Biathlon Weltcup Pokljuka: Mixed Staffel aus Schweden gewinnt vor Frankreich - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Weltcup Pokljuka: Mixed Staffel aus Schweden gewinnt vor Frankreich

Sebastian Samuelsson (SWE), Martin Ponsiluoma (SWE), Hanna Oeberg (SWE), Anna-Karin Heijdenberg (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Zum Abschluss des Biathlon Weltcups auf der Pokljuka gewinnt in einem spannenden Rennen die Mixed Staffel aus Schweden vor Frankreich und Norwegen. Schweden sichert sich damit auch den Sieg in der Gesamtwertung. Das Team aus Österreich läuft auf Rang vier vor Italien und Deutschland landet auf dem sechsten Platz.   

Schweden gewinnt auf der Pokljuka und in der Gesamtwertung

Anna-Karin Heijdenberg (SWE), Hanna Oeberg (SWE), Martin Ponsiluoma (SWE), Sebastian Samuelsson (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Anna-Karin Heijdenberg, Hanna Oeberg, Martin Ponsiluoma und Sebastian Samuelsson haben sich im letzten Bewerb auf der Pokljuka durchgesetzt und mit der Mixed Staffel nach zwölf Nachladern gewonnen. Es ging nicht nur um den Sieg sondern auch darum, wer sich letztlich die kleine Kristallkugel holt. Mit dem Sieg hat sich schließlich Schweden vor Frankreich gesetzt und die Mixed-Wertung mit neun Punkten Vorsprung vor Frankreich gewonnen. 

Norwegen führt bei erstem Wechsel

Julia Tannheimer bringt DSV-Staffel gut ins Rennen

Julia Tannheimer (GER), Maren Kirkeeide (NOR), Anna-Karin Heijdenberg (SWE), Jeanne Richard (FRA), (l-r) © Vanzetta/NordicFocus

Julia Tannheimer und Maren Kirkeeide wechselten sich in der Führung zum ersten Schießen im Liegendanschlag ab und hielten das Tempo auch sehr hoch. Die Polin Natalia Sidorowicz kam ohne Nachlader durch und übernahm die Führung vor der ebenfalls fehlerfrei gebliebenen Französin Jeanne Richard. Etwas später liefen Norwegen und die Schweiz zurück in die Spur und Julia Tannheimer hatte nach einem Nachlader, nachdem gleich die erste Patrone das Ziel verfehlte, auf der achten Position einen Rückstand von 14,5 Sekunden. Vorne wechselte sich nun die Norwegerin Kirkeeide mit der Französin Richard und der Schwedin Heijdenberg in der Führungsarbeit ab und Tannheimer hat schnell zehn Sekunden von ihrem Rückstand aufgeholt und war Richtung Stehendanschlag bereits dicht an der Führungsgruppe dran. Die Schwedin bog trotz zweier Nachlader als Erste in ihre Schlussrunde, gefolgt von der Norwegerin und der Polin. Tannheimer benötigte erneut einen Nachlader und hatte auf der vierten Position einen Rückstand von 10,1 Sekunden. Tannheimer lief offensiv und angriffslustig und kämpfte mit der Polin Sidorowicz um die dritte Position, während vorne Kirkeeide mit dem deutlich besseren Ski noch vor Heijdenberg wechselte und Polen minimal vor Deutschland. Julia Tannheimer lief in ihrem Durchgang die schnellste Gesamtzeit und die favorisierte Mixed-Staffel aus Frankreich lag nach einer Strafrunde und drei Nachladern beim Wechsel auf Rang 14 mit über einer Minute deutlich zurück. „Ich bin sehr zufrieden,“ sagte Julia Tannheimer nach dem Rennen im ZDF. „Ich hatte den Plan in der ersten Runde ein bißchen nach vorne zu gehen und Tempo zu machen, weil ich weiß dass ich liegend nicht die schnellste Schützin bin. Dass ich zwei Mal den ersten daneben geschossen habe, war ein bißchen unnötig.“ Julia Tannheimer gab an, auch vor dem Rennen ein bißchen aufgeregt gewesen zu sein: „Das erste Mal in meinem Leben, dass ich als Startläuferin gelaufen bin.“ 

Schweden geht an die Spitze

Sophia Schneider fällt zurück

Sophia Schneider (GER), Danilo Riethmueller (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Für Norwegen übernahm Ida Lien das Rennen, die Hanna Oeberg an ihren Skienden hatte. Sophia Schneider kam nicht näher an die beiden an der Spitze laufenden heran und hatte selbst die Polin Anna Maka und die laufstarke Slowenin Anamarija Lampic dicht hinter sich. Anna Andexer für Österreich lag mit deutlichem Rückstand auf der sechsten Position. Im liegenden Anschlag sah es erst nach Vorteil für die schneller schießende Hanna Oeberg aus, nachdem die Norwegerin eine Patrone nicht ins Ziel brachte. Aber auch Oeberg verfehlte eine Scheibe und erst mit dem zweiten Nachlader traf sie. Gemeinsam bogen die beiden in die nächste Runde ein und dahinter gelang der Slowenin die Null, während Maka und Schneider nachladen mussten. Lampic verließ den Schießstand auf Rang drei, dann folgte die Polin und bei Sophia Schneider war der Rückstand auf 33,6 Sekunden angewachsen. Auf der Runde zum Stehendanschlag hielt Lien das Tempo sehr hoch, Oeberg konnte mitgehen, aber bei den weiteren Verfolgerinnen wuchs der Rückstand auf die Spitze. Ob Lampic, die sonst die Laufzeiten bestimmte, sich kontrolliert zurückhielt um genügend Reserven für ein gutes Stehendschießen zu haben, bleibt offen. Hanna Oeberg bog als erste in die Schlussrunde ein mit 9,1 Sekunden Vorsprung vor Ida Lien. Die Schweizerin Amy Baserga hielt sich schadlos und rückte mit einem Rückstand von 38,9 Sekunden auf die dritte Position vor, weil die anderen, die vor ihr mit dem Schießen begonnen hatten, reihenweise Fehler produzierten. Hinter der Schweiz sortierten sich Italien, Tschechien, Frankreich, Polen und Österreich ein und Sophia Schneider investierte viel Zeit, um die Nachlader ins Ziel zu treffen. Sie hat zwar eine Strafrunde vermieden, aber viel Zeit nach vorne eingebüßt. Als Neunte mit Rückstand von über einer Minute bog sie in die Schlussrunde ein. Hanna Oeberg wechselte für Schweden in Führung liegend, Norwegen kam 12,1 Sekunden später und die Französin Oceane Michelon hat sich auf die dritte Position vorgearbeitet und übergab mit einem Rückstand von 38,4 Sekunden knapp vor Italien. Sophia Schneider hat auch auf der Schlussrunde eingebüßt und schließlich als Neunte mit 1:21 Minuten Rückstand an Danilo Riethmüller übergeben. „Mir fehlt das Selbstvertrauen am Schießstand, weil ich nie so richtig gute Ergebnisse hatte, dass ich mal mit Null weggegangen bin, so Schneider im ZDF. „Wenn man für das Team unterwegs ist, ist es nicht weniger Druck.“ Schneiders großes Ziel ist über den Sommer daran zu arbeiten mehr Selbstvertrauen zu bekommen. „Wenn innerhalb der Saison Wettkampf auf Wettkampf folgt, ist es schwierig daran was zu ändern.“  

Frankreich oder Schweden?

Danilo Riethmüller kommt fehlerfrei durch und ist auch läuferisch dabei

Hanna Oeberg (SWE), Martin Ponsiluoma (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Beinahe hätte der Schwede Martin Ponsiluoma im Liegendanschlag seine Führung verspielt. Er verfehlte drei Scheiben und musste mit jedem Nachlader treffen. Das gelang ihm und er blieb vorne, weil auch Johannes Dale-Skjevdal neben ihm zwei Reservepatronen benötigte. Diese Verzögerung nutzte der Franzose Eric Perrot, räumte treffsicher ab und war nun an dem Norweger dran, der 11 Sekunden hinter dem Schweden in die Spur zurückkam. Danilo Riethmüller hatte fünf saubere Treffer und konnte dadurch wertvolle Zeit nach vorne gut machen, blieb aber auf der achten Position. Martin Ponsiluoma an der Spitze erhöhte auf der Runde Richtung Stehendanschlag das Tempo und der Franzose Perrot zog an dem Norweger vorbei auf die zweite Position. Der Schwede stand auf Schießbahn eins, traf vier Scheiben aber der letzte Schuss verfehlte das Ziel. Dies nutzte neben ihm der Franzose Eric Perrot. In 22 Sekunden hat er seine fünf Scheiben getroffen und sich damit in Führung gebracht. Ponsiluoma bog 8,7 Sekunden nach ihm in die Schlussrunde ein und der Norweger Dale-Skjevdal hatte Probleme mit dem Tempo der Führenden. Danilo Riethmüller brachte auch stehend die Null, blieb dennoch auf der achten Position mit über einer Minute Rückstand. Vorne hat Ponsiluoma Zeit auf den Franzosen gut gemacht und war beim Wechsel an ihm dran. Dale-Skjevdal konnte nicht merklich aufholen, aber den Abstand zu seinen Verfolgern vergrößerte er. Tschechien, Österreich, die Schweiz und Italien wechselten vor Deutschland auf der achten Position. Riethmüller lief vierte Zeit in der Schlussrunde hinter Schweden, Norwegen und Frankreich. „Mit 0:5, 0:5 kann man nicht mehr machen am Schießstand, außer noch schneller schießen. Aber das gibt mir Selbstverstrauen,“ so Riethmüller. „Das Laufen war sehr zach. Es ging nicht viel nach vorne. Die Techniker haben alles versucht, aber die Jungs vor mir waren einfach einen Schritt schneller.“   

Schweden machts

Philipp Nawrath mit perfekter Schießleistung

Sebastian Samuelsson (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Im letzten Durchgang der Schlussläufer lag Quentin Fillon Maillet vor Sebastian Samuelsson und mit 19 Sekunden Rückstand kam der junge Norweger Isak Frey. Frankreich und Schweden schenkten sich an der Spitze im läuferischen Tempo nichts und Isak Frey hat alle Mühe den beiden zu folgen. Liegend begann Samuelsson schneller als Fillon Maillet, der schließlich auch drei Scheiben verfehlte, während Norwegen auch auf der Matte ankam. Schnell räumte Frey ab und ging dadurch am Franzosen vorbei. Fillon Maillet konnte mit dem letzten Nachlader die Strafrunde vermeiden. Mit 21 Sekunden Vorsprung vor Isak Frey war der Schwede in der nächsten Runde unterwegs. Fillon Maillet kam erst 14 Sekunden nach dem Norweger zurück in die Spur. Philipp Nawrath blieb fehlerfrei und war weiterhin auf Rang acht mit einem Rückstand von 1:27 Minuten unterwegs. Als Samuelsson zum entscheidenden Anschlag ansetzte, hatte er den Sieg vor Augen. Er stand alleine auf der Matte, die zweite Patrone kam nicht ins Ziel aber souverän mit einem Nachlader wurde auch diese Scheibe weiß. Nach ihm standen Isak Frey und Fillon Maillet gemeinsam zum entscheidenden Anschlag bereit. Obwohl Fillon Maillet fehlerfrei blieb und Frey zwei Nachlader benötigte, agierte der Norweger schneller beim Schießen und zeitgleich bogen sie in die Schlussrunde ein. Nawrath stand mit dem Schweizer Burkhalter, dem Österreicher Komatz und dem Italiener Giacomel gemeinsam zum Stehendanschlag bereit, räumte ab und hat sich um eine Platzierung verbessert. An der Spitze reichte der Vorsprung des Schweden, obwohl der Franzose vom jungen Norweger getrieben schnell zehn Sekunden gut gemacht hat. Schweden siegte 14,8 Sekunden vor den Franzosen Jeanne Richard, Oceane Michelon, Eric Perrot und Quentin Fillon Maillet (1 Strafrunde/6 Nachlader). Die Norweger Maren Kirkeeide, Ida Lien, Johannes Dale-Skjevdal und Isak Frey sicherten sich nach zehn Nachladern den Bronzerang (+ 20 Sek.). 

Österreich jubelt über Platz vier

David Komatz (AUT) © Vanzetta/NordicFocus

Lea Rothschopf, Anna Andexer, Patrick Jakob und David Komatz zeigten in der Mixed Staffel eine geschlossen starke Teamleistung und belegten mit insgesamt sieben Nachladern und einem Rückstand von 53,6 Sekunden den hervorragenden vierten Platz. Das Quartett durfte damit über das historisch zweitbeste Ergebnis einer österreichischen Mixed-Staffel jubeln. Startläuferin Lea Rothschopf zeigte eine sehr gute Leistung, benötigte bei beiden Schießeinlagen jeweils eine Zusatzpatrone und übergab als Achte (+32,5 Sek.) an Anna Andexer. Die junge Salzburgerin präsentierte sich läuferisch stark, leistete sich nur stehend zwei Nachlader und positionierte die heimische Staffel damit zur Hälfte des Rennens auf Rang sechs (+51,2 Sek.). Anschießend war Patrick Jakob an der Reihe. Der Tiroler schloss nahtlos an die guten Leistungen seiner Teamkolleginnen an, musste insgesamt dreimal nachladen und übergab als Fünfter (+1:09,6 Min.) an David Komatz. Österreichs Schlussläufer komplettierte den mannschaftlich geschlossen starken Auftritt der österreichischen Staffel, blieb fehlerfrei und fixierte am Ende mit einer starken Schlussrunde den sehr guten vierten Platz (+53,6 Sek.). „Das war heute die letzte Staffel des Jahres und ich habe mich wirklich sehr auf dieses Rennen gefreut. Meine Kolleginnen und Kollegen haben eine richtig gute Vorarbeit geleistet und in den ersten beiden Runden konnte ich einer guten Gruppe ein paar Kräfte sparen. Am Schießstand bin ich endlich wieder einmal mit zwei Nullern durchgekommen und als ich gesehen habe, dass Tommaso Giacomel nur ein paar Sekunden vor mir liegt, habe ich mich richtig auf die Schlussrunde gefreut. Ich konnte die Lücke zu ihm relativ schnell schließen und bin dann noch ein wenig hinter ihm geblieben. Etwa nach der halben Schlussrunde bin ich vorbeigegangen und dann hieß es einfach nur mehr Vollgas bis zur Ziellinie,“ so David Komatz in einer PM des ÖSV. 

Rang sechs für Deutschland

Philipp Nawrath (GER) © Manzoni/NordicFocus

Obwohl die beiden Herren ohne jeglichen Nachlader auskamen, war am Ende nicht mehr als Platz sechs für das deutsche Team drin. Der Rückstand war zur Halbzeit des Wettkampfs bereits zu groß und am Ende brachte Philipp Nawrath die deutsche Mixed-Staffel auf dem sechsten Rang ins Ziel. Felix Bitterling, Sportdirektor Biathlon beim Deutschen Skiverband, sagte im ZDF nach dem Rennen: „Das ist auf jeden Fall nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Bei der Single Mixed war bis zuletzt alles ok. Justus sind die Körner ausgegangen – er war nicht mehr in dem Zustand, um da vorne mithalten zu können,“ und Bitterling räumte auch ein, „dass wir nicht ganz mit dem Material dabei waren.“ Sein Fazit zur Mixed Staffel: „Bei der Mixed Staffel waren drei ordentlich und Sophia hatte heute keinen guten Tag. Sie hat uns schon viele gute Ergebnisse gebracht, aber heute extrem viel Zeit verloren.“ Für das Saisonfinale in Oslo lautet seine Devise: „Voller Angriff. Es gibt in Oslo noch eine Menge zu gewinnen und wir wollen uns so gut wie möglich verkaufen.“  
Die Schweizer Elisa Gasparin, Amy Baserga, Sebastian Stalder und Joscha Burkhalter kamen mit nur einem Nachlader aus und platzierten sich mit einem Rückstand von 1:06,7 Minuten auf dem siebten Platz.  

Ergebnis

Mit dem Saisonfinale in Oslo vom 21. bis 23. März 2025 findet die Biathlon Weltcup Saison ihr Ende und die Gesamtsieger werden mit den Kristallkugeln ausgezeichnet.

Bildergalerie

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