Simon Desthieux gewann das letzte Weltcup Rennen der Biathlon Saison 2020/21. Beim Massenstart in Östersund siegte er vor dem Russen Eduard Latypov und Johannes Thingnes Boe. Der Norweger sichert sich damit zum dritten Mal in Folge die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup. Sein älterer Bruder Tarjei gewinnt die Massenstartwertung und Benedikt Doll wird bester Deutscher auf Rang fünf.
Simon Desthieux dominiert auf der Schlussrunde
Mit nur zwei Schießfehlern gewinnt der Franzose Simon Desthieux den Massenstart beim Saisonfinale in Östersund. Nach einer Null im entscheidenden Schießen ging Simon Desthieux mit 6,5 Rückstand auf den Russen Eduard Latypov, der zum Abschluss auch fünf Treffer landete, auf die Schlussrunde. Nach einer Aufholjagd hatte Desthieux den Russen bereits bei der ersten Zwischenzeit eingeholt, sich abgesetzt und schließlich mit 8,9 Sek. Vorsprung die Ziellinie als Sieger überquert. Latypov wurde an seinem 27. Geburtstag Zweiter vor Johannes Thingnes Boe und dem weiteren Norweger Vetle Sjaastad Christiansen auf Rang vier. Desthieux, der zuletzt in Nove Mesto einen Sprintsieg feierte, sagte nach dem Rennen, dass die letzte Runde sehr anstrengend war: „Am Anfang der letzten Runde war ich nicht zuversichtlich. Aber während der Runde gab ich immer mehr, um Latypov einzuholen. Ich habe auf Johannes zurückgeschaut, weil ich weiß, dass er schnell ist. Ich habe alles gegeben und ich war froh, Zeit zu haben, um die letzten Meter zu genießen.“
Benedikt Doll vergibt Podest beim letzten Schießen
Der Franzose Antonin Guigonnat und Benedikt Doll kamen in Führung liegend gleichzeitig zum letzten Schießen. Während der Deutsche drei Fehler schoss, fanden bei Guigonnat vier Schüsse nicht ins Ziel und beide fielen zurück. Mit 44 Sek. Rückstand kam Benedikt Doll an sechster Position aus der Strafrunde und hat auf dem Weg zum Ziel noch einen Platz gut gemacht. Am Ende platzierte er sich als bester Deutscher auf Rang fünf. Erik Lesser hat im ersten Anschlag alle Scheiben versenkt, kam in aussichtsreicher Position zum zweiten Schießen und fiel nach einer Strafrunde erst einmal zurück. Im Verlaufe des Rennens kassierte er drei weitere Extrarunden, so dass es am Ende Rang 13 wurde. Roman Rees verfehlte zwar nur zwei Scheiben, war läuferisch in der Gesamtzeit aber über eine Minute auf die Spitze zurück und kam auf Rang 16.
Der Schweizer Benjamin Weger blieb in den beiden liegenden Anschlägen fehlerfrei und kam an zweiter Position zum dritten Schießen, wo er zwei Fehler schoss und im letzten Anschlag zwei weitere. Am Ende platzierte er sich auf Rang 20. Der Österreicher Simon Eder hatte insgesamt drei Extrarunden im Gepäck und wurde 25. Sein Teamkollege Felix Leitner kam nach fünf Strafrunden als 30. und Letzter ins Ziel.
Johannes Thingnes Boe gewinnt Showdown
Erst im letzten Rennen der Saison fiel die Entscheidung, wer Gesamtweltcupsieger der Saison 2020/21 wird. Nur wenige Punkte trennten die beiden Norweger Johannes Thingnes Boe und seinen jungen Teamkollegen Sturla Holm Laegreid. Beim ersten Schießen blieb Laegreid fehlerfrei und J. T. Boe musste in die Strafrunde. Zu diesem Zeitpunkt wäre Laegreid der Gesamtsieger gewesen. Beim zweiten Schießen verfehlte jeder eine Scheibe und in der Zwischenwertung lag weiterhin Laegreid vorne. Den entscheidenden Sprung nach vorne machte J. T. Boe nach einer Null im dritten Schießen, wo er sechs Sekunden vor Laegreid in die Spur zurückkam und seinen Vorsprung in der Loipe ausbaute. Obwohl J. T. Boe hohes Tempo ging, agierte er konzentriert am Schießstand und verfehlte beim finalen Schießen nur eine Scheibe und kam an dritter Position aus der Strafrunde. Anfänglich versuchte er noch an die Spitze heranzukommen, gab sich aber im Verlaufe der Schlussrunde mit Rang drei zufrieden, den er sicher ins Ziel brachte. Um noch eine Chance zu haben, J. T. Boe einholen zu können, agierte Laegreid mit vollem Risiko beim letzten Anschlag, schoss in nur 18,8 Sek., kassierte aber zwei Runden und kam am Ende auf Rang acht ins Ziel. Der dritte Rang reichte dem 27jährigen Norweger Johannes Thingnes Boe um zum dritten Mal in Folge den Gesamtweltcup zu gewinnen. Sein Bruder Tarjei Boe kam nach vier Strafrunden auf Rang sechs und gewann mit vier Punkten Vorsprung vor J. T. Boe die Massenstartwertung.
Bildergalerie
