Nach beeindruckender Vorstellung geht der Sieg bei der dritten Auflage des City Biathlons in Wiesbaden bei den Damen und später auch bei den Herren nach Frankreich. Julia Simon und Quentin Fillon Maillet gewinnen mit großem Vorsprung vor der Konkurrenz aus Norwegen, Tschechien und der USA. Die deutschen Starter konnten wegen zu vieler Schießfehler nicht ganz vorne mitmischen.
Souveräner Sieg der Französin Julia Simon
Nach dem Sieg in der Qualifikation zeigte die knapp 24jährige Französin Julia Simon später im Hauptrennen eine weitere souveräne Vorstellung und gewann mit 25 Treffern und 25,8 Sek. Vorsprung vor der Tschechin Marketa Davidova (4 Nachlader). Die US-Amerikanerin Clare Egan kam nach nur zwei Nachladern während der fünf Schießeinlagen mit einem Rückstand von 7,4 Sek. auf Davidova ins Ziel und sicherte sich Rang drei. Bei Julia Simon, die im letzten Wettkampf der vergangenen Saison ihren ersten Weltcupsieg in der Verfolgung von Kontiolahti feiern konnte, scheint die Vorbereitung auf die neue Saison zu passen.
Anspruchsvolle und fordernde Strecke
Auf der anspruchsvollen 1,6 km langen Rundstrecke, die zum Teil mit aneinandergesteckten Kunststoffplatten zum Schutz vor dem Kopfsteinpflaster ausgelegt war, mussten die Starter nach dem nächtlichen Regen insbesondere in der Haarnadelkurve, der sog. Simon-Eder-Kurve, vorsichtig agieren. Julia Simon übernahm von Beginn des Rennens die Führung und gab sie auch im weiteren Verlaufe des Wettkampfs nicht mehr ab. Davidova und Egan wechselten sich in der Platzierung ab, hatten bei der starken Vorstellung der jungen Französin aber keine Chance auf den Sieg. Maren Hammerschmidt, Janina Hettich und auch die Schweizerin Lena Haecki hatten bereits beim ersten Schießen große Probleme als bei jeder von ihnen auch nach drei Nachladern noch zwei Scheiben schwarz blieben. Der so kassierte Rückstand war auf der kurzen Runde läuferisch nicht mehr zu kompensieren. Während die beiden Deutschen noch eine weitere Penaltyzeit in Kauf nehmen mussten und abgeschlagen als Vorletzte und Letzte ins Ziel kamen, schaffte es Lena Haecki noch auf den vierten Rang.
Das Endergebnis der Damen
1. Julia Simon (FRA) 0/0 29:10,6 Min.
2. Marketa Davidova (CZE) 0/4 + 25,8 Sek.
3. Clare Egan (USA) 0/2 + 33,2 Sek.
4. Lena Haecki (SUI) 2/12 + 51,5 Sek.
5. Mari Eder (FIN) 0/8 + 54,8 Sek.
6. Ingrid Landmark Tandrevold (NOR) 3/9 + 1.27,1 Min.
7. Ekaterina Yurlova-Percht (RUS) 0/4 + 1:38,4 Min.
8. Janina Hettich (GER) 3/11 + 2:29,4 Min.
9. Maren Hammerschmidt (GER) 3/11 + 2:30,6 Min.
Quentin Fillon Maillet gewinnt im Herrenrennen
Bei den Herren ging der Sieg in der Qualifikation an den Österreicher Julian Eberhard. Nach fünf Treffern im ersten Anschlag kam er zusammen mit dem Slowenen Jakov Fak und dem Schweizer Serafin Wiestner zum zweiten Schießen und während die drei Führenden am Schießstand etwas Federn lassen mussten, ging der Norweger Tarjei Boe vorbei und als Erster auf die nächste Runde vor Fillon Maillet. Schon beim nächsten Schießen gab es einen Führungswechsel und der Franzose setzte sich an die Spitze, blieb auch bei den weiteren Schießeinlagen fehlerfrei und ballte nach einer kleinen Schwäche mit einem Nachlader bei der letzten Scheibe siegessicher die Faust und überquerte schließlich mit 30,6 Sek. Vorsprung die Ziellinie vor Tarjei Boe. Zu einem Bruderduell wie im letzten Jahr sollte es nicht kommen, da Johannes Thingnes Boe am Schießstand das nötige Quäntchen Glück fehlte. Er wurde Vierter hinter dem Tschechen Michal Krcmar. Lucas Fratzscher, der kurzfristig für den erkrankten Philipp Horn an den Start ging, belegte am Ende Rang fünf und Benedikt Doll wurde Siebter, der nach dem Rennen im ZDF sagte: „Ich hatte einen guten Stand, darüber bin ich froh, ich hab viel an meiner Standtechnik gearbeitet, aber jetzt fehlt mir noch der Rhythmus.“ Für die Herren der LG Ia geht es nach Aussage von Doll nach einer kurzen Pause weiter zum Lehrgang in der Ramsau, wo sie wahrscheinlich nach dem frühen Wintereinbruch die ersten Schneekilometer sammeln.
Das Endergebnis der Herren
1. Quentin Fillon Maillet (FRA) 0/3 25:24,1 Min.
2. Tarjei Boe (NOR) 1/8 + 30,6 Sek.
3. Michal Krcmar (CZE) 0/5 + 34,5 Sek.
4. Johannes Thingnes Boe (NOR) + 38,9 Sek.
5. Lucas Fratzscher (GER) 1/6 + 40,4 Sek.
6. Julian Eberhard (AUT) 0/5 + 40,6 Sek.
7. Benedikt Doll (GER) 0/7 + 1:11,2 Min.
8. Jakov Fak (SLO) 2/9 + 1:12,3 Min.
9. Serafin Wiestner (SUI) 2/8 + 1:39,8 Min.