Sturla Holm Laegreid siegte in der Verfolgung der Herren beim Biathlon Weltcup Finale in Östersund vor Johannes Thingnes Boe und Lukas Hofer. Erik Lesser verbessert sich um 28 Ränge und wurde nach einer bärenstarken Aufholjagd als Fünfter bester Deutscher. Der Abstand zwischen den beiden Norwegern im Kampf um den Gesamtsieg ist noch enger geworden und entscheidet sich beim abschließenden Massenstart. Die Kugel in der Verfolgungswertung sicherte sich heute Sturla Holm Laegreid.
Sturla Holm Laegreid gewinnt letzte Verfolgung und die kleine Kugel
Durch ein fehlerfreies letztes Schießen übernahm Sturla Holm Laegreid die Führung und brachte den dritten Verfolgungssieg in seiner ersten Weltcupsaison sicher ins Ziel. Damit gewann er auch die kleine Kristallkugel in der Verfolgungswertung. Mit 306 Zählern liegen er und Johannes Thingnes Boe gleichauf an der Spitze. Wegen der besseren Platzierungen geht die Trophäe an den jungen Norweger. Der Kampf um den Gesamtweltcup bleibt weiter spannend und geht im Massenstart in die letzte Runde. Die Abstände sind noch kleiner geworden, derzeit liegt J. T. Boe mit vier Punkten vor Sturla Holm Laegreid und wer von den beiden im Massenstart sich weiter vorne platziert, der wird am Ende die große Kugel gewinnen. Johannes Thingnes Boe kam nach drei fehlerfreien Schießeinlagen mit großem Vorsprung zum finalen Schießen, kassierte drei Strafrunden und vergab dadurch den sicheren Sieg. Er zeigte Nerven, obwohl sein Vorsprung riesig war, setzte sogar während des Schießens ab und es hatte den Anschein, als würde sein Gewehr richtiggehend zittern, Laegreid zog seinen Schießrhythmus durch. Als J. T. Boe noch in der Strafunde kreiselte, setzte sich Laegreid mit 16,4 Sek. vor Lukas Hofer an die Spitze, aber nur 0,8 Sek. hinter Hofer kam J. T. Boe aus der Runde, holte sich den Italiener und überquerte die Ziellinie als Zweiter vor Lukas Hofer auf drei. Der Schwede Sebastian Samuelsson, der zwischendurch sogar in Führung lag, belegte am Ende Rang vier.
Starkes Rennen von Erik Lesser
Der Frankenhainer ging von Position 33 aus in die Verfolgung und arbeitete sich nach jeder Schießeinlage etwas weiter nach vorne. Nach dem dritten Schießen ging er als Fünfter vom Schießstand weg. Auf der Runde ging er sogar an Laegreid und auch an Samuelsson vorbei, kam als Drittplatzierter hinter J. T. Boe und Hofer an den Schießstand und alles war möglich. Der erste Schuss kam nicht ins Ziel und auch der letzte war ein Fehler. In einem großartigen Finish holte er sich noch den Schweden Martin Ponsiluoma, rückte um 28 Plätze nach vorne und belegte am Ende mit der schnellsten isolierten Verfolgungszeit und der zweitschnellsten Gesamtlaufzeit hinter J. T. Boe einen hervorragenden fünften Rang. „Keine Ahnung wie das funktioniert hat,“ sagte Erik Lesser im ARD-Interview nach dem Rennen. „Dass ich grundsätzlich alles aus meinem Körper rausholen kann, das weiß ich, aber dass es heute so gut geklappt hat, das freut mich“, so ein zufriedener Erik Lesser. „In der dritten Runde habe ich gemerkt, so schnell sind der Laegreid und der Samuelsson auch nicht. Die Null am Schluss wäre schön gewesen, der Wind hat ganz schön reingeblasen. Ich wollte mein Ding machen und habe deshalb lange um den letzten Schuss gekämpft.“
Platzierungen der weiteren Deutschen
Von den ursprünglichen acht Nominierten hatten Philipp Horn und Johannes Kühn sich nicht für die Verfolgung qualifiziert. Als erster der deutschen Starter nahm Roman Rees die Verfolgung auf. In jeder der vier Schießeinlagen verpasste er eine Scheibe. Nach vier Strafrunden ging es für ihn zehn Plätze nach hinten und am Ende wurde er 20. Der Allgäuer Philipp Nawrath kam liegend fehlerfrei durch und lief zwischendurch im Top-10-Bereich. Stehend verfehlte er jeweils zwei Scheiben und kam nach vier Extrarunden um 16 Plätze verbessert als 22. ins Ziel. Justus Strelow war von Position 38 aus ins Rennen gestartet und arbeitete sich nach zwei Schießen Richtung Top-20. Zwei Extrarunden nach dem letzten Schießen verhinderten ein besseres Ergebnis, aber Strelow hat in seiner ersten Weltcupverfolgung gleich Weltcuppunkte gesammelt. Nicht nur Strelow spülte es nach dem finalen Schießen nach hinten, dieses Schicksal ereilte alle deutschen Starter. So auch David Zobel, der sich kontinuierlich nach vorne arbeitete, nach dem letzten Anschlag drei Mal kreiseln musste und schließlich als 32. auch in die Punkteränge kam. Ein völlig verunglücktes Rennen lief Benedikt Doll. Drei Strafrunden gleich zu Beginn folgten noch drei weitere, erfreulich die Null im letzten Schießen mit der es am Ende zu Rang 36 reichte.
Felix Leitner und Simon Eder in Top-11
Ein gelungenes Rennen absolvierte auch der Österreicher Felix Leitner. Drei Mal die Null, nur im zweiten Anschlag verfehlte er zwei Scheiben und verbesserte sich so von Position 20 auf Rang acht. Simon Eder, eigentlich schießstark, kam auch nicht ungeschoren davon. Nach drei Extrarunden im Stehendanschlag ging es nach hinten und am Ende fehlten 0,4 Sek. auf den zehnten Platz. Der dritte Österreicher David Komatz hatte liegend auch keine Probleme, kassierte stehend vier Strafrunden, büßte auf der Schlussrunde noch einige Plätze ein und kam als 44. ins Ziel. Der Schweizer Benjamin Weger kam als bester seines Teams nach insgesamt drei Strafrunden auf Rang 23, Jeremy Finello wurde 46.
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