Im abschließenden Massenstartrennen der Damen beim Biathlon Weltcup in Oslo wird Franziska Preuß Zweite hinter der Französin Justine Braisaz-Bouchet, die sich damit auch die kleine Kristallkugel sicherte. Alle fünf deutschen Starterinnen erreichen eine Top-15 Platzierung.
Franziska Preuß läuft im letzten Rennen aufs Podest
Ein versöhnlicher Abschluss für Franziska Preuß mit dem ersten Podestplatz in einem Einzelrennen in dieser Saison. Sie fühlte sich leer und weiß selbst nicht so recht, woher sie diese Kraft zum Saisonende noch nimmt. Mit 20,2 Sek. Rückstand kam sie nach dem letzten Schießen an fünfter Position aus dem Schießstand, ging erst an der Gesamtweltcupsiegerin Marte Olsbu Roeiseland vorbei und mit der schnellsten Schlussrunde sicherte sie sich den zweiten Rang nur 7,8 Sek. hinter der Gewinnerin aus Frankreich Justine Braisaz-Bouchet. Die Französin wurde in Peking auch Olympiasiegerin in dieser Disziplin und hat sich mit dem Sieg im vierten Massenstartrennen der Saison auch die kleine Kristallkugel in der Massenstartwertung gesichert. Marte Olsbu Roeiseland komplettierte das Podest 0,9 Sek. hinter der Deutschen. Neben dem Podest platzierten sich die Schwedinnen Linn Persson und Elvira Oeberg. Um einen Wimpernschlag von 0,1 Sek. kam Persson vor Elvira Oeberg ins Ziel und diese 0,1 Sek. haben Elvira Oeberg um die kleine Kristallkugel gebracht. Wäre sie als Vierte ins Ziel gekommen, hätte sie drei Punkte mehr gutgeschrieben bekommen und wäre damit Siegerin der Massenstartwertung. Elvira Oeberg war die Saison über allerdings beste U-25 Athletin und wurde mit dieser Trophäe ausgezeichnet. Die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold überquerte die Zielline als Sechste. Jede der sechs Damen hatte zwei Extrarunden im Gepäck. Eine strahlende Franziska Preuß sagte nach dem Rennen: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woher ich die Kraft genommen habe, weil ich mich echt leer fühle, auch vom Kopf her. Es ist jetzt mehr Lockerheit dabei, dann entsteht ein positives Gefühl. Ich habe auf der Strecke gemerkt, dass ich gut mitlaufen kann. Nach dem ersten Fehler liegend hatte ich die Marte vor mir und habe gemerkt, der Fehler ist gut kompensierbar. Die letzte Runde war wirklich hart, ich habe nicht aufgegeben, habe auf mich vertraut.“ Preuß bemerkte aber auch, dass eine ganze Saison durchzulaufen mental nicht so anstrengend ist, als acht Wochen krank auszufallen. „Ich bin froh, dass heute das letzte Rennen war, es war wirklich eine harte Zeit, die brauche ich nicht noch einmal.“ Glücklich darüber, dass diese Saison jetzt vorbei ist resümierte sie aber: „Ich habe gesehen, wenn alles normal laufen würde, bin ich dabei, das muss ich für die neue Trainingssaison mitnehmen.“
Alle deutschen Starterinnen in den Top-15
Alle fünf deutschen Damen waren für den Massenstart qualifiziert und in einem spannenden letzten Rennen schafften es letztlich alle fünf in die Top-15. Bei ständigen Führungswechsel in den Spitzenpositionen waren die deutschen Damen stets vorne mit dabei. Im ersten Anschlag blieben Franziska Preuß, Vanessa Voigt, Franziska Hildebrand und Janina Hettich fehlerfrei, nur Denise Herrmann musste in die Strafrunde abbiegen. Erst lief Julia Simon an der Spitze, wurde dann von Marte Olsbu Roeiseland abgelöst und nach dem zweiten Anschlag übernahm die Österreicherin Lisa Theresa Hauser die Führung und blieb auch nach dem dritten Schießen an der Spitze. Zu diesem Zeitpunkt war auch die Italienerin Dorothea Wierer noch dicht vorne dabei. Sie war im roten Trikot der Führenden in der Massenstartwertung ins Rennen gegangen. Bis dahin waren Janina Hettich und auch Franziska Hildebrand noch schadlos am Schießstand geblieben und lagen nur 25 bzw. 27 Sek. hinter der Spitze auf den Positionen sechs und acht. Nun kam es wie so oft auf das letzte Schießen an. Lisa Theresa Hauser kam als Erste mit 12,5 Sek. Vorsprung auf die Matte, schoss in einem sauberen Rhythmus, aber der letzte Schuss verfehlte das Ziel und Marte Olsbu Roeiseland neben ihr verfehlte auch die letzte Scheibe und genau so erging es Franziska Preuß. Justine Braisaz-Bouchet kam als erste ungeschoren davon, übernahm die Führung, baute ihren Vorsprung auf der Schlussrunde deutlich aus und kam als Siegerin ins Ziel. Hinter ihr gab es spannende Duelle um jede Platzierung und Denise Herrmann verbesserte sich nach drei Extrarunden noch auf Rang sieben nur 14,5 Sek. hinter der Siegerin. Janina Hettich verlor auf der Schlussrunde zwar nur 7,4 Sek., allerdings sechs Platzierungen und wurde am Ende nach zwanzig Treffern Neunte vor Vanessa Voigt auf Rang zehn. Franziska Hildebrand brachte drei Mal die Null und verpasste nur eine Scheibe im letzten Anschlag. Auf der Schlussrunde gab sie nicht mehr alles und platzierte sich auf Rang 15.
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