Biathlon WM Pokljuka: Marketa Davidova ist Weltmeisterin im Einzel vor Hanna Oeberg

Marketa Davidova (CZE) © Manzoni/NordicFocus

Die Tschechin Marketa Davidova wurde Weltmeisterin im Einzel bei der Biathlon Weltmeisterschaft auf der Pokljuka, Silber holte sich die Schwedin Hanna Oeberg vor Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen auf dem Bronzerang. Hervorragendes Mannschaftsergebnis der Österreicherinnen und der Damen aus der Schweiz. Franziska Preuß wird beste Deutsche auf Rang sieben und die Medaillenträume bleiben weiterhin unerfüllt. Kleine Kristallkugel im Einzel geht an Dorothea Wierer und Lisa Theresa Hauser. 

Marketa Davidova schießt sich zur Weltmeisterin

Bei dem bekanntlich sehr schießlastigen Einzelbewerb kommt es vor allem darauf an, treffsicher am Schießstand zu agieren unter dem Motto: Treffer vor Zeit, da für jede verfehlte Scheibe eine Minute Strafzeit auf die Laufzeit addiert wird. Am besten gelang dies der 24jährigen Tschechin Marketa Davidova, die auf der anspruchsvollen Strecke durch die Wälder des Nationalsparks Triglav auf der Hochebene Pokljuka Weltmeisterin im Einzel über 15 km wurde. Nach zwanzig Treffern, die nur Davidova und einer weiteren Athletin gelangen, reichte die zweite Laufzeit zum Sieg. Auf den Silberrang lief die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Hanna Oeberg aus Schweden, mit einer Strafminute belastet, aber nur 27,1 Sek. dahinter. Bronze sicherte sich die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold, die ebenfalls nur eine Scheibe verfehlte und 36,1 Sek. hinter Oeberg die Ziellinie überquerte. Der jungen Tschechin Marketa Davidova gelang gleich in ihrem ersten Jahr bei den Damen ihr erster Weltcupsieg im Sprint 2019 in Antholz. Zuvor wurde sie im März 2018 Junioren-Weltmeisterin in der Verfolgung.  

Franziska Preuß beste Deutsche auf Rang 7

Es lässt sich nicht erzwingen. Auch nach dem Einzel der Damen über 15 km steht das deutsche Team ohne Medaille da. Franziska Preuß, die nach eigenen Angaben den Schießstand auf der Pokljuka mag, lag bis zum letzten Schießen an aussichtsreicher Position, kassierte aber im finalen Schießen noch eine Strafminute und platzierte sich schließlich auf dem siebten Platz. „Ich bin zufrieden mit meinem Rennen, am Schießstand habe ich es einigermaßen stabil rüber gebracht, klar waren es zwei Fehler, trotzdem habe ich stehend ein besseres Gefühl gehabt. Läuferisch habe ich etwas mehr beißen müssen als die Tage davor. Irgendwie freue ich mich auch über den 6. Platz, mehr ist nicht gegangen“, so Franziska Preuß nach dem Rennen. Denise Herrmann, die im letzten Jahr mit zwanzig Treffern Siegerin des Einzels auf der Pokljuka wurde, kassierte im ersten Anschlag bereits eine Minute. Eine weitere folgte im zweiten Schießen. Die beiden folgenden Anschläge absolvierte sie fehlerfrei, aber auf der Strecke lief es bei der muskulär angeschlagenen Herrmann nicht wie gewohnt. „Es ging ein bißchen besser, aber ich merke, dass es nicht so leicht flutscht. Ich bin muskulär angeschlagen, es geht mir schwer von der Hand und ich hoffe, dass wir die paar Tage gut nutzen können, damit ich bis zum Wochenende frischere Beine habe. Mit der Schießleistung bin ich die ganze WM schon zu frieden, dafür läuft es auf der Strecke nicht so gut,“ so Denise Herrmann nach dem Wettkampf. Auch der Sportliche Leiter Biathlon beim DSV, Bernd Eisenbichler, ist mit den bisherigen Ergebnissen des deutschen Teams nicht zufrieden. „Das ist nicht unser Anspruch.“ Aber nicht nur die deutschen Damen blieben hinter ihren Erwartungen zurück. Auch die zur WM mit dem gelben Trikot der Gesamtweltcup-Führenden angereiste Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland blieb bisher ohne Einzelmedaille. Letztes Jahr in Antholz noch mit fünf Gold- und zwei Bronzemedaillen dekoriert, erreichte sie bisher lediglich Gold im Eröffnungsrennen mit der Mixed-Staffel. Auch das gelbe Trikot musste sie zwischenzeitlich an ihre erfolgreiche Teamkollegin Tiril Eckhoff abgeben.   

Schweiz und Österreich mit Top-Leistungen

Nachdem die vermeintlichen Favoritinnen aus den vorderen Startgruppen bereits im Ziel waren, mischten die hinteren Starterinnen das Feld nochmals auf. Ein Beweis dafür, dass auf der Strecke gleichbleibende Verhältnisse herrschten. Die vier gestarteten Schweizerinnen Selina Gasparin, Irene Cadurisch, Lena Haecki und auch Elisa Gasparin lieferten ein hervorragendes Mannschaftsergebnis. Beste von ihnen war die Älteste, Selina Gasparin. Nach einer Strafminute hatte sie im finalen Schießen noch gute Chancen auf eine Medaille, kassierte aber eine weitere Strafminute und kam auf Rang sechs ins Ziel. Ihre Teamkollegin Irene Cadurisch war nach 15 Treffern ebenfalls auf Medaillenkurs aber auch sie handelte sich im letzten Schießen eine Strafminute ein und wurde am Ende Achte. Lena Haecki belegte nach zwei Fehlschüssen Rang 12 und Elisa Gasparin komplettierte das gute Ergebnis mit Rang 19. Auch die Österreicherin Lisa Theresa Hauser war auf Medaillenkurs. Der Weltmeistertitel im Einzel lag für sie in greifbarer Nähe. 15 Scheiben waren bereits gefallen und läuferisch ist Hauser zurzeit in einer hervorragenden Verfassung. Im finalen Anschlag hat sie mit zwei Fehlern Gold verschossen und belegte am Ende deutlich hinter der Norwegerin Tandrevold den vierten Platz. Julia Schwaiger verfehlte nur eine Scheibe und lief auf Rang 10. Dunja Zdouc wurde 42. und Katharina Innerhofer 46. 

Gewinner der kleinen Kristallkugel im Einzel stehen fest

Nach zwei Einzelwettkämpfen in der bisherigen Saison war das Rennen im Rahmen der Weltmeisterschaften auf der Pokljuka das letzte in dieser Serie. Punktgleich mit 103 Punkten stehen Dorothea Wierer und Lisa Theresa Hauser als Gewinnerinnen der kleinen Kristallkugel in der Disziplinwertung Einzel fest. Nach dem Rennen sagte Dorothea Wierer: „Es ist schön, etwas zu gewinnen. Es war eine sehr schwere Saison für mich, in jedem Rennen kämpfen zu müssen. Ich habe mich dieses Jahr nicht wirklich gut gefühlt und war dann krank, bevor ich hierher kam. Es ist besser, mit jemandem zu teilen, als nichts zu gewinnen. Lisa ist in dieser Saison wirklich stark und sie hat das verdient. Vielleicht hat sie es mehr verdient als ich“, so Wierer zum Gewinn der Kristallkugel. 

Ergebnis Einzel Damen

Medaillenspiegel

Das weitere Wettkampfprogramm der WM hier

Bildergalerie