In zehn Tagen beginnt der Biathlon-Weltcup im finnischen Kontiolahti, der IBU-Cup bereits zwei Tage zuvor im schwedischen Idre. Die deutschen Skijäger haben sich in Vuokatti final auf den Saisonstart vorbereitet und nach zwei Ausscheidungsrennen wurden die letzten Weltcup-Startplätze vergeben. Vier Damen und zwei Herren haben sich ein Ticket gelöst.
Junges deutsches Damenteam
Zwei Weltcupstartplätze waren im Vorfeld der Qualifikationsrennen durch Vanessa Voigt und Franziska Preuß bereits belegt. Eigentlich hatte auch Janina Hettich-Walz ihren Startplatz sicher; sie pausiert allerdings in der kommenden Saison und bereitet sich auf ihre erste Geburt vor. Um vier freie Startplätze ging es daher und sieben deutsche Damen bekamen vom Verband die Chance sich zu zeigen. Die 22jährige Johanna Puff sicherte sich als Gesamtsiegerin der dortigen Wettkämpfe ihren Startplatz. Julia Tannheimer, Julia Kink und Selina Grotian wurden nach einem Entscheid der Trainer ausgewählt. „Alle drei haben sehr gute Leistungen gezeigt, sind sehr laufstark und machten einen großen Schritt nach vorne,“ so Sportdirektor Biathlon beim DSV, Felix Bitterling, und weiter „wir haben damit eine junge Mannschaft und freuen uns, mit ihnen in die Saison zu starten. Die anderen sollen sich im IBU-Cup Selbstvertrauen holen, wieder Top-Leistungen abliefern um dann wieder im Weltcup anklopfen zu können.“
Das DSV-Nationalteam für Kontiolahti: Vanessa Voigt (27), Franziska Preuß (30), Johanna Puff (22), Julia Tannheimer (19), Julia Kink (20), Selina Grotian (20).
David Zobel holt sich Ticket über Top-Leistung
Bei den Herren unter den Trainern Uros Velepec und Jens Filbrich waren bereits vier Plätze nach den Leistungen der Vorsaison vergeben. Zu Johannes Kühn, Justus Strelow und Philipp Nawrath sprach die sportliche Leitung im Frühjahr aufgrund seiner Laufstärke auch Philipp Horn das Vertrauen aus und nahm im durch die Zuweisung eines fixen Weltcupstartplatzes den Druck der Qualifikation. Wie Felix Bitterling in seiner Pressemitteilung angab, hat Horn diese Laufstärke auch bei den Wettkämpfen in Vuokatti bestätigt, „von daher war es die richtige Entscheidung,“ so Bitterling. Startplatz Nummer fünf sicherte sich als Sieger der Qualirennen David Zobel. Den letzten Startplatz vergaben die Trainer an Danilo Riethmüller. Nach Bitterling präsentierte er sich in Vuokatti sehr gut und „zeigt eine sehr gute Entwicklung seit seinem Aufstieg im letzten Jahr.“ Der Trainerentscheid war offensichtlich sehr, sehr eng. Auch Simon Kaiser und Lucas Fratzscher zeigten sehr gute Leistungen und zogen dennoch den Kürzeren. Diese beiden und auch Roman Rees müssen erst einmal zurück in den IBU-Cup und sich dort mit guten Leistungen wieder für den Weltcup anbieten. Bitterling betont ausdrücklich, dass die aktuellen Nominierungen nur für den ersten Weltcup in Kontiolahti gelten und man sich von der sportlichen Führung anschaut, was im IBU-Cup geboten wird.
Das DSV-Nationalteam der Herren für Kontiolahti: Johannes Kühn (33), Justus Strelow (27), Philipp Nawrath (31), Philipp Horn (30), David Zobel (28), Danilo Riethmüller (25).
Pechvogel Roman Rees
Roman Rees startete vergangene Saison fulminant in die Saison. Mit einem Sieg schlüpfte er gleich zu Beginn ins gelbe Trikot und kämpfte dann nach einer Covid-Infektion die komplette Saison mit gesundheitlichen Problemen. Der Sommer verlief für ihn gut, er konnte optimal trainieren und pünktlich vor Beginn zum Lehrgang in Vuokatti erkrankte er wieder. Viel Training war für ihn nicht möglich und entsprechend war seine Form. Nun muss er versuchen, über den IBU-Cup ins Weltcup-Team zurückzukehren. „Roman hat diese Situation sehr professionell angenommen, er konzentriert sich auf den IBU-Cup um dort Form aufzubauen um dann baldigst wettbewerbsfähig in den Weltcup zurückkehren zu können,“ so Felix Bitterling. Dem Sportdirektor war jedenfalls wichtig, die Situation von Roman Rees eine gesonderte Betrachtung zu schenken.
Wer startet im IBU-Cup?
Drei Damen und drei Herren konnten sich in Vuokatti nicht durchsetzen und wurden von der sportlichen Leitung erst einmal für den ersten IBU-Cup in Idre (SWE) nominiert. Marion Wiesensarter, Hanna Kebinger und Sophia Schneider bei den Damen und Simon Kaiser, Lucas Fratzscher sowie Roman Rees bei den Herren. Zeitgleich zu den Qualifikationswettkämpfen in Vuokatti fand in Ruhpolding in der Chiemgau-Arena ein Ausscheidungswettbewerb für die noch offenen IBU-Cup-Startplätze statt. Bei den Damen sicherte sich als Gesamtsiegerin der Quali-Rennen Steffi Scherer einen IBU-Cup-Startplatz. Von den Trainern wurden Marlene Fichtner und Anna Weidel bestimmt. Bei den Herren war Franz Schaser Sieger der Gesamtliste. Neben ihm haben die Trainer entschieden Leo Pfund und Hans Köllner für den ersten IBU-Cup zu nominieren.
Nominierungen für den IBU Junior Cup
Neben den Weltcup- und IBU-Cup-Startplätzen wurden nach den Wettkämpfen in der Chiemgau-Arena auch die Startplätze für den IBU Junior Cup vergeben. Sechs Juniorinnen und sieben Junioren werden beim ersten IBU Junior Cup (12.-15.12.2024) in Ridnaun für Deutschland an den Start gehen.
Juniorinnen: Alma Siegismund, Alina Nußbicker, beide gesetzt, Lea Zimmermann setzte sich als Gewinnerin über die Gesamtliste durch (DM/Qualifikation Ruhpolding), Charlotte Gallbronner, Melina Gaupp und Lena Siegmund (jeweils Trainerentscheid).
Junioren: Linus Kesper (gesetzt), Fabian Kaskel (Gewinner Gesamtliste DM/Quali Ruhpolding), Dorian Endler, Nils Schneiderling, Elias Seidl, Erik Hafenmair und Albert Engelmann (jeweils Trainerentscheid).