Beim Sieg des Norwegers Vetle Sjaastad Christiansen im Massenstart beim Biathlon Weltcup in Otepää wird Erik Lesser als Fünfter bester Deutscher. Quentin Fillon Maillet reicht Rang zwei um sich vorzeitig den Gesamtweltcupsieg der Saison 2021/2022 zu sichern.
Wer greift nach der Massenstartkugel?
Die 30 weltbesten Biathleten gingen in den Massenstart beim Biathlon Weltcup in Otepää (EST). 25 Starter nach der derzeitigen Gesamtweltcupwertung und fünf weitere, die sich über ihre Ergebnisse im Sprint von Otepää qualifiziert haben. Darunter fünf Deutsche, zwei Österreicher und zwei Schweizer und bei den fünf Franzosen Quentin Fillon Maillet, der in der Gesamtwertung ganz oben steht. In der Massenstartwertung lag Benedikt Doll nach Rang sieben in Annecy Le Grand Bornand und seinem Sieg in Antholz mit acht Punkten vor Quentin Fillon Maillet. Bei den fünf Norwegern fehlte Johannes Thingnes Boe. Er hatte nach den Olympischen Winterspielen seine Saison beendet, aber sein Bruder Tarjei Boe war nach einer überstandenen Erkältung zurück im Team. Er lag zwanzig Punkte hinter Doll auf Rang drei in der Massenstartwertung. Der Gewinner der kleinen Kugel entscheidet sich allerdings erst beim Saisonfinale in Oslo am Holmenkollen, wo der letzte Massenstart der Saison auf dem Programm steht.
Benedikt Doll und Erik Lesser vorne dabei
Im ersten Schießen brachten 19 Starter die Null, darunter die Deutschen mit Ausnahme von Philipp Nawrath, der zwei Extrarunden zu laufen hatte. Schnellster am Schießstand war der Österreicher Simon Eder, der hinter Sivert Guttorm Bakken an der Spitze auf die nächste Runde lief. Noch lagen nahezu zwei Drittel der Teilnehmer dicht beieinander innerhalb von 10 Sekunden. Auf der Runde zum zweiten Anschlag setzte sich wie erwartet Quentin Fillon Maillet an die Spitze und das Tempo wurde von ihm sehr hoch gehalten. Angefeuert von nahezu 3.000 Zuschauern an der Strecke und genau so viele im Stadion brachten im zweiten Anschlag die ersten zwölf Athleten eine zweite Null und lagen nach wie vor bei Schießstandausgang innerhalb von 10 Sekunden, darunter Benedikt Doll, Erik Lesser und Johannes Kühn. Roman Rees fiel aus dieser Gruppe nach einer Strafrunde raus und Philipp Nawrath blieb im zweiten Anschlag auch ohne Fehler.
Der erste Stehendanschlag
Während der Runde rückte die Gruppe aus elf Startern auf vier Sekunden zusammen, nur Benjamin Weger musste abreißen lassen und fiel aus der Spitzengruppe raus. Lesser setzte den ersten Schuss, kassierte eine Runde, Benedikt Doll hatte sogar zwei Strafrunden zu laufen und Kühn verfehlte drei Scheiben. Nur noch drei Athleten an der Spitze blieben am Schießstand ungeschoren, darunter Emilien Jacquelin, Vetle Sjaastad Christiansen und Antonin Guigonnat. Erik Lesser und Benedikt Doll auf den Rängen neun und zehn mit 27,3 bzw. 47,8 Sek. Rückstand auf den führenden Jacquelin. Fillon Maillet lag nach einer Strafrunde auf der vierten Position mit 18 Sek. Rückstand. In einer spannenden Runde ging Christiansen an die Spitze, Jacquelin hielt sich hinter ihm, musste schließlich abreißen lassen, während sich Fillon Maillet an die Spitze einer fünfköpfigen Verfolgergruppe gesetzt hatte und dahinter kam schon Erik Lesser, der in guter Laufform schien.
Das entscheidende Schießen
Christiansen kam als Erster zum entscheidenden Schießen und traf alles, auch Fillon Maillet blieb fehlerfrei, Jacquelin musste in die Runde und als nächster schaffte Lesser mit einer etwas langsameren Schießeinlage die Null. An die dritte Position hatte sich Bakken gearbeitet, dicht gefolgt von Guigonnat und Lesser hatte 9,6 Sek. Rückstand auf den Bronzerang. Fillon Maillet und Bakken kamen näher an Christiansen heran und Lesser lag bei der Zwischenzeit noch 2,3 Sek. hinter Guigonnat auf der fünften Position. Bei der letzten Zwischenzeit war Fillon Maillet bis auf 2,9 Sek. an V. S. Christiansen herangelaufen und Erik Lesser schaffte es nicht mehr an Guigonnat heranzulaufen. „Ein ganz klein wenig habe ich darüber nachgedacht, dass ich zu Guigonnat anspringe, aber ich habe in der vierten Runde viel investiert,“ so Erik Lesser, der sich zufrieden zeigte mit seiner Leistung, wo es am Ende richtig knapp wurde. Lesser erinnerte sich, dass zuletzt in Annecy Le Grand Bornand eine derartig gute Stimmung an der Strecke herrschte, wo man von den nahezu 3.000 Zuschauern mit Namen angefeuert wurde.
Erik Lesser erneut bester Deutscher
In allen vier Schießeinlagen blieb der Norweger Vetle Sjaastad Christiansen schadlos und gewann nach einer hart umkämpften Schlussrunde mit 5,9 Sek. Vorsprung vor dem Franzosen Quentin Fillon Maillet. Rang drei sicherte sich Sivert Guttorm Bakken vor Antonin Guigonnat. Bester Deutscher wurde mit der achten Laufzeit und einer Extrarunde im Gepäck Erik Lesser auf dem fünften Platz vor Lukas Hofer. Mit zwei Strafrunden im ersten Anschlag ins Rennen gestartet, ließ Philipp Nawrath drei saubere Serien folgen, bot die schnellste Schlussrunde und landete am Ende auf dem elften Rang. Benedikt Doll kam nach drei Schießfehlern auf Platz 14 gefolgt von Roman Rees auf der 15 und wiederum dahinter auf Rang 16 Simon Eder. Der Österreicher war mit 450 Extrameter belastet. Johannes Kühn verpasste vier Scheiben, lag läuferisch unter den Besten und platzierte sich auf 18. Benjamin Weger überquerte die Ziellinie auf dem 22. Rang, Felix Leitner kam nach fünf Strafrunden als 25. ins Ziel und Sebastian Stalder wurde 29.
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