Biathlon Weltcup: Vanessa Voigt verpasst Podest beim Auftakt-Einzel knapp

Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Hanna Oeberg (SWE), Lisa Vittozzi (ITA), Vanessa Voigt (GER), Julia Simon (FRA), Denise Herrmann-Wick (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Mit dem Einzel über 15 km sind auch die Biathletinnen in Kontiolahti in die neue Weltcup-Saison gestartet. Beim Sieg der Schwedin Hanna Oeberg wird Vanessa Voigt mit zwanzig Treffern beste Deutsche auf dem vierten Rang. 

Schwedin Hanna Oeberg gewinnt erstes Einzel

Hanna Oeberg (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Die Schwedin Hanna Oeberg siegt trotz einer Strafminute mit 36,5 Sek. Vorsprung vor der fehlerfrei gebliebenen Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold. Nur 3,2 Sek. dahinter läuft die Italienerin Lisa Vittozzi, ebenfalls mit einer Strafminute belastet, auf den Bronzerang. Vanessa Voigt wird Vierte vor der Französin Julia Simon und Denise Herrmann-Wick belegt Rang sechs. Hanna Oeberg zeigte sich nach dem Rennen sehr zufrieden und meinte in der ARD: „Meine Laufform war richtig gut für den ersten Wettbewerb“. Die Schwedin macht auch keinen Hehl daraus, dass sie und ihre Schwester in dieser Saison den Gesamtweltcupsieg als Ziel haben. Bei Elvira Oeberg lief es im ersten Wettkampf noch nicht ganz rund: Nach einer Null im ersten Anschlag verfehlte sie in den folgenden Schießen jeweils eine Scheibe und landete am Ende mit drei Schießfehlern auf dem neunten Rang.

 

Vanessa Voigt bestätigt Vorjahres-Leistungsniveau

Vanessa Voigt (GER) © Manzoni/NordicFocus

Mit zwanzig Treffern bewies die Thüringerin Vanessa Voigt auch im ersten Rennen der Saison, dass sie nach wie vor eine sichere Bank am Schießstand ist. „Ich bin selbst total zufrieden mit dem Einstand“, sagte sie nach dem Rennen, und weiter „mit meiner Schießzeit war heute leider nur der Blumentopf drin“. Insbesondere beim letzten Anschlag, als sie Seite an Seite mit ihrer Teamkollegin Denise Herrmann-Wick stand, setzte Voigt nach drei Treffern vor dem vierten Schuss noch einmal ab, räumte in der Folge ab, verlor aber wertvolle Zeit während Herrmann-Wicks letzter Schuss nicht ins Ziel kam. Im Ziel übernahm erst Denise Herrmann-Wick die Führung, wurde später von Vanessa Voigt abgelöst, die von der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold verdrängt wurde. Aber auch Tandrevolds Spitzenplatz hielt nicht lange. Die Schwedin Hanna Oeberg war trotz einer Strafminute schneller als Trandevold und übernahm mit 36,5 Sek. Vorsprung die Führung. Später lief die Italienerin Lisa Vittozzi auf den Bronzerang und schob Voigt vom Podest. Die Französin Julia Simon schob sich noch zwischen die beiden Deutschen und am Ende blieb es bei Rang vier für Vanessa Voigt und Platz sechs für Denise Herrmann-Wick. „Man hat gesehen, es wird extrem gut geschossen. Das Einzel ist mittlerweile für mich ein schöner Wettkampf. Ich fühle mich gut und auch vom Schießen her fühle ich mich konstant stabil. Zwei Fehler sind solide aber nicht gut genug um aufs Podium zu steigen“, so die Analyse von Denise Herrmann-Wick. 

Aus dem Schweizer Team wurde Elisa Gasparin beste auf Rang 14, Aita Gasparin wurde 21. und Amy Baserga und Lena Haecki-Gross belegten die Ränge 36 und 46. Beste Österreicherin wurde Lisa Theresa Hauser auf Platz 32. 

Franziska Preuß nicht fit

Das deutsche Damenteam trat zum Einzel über 15 km im finnischen Kontiolahti nur mit fünf Starterinnen an nachdem Franziska Preuß sich nicht zu 100 % fit fühlte und ihr im Hinblick auf die noch folgenden Sprint- und Verfolgungswettkämpfe von ärztlicher Seite vorsichtshalber Schonung verordnet wurde. Neben Vanessa Voigt und Denise Herrmann-Wick in den Top-6 gelangen auch den weiteren drei Starterinnen respektable Ergebnisse. Sophia Schneider und Juliane Frühwirt, die sich in den Qualifikationsrennen ihren Startplatz sichern konnten, sind in die Punkteränge gelaufen, ebenso Anna Weidel, die mit zwei Strafminuten belastet Rang 26 belegte. Trotz der zwei Strafminuten brachte Denise Herrmann-Wick eine überzeugende Laufleistung und lag nur 19 Sek. über die gesamte Distanz gesehen hinter der Schnellsten Elvira Oeberg. Neben ihr hat Sophia Schneider eine sehr gute Leistung auf der Strecke gezeigt. Mit der vierten Laufzeit in der Schlussrunde und der achten Gesamtlaufzeit zeigte sich die 25jährige Oberbayerin aus dem Zoll-Ski-Team durchaus zufrieden. „Die Platzierung war mir gar nicht so wichtig, sondern dass es mir Spaß gemacht hat und dass es ein cooles Rennen war.“ Zu ihrer Laufform meinte sie in der ARD: „Ich war in jungen Jahren immer schon eine gute Läuferin, bin aber eine hektische Person und dadurch etwas verkrampft. Das habe ich dieses Jahr mit meinem Trainer Andi Birnbacher ein wenig rausbekommen. Es war ein cooles Jahr, das hat mich extrem beflügelt und da habe ich mein altes Laufen wieder hervorrufen können. Ich möchte meine Leistung stabilisieren und noch mehr Rennen dieser Art zeigen. Ich möchte mir nicht zu hohe Ziele setzen, sondern Step by Step. Letztes Jahr bin ich noch Deutschlandpokal gelaufen und jetzt stehe ich hier.“ Juliane Frühwirt hatte sich wie Sophia Schneider über die Testwettkämpfe für den Weltcup qualifiziert und belegte mit einem Fehlschuss Platz 23 und lief damit ihr bestes Weltcuprennen. Frühwirts erster Schuss im dritten Anschlag verfehlte das Ziel knapp, die Scheibe hat gewackelt, gefallen ist sie leider nicht.“ Der eine Fehler hätte nicht sein müssen und ich hoffe, dass ich von Rennen zu Rennen läuferisch nach vorne komme.“ Der Damentrainer Kristian Mehringer zeigte sich ebenfalls zufrieden mit der Leistung der Damen. „Wir sind ganz positiv gestimmt. Schade, dass wir nicht auf dem Podium waren aber mit Platz vier und sechs und Sophia Schneider auf Rang elf sind wir sehr zufrieden. Aber auch Juliane Frühwirt und Anna Weidel haben einen guten Job gemacht.“ In der morgigen Staffel werden Anna Weidel, Sophia Schneider, Vanessa Voigt und Denise Herrmann-Wick erstmals im Team auf Punktejagd gehen. Bei den Herren werden Justus Strelow, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees laufen.

Ergebnis Einzel Damen

Das weitere Wettkampfprogramm von Kontiolahti

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