Mit großem Vorsprung gewinnen die Franzosen den Staffelbewerb in Ruhpolding vor dem Team aus Norwegen. Österreich läuft auf Rang drei und feiert damit das erste Podest der Saison. Das deutsche Quartett landet am Ende auf Platz fünf.
Souveräner Sieg der Franzosen
Norwegen und Frankreich waren die großen Favoriten auf den Staffelsieg von Ruhpolding. Die Norweger haben alle drei Staffelbewerbe der bisherigen Saison gewonnen, mussten in Ruhpolding aber immer noch Johannes Thingnes Boe ersetzen und auch Tarjei Boe brachte in Ruhpolding noch kein Top-Ergebnis. Die französische Staffel bestand aus den drei derzeit die Gesamtweltcupwertung anführenden Martin Fourcade, Simon Desthieux und Quentin Fillon-Maillet. Nach Rang zwei in Östersund, Rang drei in Hochfilzen und dem zweiten Platz in Oberhof konnte das Ziel für Ruhpolding nur der Sieg sein. 26 Staffeln starteten in der Chiemgau-Arena bei Regen, vorbei an den gut gefüllten Zuschauertribünen. Im Verlauf des Rennens entwickelte sich aus dem Rennen starker Schneefall und die Läufer mussten hellwach bleiben, um auf den stumpfen Strecken im dichten Neuschnee nicht zu straucheln. Die drei Gesamtweltcupführenden, zusammen mit Emilien Jacquelin, bildeten das siegreiche Staffelquartett von Ruhpolding. Emilien Jacquelin übernahm als Startläufer nach dem liegenden Anschlag die Führung, übergab mit 11 Sek. Vorsprung an Martin Fourcade, der mit zwei schnellen und fehlerfreien Schießeinlagen und mit der schnellsten Gesamtlaufzeit seiner Staffel den entscheidenden Vorteil verschaffte. 1.19 Min. vor Norwegen und Österreich übernahm Simon Desthieux, benötigte insgesamt nur einen Nachlader, vergrößerte den Abstand auf seine Verfolger und wechselte 1:25 Min. vor den Norwegern auf Quentin Fillon-Maillet. Der französische Schlussläufer verfehlte zwar liegend und stehend jeweils zwei Scheiben, kam immer mit zwei Nachladern aus und war längst auf der Schlussrunde, als sich seine Verfolger zum entscheidenden Schießen bereit machten. Auf dem Weg zum Ziel klatschte sich Fillon-Maillet bereits mit den Betreuern ab und absolvierte den langen Zieleinlauf mit der französischen Flagge in den Händen unter großem Beifall der gut gefüllten Zuschauertribüne. Nach insgesamt zehn Nachladern überquert die Staffel aus Norwegen mit Johannes Dale, Erlend Bjoentegaard, Tarjei Boe und Vetle Sjaastad Christiansen die Ziellinie mit 1:12,2 Min. Rückstand auf dem zweiten Rang.
Erstes Podest für Österreich
Dominik Landertinger, Simon Eder, Felix Leitner und Julian Eberhard haben mit der Staffel das erste Podest dieser Saison für Österreich erreicht. Landertinger als Startläufer schickte Simon Eder an vierter Position ins Rennen und der wechselte nahezu zeitgleich mit den Norwegern, aber bereits über eine Minute zurück auf Felix Leitner. Obwohl sich der Abstand zu den führenden Franzosen vergrößerte hielt er die dritte Position und Julian Eberhard übernahm als Schlussläufer. Nach einem Nachlader im liegenden Anschlag und einer fehlerfreien Serie im Stehen ging er mit 6,4 Sek. vor dem Russen auf die letzte Runde, da Alexander Loginov einmal nachladen musste. Auf der Schlussrunde konnte Loginov nicht mehr an Eberhard heranlaufen und die Österreicher wurden Dritte acht Sekunden vor Russland, mit Evgeniy Garanichev, Matvey Eliseev, Eduard Latypov und Alexander Loginov auf Rang vier.
Deutschland läuft auf Rang fünf
Das deutsche Quartett ging mit zwei Veränderungen im Team an den Start. Die beiden aus dem IBU Cup ins Team berufenen Roman Rees und Philipp Nawrath bekamen das Vertrauen der Trainer zusammen mit Arnd Peiffer und Benedikt Doll als Schlussläufer. Im liegenden Anschlag konnte Rees bei zwei Fehlern mit drei Nachladern die Strafrunde vermeiden, fiel weit im Feld zurück und machte nach einem sauberen Stehendschießen wieder Plätze gut. Nach dem Rennen sagte Roman Rees: „Liegend war von mir schlecht geschossen und ich war froh, dass ich mit drei Nachladern schadlos davon kam. Die Strecke wird deutlich langsamer, der Anlauf zum eigentlich leichten Schießstand wird anstregender und die Kraft, die man hier braucht, fehlt am Schießstand“. Mit 41,7 Sek. Rückstand übernahm Philipp Nawrath an elfter Position. Sowohl im liegenden als auch im stehenden Anschlag benötigte er alle Nachlader und wechselte mit mittlerweile knapp zwei Minuten Rückstand an neunter Position auf Arnd Peiffer. Der Älteste im Team brachte seine Staffel mit zwei fehlerfreien Serien und schneller Laufzeit auf die vierte Position, nur 18,4 Sek. entfernt vom Podest. Benedikt Doll fiel nach zwei Nachladern im liegenden Anschlag zurück hinter Russland auf Rang fünf und konnte auch im stehenden Anschlag mit zwei weiteren Nachladern keine Zeit und keine Platzierung mehr gut machen. Nach einem achten Rang in Östersund, Platz zwei in Hochfilzen und Rang drei in Oberhof scheint die Teamzusammenstellung für das nächste Staffelrennen bei der Biathlon Weltmeisterschaft in Antholz (12.-23.02.2020) noch offen zu sein. Arnd Peiffer und Benedikt Doll waren bei allen Staffelwettkämpfen dieser Saison im Team, auf den beiden weiteren Positionen waren bisher Erik Lesser, Philipp Horn und Johannes Kühn im Einsatz, wobei Erik Lesser und Roman Rees die WM-Quali erst noch knacken müssten.
Das weitere Programm in Ruhpolding findet Ihr hier
Pressekonferenz mit den Podestplatzierten
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