Die Norwegerin Tiril Eckhoff wurde Weltmeisterin im Sprint auf der Pokljuka vor der Französin Anais Chevalier-Bouchet. Auf den Bronzerang lief überraschend Hanna Sola aus Weissrussland. Denise Herrmann verpasste das Podest nur knapp auf Rang vier.
Tiril Eckhoff ist Sprint-Weltmeisterin
Nach drei Sprintsiegen in der laufenden Saison (Hochfilzen, zwei Mal in Oberhof) ist der Norwegerin Tiril Eckhoff (30) bei der Biathlon Weltmeisterschaft auf der Hochebene Pokljuka wohl der Wichtigste gelungen. Sie gewann nach einer fehlerfreien Leistung am Schießstand mit 12,0 Sek. Vorsprung vor der Französin Anais Chevalier-Bouchet (0:1). „Ich war sehr nervös und beim Schießen sehr langsam, aber ich bin sehr zufrieden. Heute war ein guter Tag für mich“, sagte die strahlende Sprint-Weltmeisterin nach dem Rennen in der ARD. Auf den Bronzerang lief überraschend nur 2,4 Sek. dahinter Hanna Sola aus Weissrussland (0:0). Denise Herrmann wurde Vierte gefolgt von Lisa Vittozzi auf dem fünften Rang. Die im gelb-goldenen Trikot gestartete Norwegerin Marte Olsbu-Roeiseland kam in Führung liegend zum letzten Schießen, hatte Probleme beim repetieren und verlor wertvolle Zeit. Nach einem Fehlschuss ging auch noch der berüchtigte letzte Schuss daneben und zwei Strafrunden folgten. In der Spur war Roeiseland mit der zweitbesten Gesamtlaufzeit zwar gewohnt schnell, aber am Ende konnte sie den Rückstand nicht mehr kompensieren. Mit einem Rückstand von 43,5 Sek. lief sie als Sechstplatzierte ins Ziel. Das gelbe Trikot steht für die Gesamtweltcupführung, das goldene für die Titelverteidigerin der letztjährigen Sprint-Weltmeisterin.
Denise Herrmann schrammt am Podest vorbei
Das deutsche Biathlon-Nationalteam muss weiter auf die ersehnte erste Medaille warten. Nachdem es beim Sprint der Herren nicht klappen wollte, waren die Damen knapp davor. Als Viertplatzierte war Denise Herrmann beste Deutsche und nur 7,9 Sek. von Bronze entfernt. Nach fünf Treffern im Liegen lag Herrmann eingangs des Schießstands zum stehenden Anschlag in einer Spitzenposition. Nachdem bereits ein Schuss sein Ziel verfehlte, nahm sie sich für den letzten Schuss entsprechend Zeit und hat mit dem Treffer die Strafrunde vermieden. „Mit der besten Schießleistung der Saison und das bei einer WM, da bin ich auf jeden Fall zufrieden. Klar ist natürlich ein bißchen bitter, wenn man so knapp hinter Bronze ist. Bei einer WM zählen zwar nicht nur Medaillen, aber wenn man so nah dran ist, will man natürlich aufs Podium springen. Das ist immer das Ziel und bei einer WM erst recht“, so Denise Herrmann, die ihre Aufregung nach eigenen Angaben gut in Fokussierung ummünzen konnte. „Es wird trotz Wind sehr gut geschossen, man darf sich nichts erlauben“.
Gute Ausgangsposition für die Verfolgung
Neben Denise Herrmann hat sich auch Franziska Preuß eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung geschaffen. Mit Rang acht im Sprint zeigte sie sich nach dem Rennen durchaus zufrieden. „Die Platzierung passt, die Ausgangsposition natürlich auch und zwei Teilsdisziplinen haben richtig gut gepasst: Das Laufen war top – das Liegendschießen auch nur stehend war eine Unendlichkeitspartie“, so Franziska Preuß nach dem Wettkampf. Ich habe geschaut, das ich um jeden Schuss kämpfe und wenn man schon Zeit verliert dann wollte ich auch treffen. Aber natürlich habe ich da auch viel Zeit verloren. Auf der Runde war es nicht so leicht, weil es teilweise Windverwehungen gab, aber die Präparierung war gut im Verhältnis zur Mixed-Staffel.“ Preuß hatte nach fünf Treffern im Liegen erneut Probleme im Stehendanschlag mit der so genannten Nähmaschine. „Am Ende bin ich froh, dass es nur ein Fehler war, aber das hemmt die Freude schon etwas.“ Bezüglich der zittrigen Beine meinte sie: „Ich bin grade etwas ratlos, was man dagegen machen kann. Bei der WM kann ich jetzt nichts mehr machen, aber nachher wird das schon ein Thema sein.“ Vanessa Hinz belegte mit einer Strafrunde belastet Rang zwölf und die sicherste Schützin im deutschen Team, Janina Hettich, kassierte stehend zwei Strafrunden. Am Ende wurde sie 31. und hat damit ihr Minimalziel, die Verfolgung zu erreichen, geschafft.
Die Österreicherin Lisa Theresa Hauser zählte beim WM-Sprint nach ihren zuletzt gezeigten Leistungen und nach Silber mit der Mixed-Staffel durchaus zum Favoritenkreis. Nach je einer Strafrunde bei beiden Schießen wurde sie Neunte. Ein hervorragendes Rennen zeigte auch die Schweizerin Lena Haecki. Nach einer Strafrunde nach dem Liegendschießen kämpfte sie sich mit fünf Treffern zurück und mit einer starken Schlussrunde verringerte sie ihren Rückstand auf 50,5 Sek., belegte Rang sieben und erreichte damit ihr bestes Einzelergebnis der laufenden Saison.
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