Biathlon Weltcup Salt Lake City (USA): Franziska Hildebrand läuft aufs Podest

Kaisa Makarainen (FIN), Marte Olsbu Roeiseland (NOR), Franziska Hildebrand (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Marte Olsbu Roeiseland gewinnt in Soldier Hollow auf einer schwierigen Strecke den Sprint der Damen vor Kaisa Mäkäräinen. Franziska Hildebrand wird Dritte und erreicht damit die erste Podestplatzierung dieses Winters in einem Einzelbewerb.

Zweiter Sprintsieg für Marte Olsbu Roeiseland

Marte Roeiseland (Olsbu) © Manzoni/NordicFocus

In einer Höhe von ca. 1.700 Metern hat im Soldier Hollow Nordic Center in Midway (Utah) die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland den Sprint der Damen über 7,5 km gewonnen. Nach zwei fehlerfreien Schießeinlagen hatte sie im Ziel einen Vorsprung von 11,5 Sek. auf die Finnin Kaisa Mäkäräinen, die allerdings eine Strafrunde laufen musste. Franziska Hildebrand blieb ebenfalls fehlerfrei und wurde mit einem Rückstand von 21,4 Sek. Dritte. Für sie ist dieser dritte Rang die erste Podestplatzierung in einem Einzelbewerb in dieser Saison. Vierte wurde die Polin Monika Hojnisz vor der Slowakin Anastasija Kuzmina. Sechste wurde mit zwei Mal Null die junge Polin Kamila Zuk, die vor zwei Wochen bei den Junioren-Weltmeisterschaften Silber im Sprint gewonnen hat. Der Sprint in Soldier Hollow war der siebte in dieser Saison und zugleich auch der letzte vor den Weltmeisterschaften in Östersund. In den sechs Sprints davor gab es sechs verschiedene Siegerinnen. Marte Olsbu Roeiseland hat zuvor schon den Sprint in Nove Mesto na Morave gewonnen.

Beeindruckende Aufholjagd von Denise Herrmann

Denise Herrmann (GER) © Tumashov/NordicFocus

Denise Herrmann ging als Vorletzte von 84 Starterinnen ins Rennen und kam auf der mittlerweile tiefen Strecke gut ins Renngeschehen. Mit zwei Fehlschüssen im liegenden Anschlag kam sie nach den beiden Strafrunden als 59. zurück und eigentlich dachte man das Rennen sei gelaufen. Aber wie Denise Herrmann im Interview nach dem Rennen sagte: „Das Rennen ist erst zu Ende, wenn der letzte Schuss gefallen ist“. Mit der zweitschnellsten Laufzeit kam sie zum schwierigeren, zum stehenden Anschlag und versenkte alle Scheiben. Dass sie diese Schießeinlage unter dem enormen Druck, die Null bringen zu müssen, so gemeistert hat, war beeindruckend. Viele der Läuferinnen vor ihr hatten gerade im stehenden Anschlag große Probleme und mussten teilweise sogar drei Strafrunden laufen. Mit 48,7 Sek. Rückstand ging sie als 13. zurück ins Rennen und machte mit der schnellsten Schlussrunde Platz für Platz gut. Ins Ziel kam sie schließlich mit 42,4 Sek. Rückstand als Siebte und hat sich neben Franziska Hildebrand eine hervorragende Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag geschaffen. Zu ihrem Rennen meinte Denise Herrmann: „In der Loipe bin ich es verhalten angegangen, weil die Luft hier schon sehr, sehr dünn ist und um am Ende auf der Schlussrunde noch mal alles kompensieren zu können. Ich habe versucht ganz konsequent meine Sache zu machen“. Zur Temperaturumstellung im Hinblick auf die eisige Kälte in Canmore meinte sie: „Heute war es richtig warm, meine Backen haben geglüht, die Umstellung ist für den Körper heftig“.  Nicht ganz so gut lief es für die übrigen drei Deutschen. Vanessa Hinz wurde 34., Karolin Horchler 42. und Franziska Preuß, der offensichtlich ihre Kehlkopfentzündung noch in den Gliedern steckt, kam als 50. ins Ziel. Für die Verfolgung sind auch sie qualifiziert; wie weit es nach vorne gehen kann, wird sich zeigen.

Strapaziöse Anreise für alle Teams

Kaisa Makarainen (FIN) © Manzoni/NordicFocus

Die Anreise aus Canmore war offensichlich für alle Teams sehr strapaziös. Die Maschinen waren überbucht, teilweise kam das Gepäck nicht an, ganz zu schweigen von den Problemen mit den Gewehren. Aber die Athleten sind soweit heil aus der „Kältekammer“ Canmore rausgekommen nur Kaisa Mäkäräinen brauchte mehr als 40 Stunden und ging ohne vorheriges Training ins Rennen. Aber als erfahrene Biathletin kam sie gut auf dem unbekannten Schießstand und den Strecken zurecht. Laura Dahlmeier hat diese Turbulenzen nicht erleben müssen; sie lässt Soldier Hollow aus und ist wie geplant bereits nach Hause gereist und wird sich zu Hause auf die WM in Östersund vorbereiten. Die derzeit im Gesamtweltcup führenden Italienerinnen Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi belegten mit jeweils einer Strafrunde Rang 8 und 12. Beste Schweizerin wurde Elisa Gasparin als 16. und Lisa Theresa Hauser wurde einmal mehr als 27. beste Österreicherin.

Ergebnis Sprint Damen hier 

Das weitere Wettkampfprogramm für Salt Lake City haben wir hier für Euch zusammengestellt.

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