Deutsche Damen-Staffel holt Silber beim Biathlon Weltcup in Antholz

Vanessa Hinz (GER), Janina Hettich (GER), Denise Herrmann (GER), Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die deutsche Damenstaffel läuft am Abschlusstag beim Biathlon Weltcup in Antholz hinter den siegreichen Russinnen und vor Frankreich auf den Silberrang. Mit insgesamt nur sechs Nachladern zeigten sie das beste Schießergebnis aller Staffeln. 

Russlands Damenstaffel mit erstem Saisonsieg

Rechtzeitig bei der Generalprobe zur Biathlon Weltmeisterschaft kam auch das russische Damenteam in Schwung. In der Besetzung Evgeniya Pavlova, Tatiana Akimova, Svetlana Mironova und Uliana Kaisheva gewann das Quartett mit neun Nachladern mit 11 Sek. Vorsprung vor dem deutschen Team. Vanessa Hinz, Janina Hettich, Denise Herrmann (0:1, 0:2) und Franziska Preuß (0:0, 0:1) hielten sich von Beginn an der Spitze und erst im entscheidenden Stehendanschlag hatte Franziska Preuß, eigentlich als Schnellschützin bekannt, leichte Probleme mit wackeligen Beinen und begann später als die Russin zu schießen. Obwohl die Russin zwei Nachlader benötigte und Preuß letztlich nur einen, übernahm Uliana Kaisheva die Führung und brachte den Sieg für ihr Team sicher ins Ziel. Frankreich mit Anais Bescond, Anais Chevalier, Justine Braisaz und der Schlussläuferin Julia Simon belegten den dritten Rang

 

Deutsche Damen mit starken Schießleistungen

Die deutsche Damenstaffel trat in Antholz in der gleichen Besetzung an, wie zuletzt beim Sieg in Oberhof. Vanessa Hinz kam gut ins Rennen, mit 0:1, 0:0 übergab sie hinter den zu dem Zeitpunkt führenden Italienerinnen auf Janina Hettich (0:0, 0:1), die nachdem die Italienerin Sanfilippo erst mit zwei Nachladern die Scheiben abräumte, die Führung. Frankreich, Russland und Italien waren ihr dicht im Nacken. Janina Hettich lief eine hervorragende Schlussrunde im Zweikampf gegen die Russin, wehrte deren Angriff ab, während die Französin etwas abreißen lassen musste. Hettich hielt die Führung bis zum Wechsel und Denise Herrmann ging zusammen mit Svetlana Mironova ins Rennen. „Es ist schon etwas anderes, wenn man auf Stand 1 oder 2 steht, aber der Druck ist immer da, dass man gute Leistung bringt; ich hatte einen sehr guten Ski und ich hab mich noch relativ gut gefühlt und ich habe um jede Sekunde gekämpft“, so Janina Hettich nach dem Rennen.

„Es wäre eine richtige Zitterpartie geworden“

Denise Herrmann musste ein Mal nachladen, aber auch ihre Verfolgerinnen machten es nicht besser und so behielt sie nach dem liegenden Anschlag die Führung, knapp hinter ihr die Russin Mironova. Die Deutsche hat sich auf dem Weg zum Stehendanschlag nicht von der Russin absetzen können und von hinten hat sich Elena Kruchinkina (BLR) an die Russin herangesaugt. Mironova hatte die Scheiben mit nur einem Nachlader schneller abgeräumt als Herrmann, die aber auch mit zwei Nachladern auskam und nur 4,9 Sek. später auf ihre Schlussrunde ging. Mironova machte kräftig Dampf an der Spitze, Herrmann kam dennoch heran, ging mit viel Schwung aus der Abfahrt an die Spitze und legte einige Meter zwischen sich und der Russin, während Frankreich und Italien dahinter das Tempo nicht mitgehen konnten. Franziska Preuß nahm das Rennen mit leichtem Vorsprung vor der Russin Uliana Kaisheva auf, hielt sich während der Runde zum Liegendanschlag aber hinter ihr im Windschatten und sparte somit wertvolle Körner. Preuß räumte alle Scheiben in 22,7 Sek. ab, aber auch die Russin schoss schnell und blieb ebenfalls fehlerfrei. Das Führungsduo hatte sich durch die schnelle Schießeinlage einen leichten Vorsprung verschafft und auf dem Weg zum entscheidenden Schießen nahm Franziska Preuß das Tempo zurück. Kaisheva benötigte zwei Nachlader, war aber schneller als Preuß, die leichte Atemprobleme hatte und kurz in die Knie ging, aber mit einem Nachlader auskam. „Wie ich mich hingestellt habe, habe ich gemerkt von den Füßen her kam ein komisches Wackeln. Ich habe das Schießen einfach nicht anfangen können, weil es so wackelig war. Wenn ich da angefangen hätte zu schießen, wäre es eine richtige Zitterpartei geworden. Ich glaube, dass ich es ganz gut gelöst habe, aber blöd, dass die Nähmaschine gekommen ist. Es ist schon eine Challenge, dass man nicht zu viel Aufmerksamkeit auf das Zittern legt, sondern die ganze Aufmerksamkeit auf die Scheiben vorne. Es war grad so an der Grenze, dass ich das Zittern noch kontrollieren konnte. Es war auf jeden Fall eine Herausforderung“, so Franziska Preuß nach dem Rennen im ZDF und Denise Herrmann meinte: „Das war die Generalprobe. Hoffen wir, dass wir den Schwung nach Pokljuka mitnehmen können. Eine Pause ist jetzt auf jeden Fall notwendig, wir müssen jetzt gut regenerieren um zum richtigen Zeitpunkt wieder Spannung aufzubauen. Da haben wir einen guten Plan und wir freuen uns, wenn es auf der Pokljuka los geht.“

Italien knapp am Podest vorbei

Das Damenquartett aus Italien mit Lisa Vittozzi, Federica Sanfilippo, Michela Carrara und Dorothea Wierer lag zwischendurch zwar in Führung, am Ende wurde es nach acht Nachladern als Vierte der Platz neben dem Podest. Aber auch die Norwegerinnen schwächelten erneut im Team. Karoline Offigstad Knotten, Ingrid Tandrevold, Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Roeiseland erreichen nach einer Strafrunde und zwölf Nachladern am Ende Rang sechs. Nach der Strafrunde der Startläuferin kamen die nachfolgenden Läuferinnen in Zugzwang und auch Tandrevold musste nachladen und konnte nichts nach vorne gut machen. Zur Halbzeit des Rennens lag auch ihr Team über eine Minute zurück aber Tiril Eckhoff machte Plätze gut und lief ihr Team von Platz zwölf auf den sechsten Rang. Die Schlussläuferin Marte Olsbu Roeiseland brachte diese Platzierung sicher ins Ziel. Hinter den Norwegerinnen auf dem siebten Rang platzierte sich die Schwedinnen mit Johanna Skottheim, Elvira Oeberg, Linn Persson und Hanna Oeberg. Die jüngere der Oeberg-Schwestern, Elvira, hatte enorme Probleme und lag nach drei Strafrunden weit abgeschlagen und erst ihre Schwester Hanna Oeberg als Schlussläuferin hat Plätze gut gemacht und am Ende nach drei Strafrunden und fünf Nachladern den siebten Rang gesichert. Die Schweizerinnen (1/11) Irene Cadurisch, Selina Gasparin, Elisa Gasparin und Lena Haecki wurden Achte und die Damen aus Österreich (2/12) Dunja Zdouc, Christina Rieder, Lisa Theresa Hauser und Katharina Innerhofer wurden Zwölfte.

Ergebnis Staffel Damen

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