Nach zwei Weltcup-Wochenenden im finnischen Kontiolahti sind die Biathletinnen und Biathleten in Hochfilzen (AUT) angekommen und freuen sich auf längere Tage mit mehr Sonnenstunden. Im Pillerseetal finden zwei weitere Biathlon Weltcups statt, bevor es für alle in die Weihnachtspause geht.
Perfekte Rennbedingungen
„Wir können auch in diesem Jahr perfekte Rennbedingungen garantieren, auch wenn die Belastung für Strecke und Mitarbeiter durch zwei Weltcupveranstaltungen deutlich höher ist“, bestätigt der Chef des lokalen Organisationskomitees, Franz Berger. Mit Sprint, Verfolgung und Staffelbewerben am ersten Weltcupwochenende und mit Sprint, Verfolgung und den ersten Massenstarts der Saison 2020/2021 stehen spannende Wettkämpfe auf dem Programm. Die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie lassen auch in Hochfilzen keine Zuschauer und kein Rahmenprogramm zu. Athleten und Offizielle aus 34 Nationen sind für die beiden Weltcups gemeldet; um Infektionen zu vermeiden werden die Teams auch in Österreich in ihren Blasen bleiben und in kurzen Intervallen auf Covid-19 getestet. Positiv Getestete und deren Kontaktpersonen werden unverzüglich in Quarantäne geschickt und Verstöße dagegen werden von der Internationalen Biathlon Union sofort sanktioniert, wie im Fall eines bulgarischen Athleten in Kontiolahti, der zu zwei in Quarantäne befindlichen Teamkollegen Kontakt hatte. Er wurde von der IBU mit einer nicht näher genannten Geldstrafe und einem Startverbot bis Ende Januar 2021 von allen IBU-Wettkämpfen belegt.
„Wir gehen selbstbewusst und mit Vorfreude nach Hochfilzen“
Mit den Leistungen und Platzierungen zum Einstieg in den Biathlon-Weltcup an den beiden Weltcupwochenenden in Kontiolahti sind Mark Kirchner und Kristian Mehringer durchaus zufrieden. „Ich hoffe, dass wir das, was wir bereits erreicht haben, weiter festigen und unter Beweis stellen können. Es ist schwer genug, Podiumsplätze zu erreichen. Nur mit einer komplexen Biathlon-Leistung kann man ganz nach vorne laufen. Wir hoffen, dass uns das auch in den nächsten beiden Wochen vor Weihnachten in Hochfilzen gelingt,“ so der Bundestrainer der deutschen Skijäger. „Die Strecken in Hochfilzen sind abwechslungsreich – mit steilen Anstiegen, langen Geraden, vielen Kurven und einem kurzen Anstieg vor dem Schießstand. Das ist eine große Herausforderung. Der Wind wechselt gerne, man muss sehr aufmerksam bleiben und entsprechend reagieren. Mit dabei sein wird in Hochfilzen auch Engelbert Sklorz, der das Schießen genau analysiert und sich voll und ganz aufs Schießen konzentrieren kann,“ so der Disziplintrainer der Damen, Kristian Mehringer. Auch der sportliche Leiter Biathlon beim DSV, Bernd Eisenbichler, zeigte sich mit dem Saisonstart in Kontiolahti zufrieden. „Es war ein sichtbar besserer Start in die Saison als letztes Jahr und die deutsche Mannschaft ist dafür bekannt, dass sie nicht gleich zum Saisonstart alle Feuer zünden“, so Eisenbichler in einer DSV-Pressekonferenz. Zwischenzeitlich ist auch er mit einer großen Anzahl von den in Hochfilzen vorgeschriebenen FFP-2-Masken zum Team gestoßen.
Das DSV-Aufgebot
Der Deutsche Skiverband schickte sechs Damen und sechs Herren nach Hochfilzen, ohne Veränderungen im Team der Damen. Auch Sophia Schneider bleibt nach ihrem Debüt in Finnland (Rang 87 in beiden Sprints) weiterhin im Team. „Nach über drei Wochen in Skandinavien wird es jetzt Zeit wieder nach Mitteleuropa zu kommen und etwas mehr Sonne zu tanken“, so Janina Hettich auf Instagram. In Kontiolahti gibt es im Winter nur rund sechs Sonnenstunden, nach Sonnenaufgang gegen 9.00 Uhr geht sie gegen 15.00 Uhr auch schon wieder unter. Philipp Horn kehrt nach einem „indifferenten“ Corona-Testergebnis zum Team zurück und verdrängt Lucas Fratzscher, der sich bei Testwettkämpfen in Ruhpolding weitere Wettkampferfahrung holen wird. „Mein Ziel ist es, mich in der Mannschaft festzubeißen“, so Philipp Horn der mit einem neuen Gewehrschaft in die Saison startet. Zuletzt hatte er im liegenden Anschlag vermehrt Probleme und mit dem neuen Gewehrschaft liegend an Sicherheit gewonnen. Sein Ziel ist eine Trefferleistung von 90 % und läuferisch ein Platz in den Top-20.
Damen
– Maren Hammerschmidt (SK Winterberg)
– Denise Herrmann (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Janina Hettich (SC Schönwald)
– Vanessa Hinz (SC Schliersee)
– Franziska Preuß (SC Haag)
– Sophia Schneider (SV Oberteisendorf)
Herren
– Benedikt Doll (SZ Breitnau)
– Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain)
– Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl)
– Erik Lesser (SV Eintracht Frankenhain)
– Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld)
– Roman Rees (SV Schauinsland)
Vorfreude auf den Heimweltcup im Doppelpack
Die österreichischen Athletinnen und Athleten wollen ihren doppelten Heimvorteil nutzen. „Der Heimweltcup ist immer ein besonderes Highlight und motiviert nochmal zusätzlich. Wir werden alles geben, um spannende Rennen zu zeigen, auch wenn es die Fans heuer nur im TV mitverfolgen können“, so Lisa Hauser, die nach den guten Platzierungen in Kontiolahti einen Top-Ten-Platz im Visier hat. Auch Felix Leitner fiebert den Wettkämpfen in seiner neuen Heimat Hochfilzen entgegen: „Der Auftakt in Finnland war für mich sehr durchwachsen. Umso mehr freue ich mich auf die Rennen daheim“, so Felix Leitner, der im vergangenen Jahr mit einem starken achten Platz im Sprint aufwarten konnte. Als derzeit in der Gesamtweltcupwertung Führende starten in Hochfilzen bei den Damen die Schwedin Hanna Oeberg und bei den Herren Johannes Thingnes Boe.
Alle Rennen werden live übertragen, in der ersten Woche vom ZDF, in der zweiten Woche von der ARD sowie von Eurosport an beiden Wochenenden.
Das Programm der beiden Biathlon Weltcups in Hochfilzen findet Ihr hier
Quelle: DSV, Biathlon-Hochfilzen