Johannes Thingnes Boe demonstrierte eindrucksvoll seine Überlegenheit und feierte mit vier Mal Null den Sieg im Massenstart und damit seinen 16. Saisonerfolg. Deutsche Herren präsentieren sich zum Abschluss geschlossen stark.
Johannes Thingnes Boe gewinnt mit kluger Taktik
Mit zwanzig Treffern hat der Norweger Johannes Thingnes Boe in seiner Heimat am Holmenkollen auch den letzten Wettkampf, den Massenstart, gewonnen. Taktisch klug lief er die Runde zum dritten Schießen nicht volles Tempo um dann förmlich ausgeruht in einer Schnellfeuereinlage abzuräumen und in Führung zu gehen. Alleine vorne weg ließ er seinen Verfolgern keine Chance und war bereits auf der Schlussrunde als die drei Deutschen Arnd Peiffer, Benedikt Doll und Philipp Nawrath sich zum finalen Anschlag bereit machten. Peiffer kam wie J. T. Boe fehlerfrei durch, verließ das Stadion als Zweiter, Doll verfehlte eine Scheibe, Nawrath zwei. Benedikt Doll lief bereits aus der Strafrunde als der Norweger Vetle Sjaastad Christiansen das Stadion verließ und im Kampf um Rang drei den Norweger nach einer Attacke sofort hinter sich ließ. Mit der norwegischen Fahne in der Hand und einem Wikingerhut auf dem Kopf überquerte der Dominator dieser Saison unter großem Jubel seines Heimpublikums die Zielliene und stellte mit seinem 16. Sieg in dieser Saison einen Rekord auf. Arnd Peiffer wurde mit einem Rückstand von 19,2 Sek. Zweiter und Benedikt Doll Dritter (+ 38,0 Sek.). Julian Eberhard aus Österreich holte auf der Schlussrunde den Norweger V. S. Christiansen noch ein und wurde Vierter, Christiansen Fünfter und Lukas Hofer Sechster. J. T. Boe hat mit dem Sieg im Massenstart auch den Massenstartweltcup geholt und damit neben dem Gesamtweltcup auch alle Disziplinwertungen und zusammen mit seinem Team alle möglichen Staffelwertungen sowie die Nationenwertung gewonnen.
Hervorragendes Saisonfinale der deutschen Herren
Fünf deutsche Herren waren für einen Start unter den besten 30 qualifiziert. Arnd Peiffer, Benedikt Doll und Erik Lesser über die Gesamtweltcupwertung und Lucas Fratzscher und Philipp Nawrath gehörten zu den fünf Punktbesten der vorangegangenen Wettkämpfe in Oslo. Noch vor dem Rennen meinte der Bundestrainer Mark Kirchner in der ARD: „Die letzten Wettkämpfe haben gezeigt, dass unser Akku noch ganz voll ist, wir sind aber froh, dass das Ende da ist und wir hoffentlich mit einer ordentlichen Leistung die Saison abschließen.“ Arnd Peiffer als dem Stabilsten hat er am meisten zugetraut, aber auch Benedikt Doll und sein Geheimtipp war Philipp Nawrath und so ist es auch gekommen. Neben der Podestplatzierung von Arnd Peiffer und Benedikt Doll hat sich Philipp Nawrath hervorragend präsentiert. Nach drei fehlerfreien Schießeinlagen verfehlte er am Schluss zwei Scheiben und kam als Neunter ins Ziel. Lucas Fratzscher hatte gleich in der ersten Runde unfreiwilligen Schneekontakt und dadurch Zeit verloren. Läuferisch war er nicht unter den Besten, aber mit einer fehlerfreien Leistung am Schießstand belegte er bei seinem vierten Rennen im Weltcup am Ende Rang 13. Zwanzig Treffer gelangen außer ihm nur dem Sieger und Arnd Peiffer. Erik Lesser war der fünfte deutsche Starter. Er hatte sich den Saisonabschluss sicher anders vorgestellt. Nach sechs Strafrunden und einem Rückstand von knapp 6 Minuten blieb am Ende nur der letzte Platz für ihn. „Ich bin froh, dass ich die Saison mit vier Mal Null abschließen konnte, für J. T. Boe reicht es nicht, wenn er vier Mal Null schießt. Er ist einfach besser“, so Arnd Peiffer in der ARD. Und Benedikt Doll der sich an seinem 29. Geburtstag mit einem Podestplatz selbst belohnte, sagte: „Ich hatte schon noch etwas vor und es ging auf. Körperlich ging es gut, aber vom Kopf her hockt man eigentlich schon auf dem Rennrad“.
Julian Eberhard verpasst Podest erneut
Julian Eberhard wurde als bester Österreicher mit einer hervorragenden Schlussrunde Vierter. Nach drei Strafrunden hatte er im Ziel einen Rückstand von 42,3 Sek. und landete wie schon im Sprint als Vierter knapp neben dem Podest. Sein Teamkollege Simon Eder verfehlte nur zwei Scheiben, hatte die schnellsten Schießzeiten, war aber in der reinen Laufleistung weit zurück und kam als 14. ins Ziel und Felix Leitner konnte zum Abschluss nicht seine beste Leistung abrufen. Nach drei Strafrunden landete er auf Rang 24 und der Schweizer Benjamin Weger belegte Rang 28 (5 Fehler).
Ergebnis Massenstart Herren hier
Weltcupgesamtstand Herren hier