Frankreich gewinnt die erste Mixed-Staffel der Saison beim Biathlon Weltcup auf der Pokljuka. Dahinter platzieren sich Italien und Schweden. Die Schweiz setzt sich im Zielsprint durch und wird Vierter vor Deutschland.
Frankreich siegt
Das französische Mixed-Quartett mit Fabien Claude, Quentin Fillon-Maillet, Anais Chevalier-Bouchet und Julia Simon gewinnt die abschließende Mixed-Staffel auf der wolkenverhangenen und regnerischen Pokljuka. Fabien Claude brachte sein Team an die Spitze, die Quentin Fillon-Maillet nach einer Strafrunde an die Italiener abgeben musste. Die beiden nachfolgenden Damen brachten die Staffel zurück nach vorne und Julia Simon fuhr nach insgesamt sieben Nachladern und der Strafrunde zu einem letztlich doch ungefährdeten Sieg. Im Ziel betrug der Vorsprung auf die zweitplatzierten Italiener 24,5 Sek.
Italien läuft auf Rang zwei
Im Team der Azzurri war es nach einem soliden Rennen von Didier Bionaz letztlich Tommaso Giacomel der sein Team durch zwei fehlerfreie Schießen an die Spitze lief. Dorothea Wierer fiel nach zwei Nachladern im Liegendanschlag leicht zurück, blieb stehend schadlos und schickte Lisa Vittozzi mit 32,6 Sek. Rückstand an zweiter Position ins Rennen. Vittozzi lieferte eine perfekte Serie im liegenden Anschlag, musste stehend ein Mal nachladen und führte die italienische Mixed-Staffel auf Platz zwei über die Ziellinie. Für sie ein perfektes Rennen nachdem sie mit ihrer Leistung im Sprint die Verfolgung verpasste.
Schweden komplettiert das Podest
Das schwedische Team mit Jesper Nelin, Martin Ponsiluoma, Mona Brorsson und Elvira Oeberg komplettierte das Podest. Jesper Nelin blieb am Schießstand zwar schadlos, aber in der Spur lag er bis zum erstem Wechsel deutlich hinter der Spitze zurück. Eine Strafrunde von Martin Ponsiluoma aus dem liegenden Anschlag und ein weiterer Nachlader aus dem Stehendschießen ließ das Team nicht weiter nach vorne kommen. Wie bei den Franzosen waren es auch hier die Damen, die ihre Staffel entscheidend Richtung Podest liefen. Erst machte Mona Brorsson zwei Plätze gut bevor Elvira Oeberg durch die Null im Liegendanschlag sich an der Schweiz vorbeischob und diesen Platz durch fünf saubere Treffer im entscheidenden Schießen bis ins Ziel behauptete.
Ein guter Biathlon-Tag für die Schweiz
Nach dem dritten Rang der Schweizer Single-Mixed-Staffel mit Niklas Hartweg und Amy Baserga war für die Mixed-Staffel aus der Schweiz das Podest ebenfalls in greifbarer Nähe. Sebastian Stalder kam mit jeweils einem Nachlader gut ins Rennen; Jeremey Finello musste im Liegendanschlag zwei Mal nachladen und konnte im Stehendschießen mit drei Nachladern die Strafrunde vermeiden. Mit nur 15,4 Sek. Rückstand übergab er an Aita Gasparin, die nach einer fehlerfreien Fünferserie im Liegen bis an die führenden Franzosen heranlief. Nach zwei Nachlader im Stehen fiel sie auf Rang drei zurück, hielt diese Position aber bis zum Wechsel auf Lena Häcki-Groß. Sie benötigte im Liegen drei Nachlader und die waren entscheidend, dass die Schwedin Elvira Oeberg vor der Schweiz aus dem Schießstand in die Spur zurückkam. Obwohl Häcki-Groß stehend nur mehr einen Nachlader benötigte, kam sie nicht mehr an die laufstarke Schwedin heran, die noch dazu am Schießstand tadellos arbeitete.
„Ein komisch-hektisches Rennen“
Zu einem Podestplatz hat es für das deutsche Quartett nicht gereicht. Das Team mit Roman Rees, Benedikt Doll, Sophia Schneider und Schlussläuferin Denise Herrmann-Wick wurden nach zwei Strafrunden und 11 Nachlader nur 0,6 Sek. hinter der Schweiz Fünfter. Nach zwei Nachladern im ersten Schießen, einem weiteren im zweiten und der schnellsten Schlussrunde in seinem Leg übergab Roman Rees 25,3 Sek. hinter Frankreich und Norwegen auf Benedikt Doll. Dieser holte sich schnell den Norweger Johannes Dale und musste sich allerdings nach zwei Nachlader im Liegendschießen wieder hinter dem Norweger, aber zwischenzeitlich an zweiter Position, einreihen. Nach zwei weiteren Fehlschüssen im Stehendschießen und wie Roman Rees, mit einer sehr starken Schlussrunde im zweiten Leg übergab er nur 5,5 Sek. hinter den führenden Italienern und zeitgleich mit den Franzosen an dritter Position auf Sophia Schneider. Nach dem Rennen sagte Roman Rees. „Auf der Schlussrunde war es wichtig für mich an den Norweger heran zu kommen. Ich habe mich gut gefühlt und die Ski liefen richtig gut. Dann habe ich einfach alles gegeben was ging und es hat gepasst.“ Dennoch war Rees nicht ganz zufrieden mit dem Rennen. „Es war ein komisch, hektisches Rennen, jeder hat irgendwie gemeint, er muss einem irgendwie den Weg abschneiden oder auf den Skiern rumstehen“ und Benedikt Doll gab an, dass sich seine Schüsse am Schießstand für ihn wie Treffer anhörten. „Ich war dann sehr verwirrt. Es ist sehr schwierig heute, obwohl es einfach aussieht. Jedenfalls haben wir richtig gut Ski und es hat Bock gemacht, eine Lücke zuzulaufen. Das nehme ich heute als positiv.“
Deutschland auf Rang fünf
In der Runde holten Anais Chevalier-Bouchet und Sophia Schneider auf Dorothea Wierer auf und als Trio kamen sie zum ersten Anschlag. Die Französin kam nach einem Nachlader als Erste durch und während Wierer mit zwei Nachladern auskam, kassierte Schneider zwei Strafrunden und fiel auf Rang sieben mit über eine Minute Rückstand auf die Spitze zurück. Im stehenden Anschlag räumte Sophia Schneider sicher ab und machte sich als Sechste, aber mit 1:22,9 Rückstand auf ihre Schlussrunde. Die Deutsche schob sich noch an der Norwegerin vorbei aber mit 1:30,6 Min. Rückstand hatte Denise Herrmann-Wick an fünfter Position einen kaum machbaren Rückstand bei ihrem Start. Sie kassierte auf der ersten Runde Meter um Meter auf die vor ihr laufende Elvira Oeberg, traf in der Folge im Liegen alle Scheiben und kam als Fünfte, hinter der Schweiz, zurück. Im letzten Anschlag verfehlte Julia Simon eine Scheibe, lud einmal nach und war weg, bevor Lisa Vittozzi sich bereit machte. Mit einer Schnellfeuereinlage lud sie für eine verfehlte Scheibe schnell nach und ging 23,2 Sek. nach Simon auf die letzte Runde. Auch Elvira Oeberg räumte ab hatte 23,4 Sek. Rückstand auf die Italienerin und Denise Herrmann-Wick arbeitete sich an die Schweiz heran; bei Schießstandausgang betrug ihr Rückstand lediglich 8,4 Sek. Norwegen mit Ragnhild Femsteinevik hinter ihr musste abreißen lassen und die Deutsche hielt sich dicht hinter Lena Häcki-Groß. Vorne waren die Platzierungen klar, nur der Kampf zwischen Deutschland und der Schweiz um Platz vier und fünf brachte Spannung. Erst sprang Denise Herrmann-Wick den letzten Anstieg hoch und setzte sich vor Häcki-Groß. Die blieb jedoch an ihren Skienden, kam aus dem Windschatten heraus wieder vorbei an Denise Herrmann-Wick, die sich im Zielsprint geschlagen geben musste. Aber offensichtlich waren nicht etwa fehlende Körner dafür verantwortlich, sondern die zwischenzeitlich frierende Spur, auf der die Skier von Denise Herrmann-Wick jeglichen Halt verweigerten.