
Vor heimischem Publikum gelingt den Norwegern im Sprint beim Biathlon Weltcup in Oslo ein Fünffacherfolg. Johannes Thingnes Boe gewinnt vor Sturla Holm Laegreid. Justus Strelow wird auf Rang acht bester Deutscher und sieben DSV-Herren haben sich für die Verfolgung qualifiziert. Die Sieger in der Gesamtwertung von Sprint und Einzel sowie die erfolgreichste Nation wurden mit Kristallkugeln ausgezeichnet.
Johannes Thingnes Boe feiert 40. Sprintsieg im Weltcup
Zum Sprintrennen beim Biathlon Weltcup in Oslo schien sich alles um die beiden Norweger Johannes Thingnes Boe und Sturla Holm Laegreid zu drehen. Sie waren die einzigen Kontrahenten im Kampf um den Gesamtweltcupsieg. Johannes Thingnes Boe, den eine fiebrige Erkältung auf der Pokljuka zu einer ungewollten Pause zwang, kam erstarkt zurück. Mit der schnellsten Schlussrunde und der schnellsten Gesamtlaufzeit siegte er im roten Trikot vor heimischem Publikum, nachdem er zuvor in beiden Schießeinlagen fehlerfrei blieb, mit einem Vorsprung von 25,7 Sekunden. Der Rückstand von Sturla Holm Laegreid lag nach ebenfalls zwei fehlerfreien Schießen eingangs der Schlussrunde bei 11,5 Sekunden, aber mit der vierten Laufzeit musste er sich hinter J. T. Boe auf dem zweiten Platz einreihen. Johannes Thingnes Boe feierte damit seinen 40. Sprintsieg im Weltcup und damit seinen 91. Weltcupsieg überhaupt. Wie Sturla Holm Laegreid im Vorfeld des Rennens in der ARD erklärt, wünscht er sich gegen einen zu einhundert Prozent fitten J. T. Boe anzutreten und das scheint dieser trotz der ungewollten kurzen Pause zu sein. Mit dem letzten Sprintsieg in seiner Karriere hat sich Johannes Thingnes Boe die kleine Kristallkugel in der Sprintwertung gesichert und in der Gesamtwertung ist er bis auf 89 Punkte an Sturla Holm Laegreid herangerückt.
Norwegischer Fünffacherfolg
Hinter Johannes Thingnes Boe und Sturla Holm Laegreid haben Johannes Dale-Skjevdal (0:1, + 36,7 Sek.) auf Rang drei, Isak Frey (0:1, + 46,6 Sek.) auf Platz vier und Vebjoern Soerum (1:1, + 59,8 Sek.) auf Rang fünf für einen norwegischen Fünffacherfolg gesorgt. Das Feld der Top-6 erreichte daneben nur der Italiener Tommaso Giacomel. Mit zwei Strafrunden belastet kam er mit einem Rückstand von 1:01,1 Minuten ins Ziel. Die fünf Norweger werden damit auch das Verfolgungsrennen weitgehend bestimmen, aber Richtung Top-10 ist für die guten Schützen bei vier Schießeinlagen in der Verfolgung nach vorne einiges möglich.
Justus Strelow trotz Sturz bester Deutscher
Justus Strelow ist mit zehn Treffern einmal mehr auf Rang acht bester der DSV-Herren. Im Ziel hatte er einen Rückstand von 1:14,4 Minuten auf den Sieger. Strelow hat in der Schlussrunde bei einem Sturz unfreiwillig viel Zeit verloren. „Ich wollte kurz vor der letzten langen Abfahrt mehr Schwung mitnehmen, dann waren die Beine schon zu müde und ich habe mit der Skispitze Schnee eingesammelt. Dann hat es mich nach vorne geworfen und ich lag im Schnee,“ so Justus Strelow nach dem Rennen in der ARD, der offensichtlich mit sehr gutem Material ausgestattet war. „Wir hatten heute richtig starkes Material, das hat heute richtig Spaß gemacht.“ Und nach Angaben von Strelow war auch die Strecke in hervorragendem Zustand. „Die Verantwortlichen haben die Strecke noch einmal gesalzen, die war richtig fest. Das hat deutlich mehr Spaß gemacht als zu den Trainingstagen.“
Sieben Deutsche in der Verfolgung
Neben Justus Strelow haben sich sechs weitere Herren aus dem DSV-Team für die sich anschließende Verfolgung qualifiziert. Allen voran der Weltcup-Rückkehrer Roman Rees. Nach der Null im Liegendanschlag verfehlte er stehend eine Scheibe und sortierte sich am Ende auf Rang 14 ein mit einem Rückstand von 1:32,4 Minuten. Direkt hinter ihm platzierte sich nach zwei Strafrunden aus dem Stehendanschlag Philipp Nawrath. Mit der fünften Laufzeit hat Nawrath in der Schlussrunde noch 19 Plätze gut gemacht. Philipp Horn erreichte nach jeweils einem Fehler liegend und stehend am Ende mit einem Rückstand von 1:38,7 Minuten Rang 18. Johannes Kühn blieb liegend fehlerfrei, kassierte im Stehen drei Strafrunden und überquerte die Ziellinie als 25. mit einem Rückstand von 1:51,9 Minuten. David Zobel hat sich auf Platz 30 (0:2, + 1:58,2 Min.) ebenso für die Verfolgung qualifiziert wie Simon Kaiser auf Platz 47 (1:2, + 2:20,7 Min.). Danilo Riethmüller gelang das nicht. Einer Strafrunde aus dem ersten Anschlag folgten drei im zweiten und so blieb am Ende Rang 62 für ihn und damit hat er am Verfolgungstag frei. In der Gesamtweltcupwertung ist Riethmüller derzeit auf Platz 25 platziert was für ihn bedeutet, dass er seinen Startplatz im abschließenden Massenstart am Sonntag sicher hat, wenn er nach den Ergebnissen in der Verfolgung nicht von diesem Rang verdrängt wird.
David Komatz bester Österreicher
Trotz reiner Weste am Schießstand kam David Komatz mit deutlichem Rückstand ins Ziel. Auf Rang 28 wurde er bester Österreicher. Fabian Müllauer platzierte sich mit einer Strafrunde belastet auf dem 31. Rang und Simon Eder (0:1) rangierte am Ende auf Platz 49. Diese drei haben sich damit für die Verfolgung qualifiziert, was Felix Leitner (0:3, Platz 88) und Patrick Jakob (2:2, Rang 97) nicht gelungen ist.
Zwei Schweizer für Verfolgung qualifiziert
Mit Niklas Hartweg auf Rang 22, nach lediglich einer Strafrunde aus dem Stehendanschlag, und Sebastian Stalder auf Platz 41, ebenfalls nur mit einer Extrarunde belastet, werden nur zwei Schweizer in der Verfolgung starten. Für Dajan Danuser (Platz 65), Joscha Burkhalter (Platz 68) und Gion Stalder (Platz 90) ist die Weltcupsaison 2024/25 damit bereits beendet.
Erste Trophäen übergeben
Nach der Siegerehrung wurden bereits die ersten Kristallkugeln überreicht. Johannes Thingnes Boe wurde mit der kleinen Kristallkugel für den Sieg in der Sprintwertung ausgezeichnet. Sturla Holm Laegreid hat die Trophäe für den Sieg in der Einzelwertung überreicht bekommen und Frankreich hat bei den Herren die Nationenwertung gewonnen und wurde ebenfalls mit einer kleinen Kristallkugel dafür ausgezeichnet. Rang zwei sicherten sich die Norweger vor den Schweden. Deutschland hat es nicht mehr geschafft sich an den Schweden vorbeizuschieben und beendet die Saison auf dem vierten Platz.
Weltcupstand bei den Herrennach Sprint in Oslo