen, allerdings ohne Hinweise auf eine Corona-Infektion, auf den Start verzichten. In einem spannenden Fight auf der Schlussrunde zwischen den beiden Norwegern Sivert Guttorm Bakken und Sturla Holm Laegreid setzte sich schließlich Bakken durch und gewann mit 0,5 Sek. Vorsprung vor Laegreid. Zu seinem ersten Weltcupsieg gewann Bakken auch die Disziplinwertung im Massenstart und schnappte sie dem Gesamtweltcupsieger Quentin Fillon Maillet mit vier Punkten Vorsprung weg. Sturla Holm Laegreid hat mit Rang zwei genügend Punkte gesammelt und die Trophäe für den besten U-25-Athleten gewonnen. Ebenso spannend wie das Duell zwischen den beiden Norwegern war der Kampf um Platz drei. Erik Lesser und Emilien Jacquelin verließen im Abstand von nur 0,5 Sek. den Schießstand und auf der Schlussrunde erwehrte sich Erik Lesser lange gegen den Franzosen, der als starker Sprinter bekannt ist. Den letzten Anstieg sprang er hoch und zog an Lesser vorbei, der sich schließlich mit Rang vier zufrieden gab. „Dass ich am Ende hier um das Podium mitkämpfe, hätte ich mir nicht erträumen können“, so Lessers Worte, der im Ziel von den Teamkameradinnen und – kameraden sowie Trainern und Betreuern mit einem großen Transparent in den Biathlon-Ruhestand verabschiedet wurde. Lesser ließ verlauten, dass zu Hause die Koffer umgepackt werden und er dann mit der Familie in Urlaub fährt. „Ich will mit meiner Familie hart abchillen.“ Hinter Lesser platzierte sich Philipp Nawrath nach nur einem Fehlschuss auf dem fünften Rang. Er zählte auf der Schlussrunde zu den Schnellsten und zog noch an dem Norweger Vetle Sjaastad Christiansen vorbei, der auf Rang sechs die Ziellinie überquerte. Nur Christiansen und dem Sieger Bakken gelangen zwanzig Treffer.
Samuelsson vergibt Podest
Sturla Holm Laegreid kam in Führung liegend zum ersten Schießen und ging auch nach fünf Treffern als erster wieder weg. Auch im zweiten Anschlag blieb er schadlos und hielt sich weiterhin an der Spitze, aber dicht gefolgt vom Schweden Sebastian Samuelsson und dem Franzosen Emilien Jacquelin. Nach einer Extrarunde im ersten Stehendschießen fiel Laegreid zurück und Sebastian Samuelsson lag nun ganz vorne vor den drei Norwegern Bakken, Christiansen und Laegreid. Auf der Strecke bildete sich ein Dreiergespann aus Samuelsson, Laegreid und Bakken, die auch gemeinsam zum letzten Schießen kamen. Dahinter hatte sich mit deutlichem Abstand eine Vierergruppe, angeführt von Erik Lesser und mit dabei auch David Zobel, gebildet. Das letzte Schießen der olympischen Saison stand an und Sturla Holm Laegreid agierte sehr schnell, verfehlte aber eine Scheibe. Alle Chancen lagen beim Schweden Sebastian Samuelsson, der sich mit drei Fehlschüssen selbst um eine Podestplatzierung brachte. Der Norweger Bakken brachte auch zum Abschluss die Null und machte sich als Führender auf Richtung Ziel, gefolgt von Laegreid aus der Strafrunde kommend nur 2,6 Sek. dahinter. Erik Lesser schoss auch im letzten Anschlag beherzt und schnell, ebenso Emilien Jacquelin, der an den Skienden von Lesser aus dem Schießstand lief.
Die weiteren deutschen Platzierungen
Das letzte Weltcuprennen der Saison fand unter blauem Himmel, frühlingshaften Temperaturen und vor einer herrlichen Zuschauerkulisse statt. Nicht nur die Norweger wurden beim Zieleinlauf mit großem Beifall empfangen, wo neben Erik Lesser auch der Franzose Simon Desthieux und der Schweizer Benjamin Weger von ihren Teamkolleginnen und Teamkollegen in den Biathlon-Ruhestand verabschiedet wurden. Ein perfektes Rennen gelang zum Abschluss auch David Zobel. Nach drei Nullern ging ein Schuss im letzten Anschlag vorbei und am Ende überquerte er die Ziellinie nur 0,6 Sek. hinter dem Gesamtweltcupsieger Quentin Fillon Maillet auf dem achten Platz. Roman Rees brachte liegend zwei Mal die Null und kassierte stehend jeweils eine Strafrunde. Am Ende wurde er 16. Johannes Kühn verausgabte sich nach insgesamt fünf Schießfehlern in der Spur nicht mehr und kam schließlich auf Rang 23 ins Ziel.
Simon Eder (AUT) wurde im letzten Weltcupbewerb dieser Saison erneut Bester seines Teams. Mit 19 Treffern kam er auf Rang zehn, Felix Leitner verfehlte vier Scheiben und wurde 24. und der Schweizer Benjamin Weger erreichte bei seinem letzten Start nach vier Strafrunden Rang 22. Letzter im Feld wurde nach insgesamt sieben Extrarunden der Norweger Tarjei Boe.