Der vorletzte Biathlon Weltcup dieser Saison findet im finnischen Kontiolahti statt. Von 12. bis 15. März stehen an vier Wettkampftagen sechs Entscheidungen an und nach Geisterbiathlon in Tschechien sieht die finnische Regierung derzeit keine Notwendigkeit, öffentliche Veranstaltungen wegen der Bedrohung durch das Corona Virus einzuschränken.
Vorletzter Weltcup
Zum vorletzten Weltcup der Biathlon Saison 2019/2020 trifft sich die Biathlon-Family im finnischen Kontiolahti, in Nordkarelien. Zuletzt fanden dort 2015 Biathlon-Weltmeisterschaften statt und vergangene Saison stand Kontiolahti nicht im Biathlon-Weltcupkalender. Auf den Zuschauertribünen finden ca. 15.000 Zuschauer Platz, auf den Strecken weitere 5.000 und derzeit gibt es noch keinen Hinweis darauf, dass Zuschauer, wie zuletzt im tschechischen Nove Mesto na Morave, gänzlich ausgeschlossen werden. Der erste Startschuss fällt am Donnerstag für den Sprint der Männer, am Tag darauf steht der Sprint der Frauen auf dem Programm. Der beleuchtete Schießstand und eine Flutlichtanlage im Stadion machen Wettkämpfe auch in der Dunkelheit möglich und damit zuschauerfreundliche Startzeiten. Auf die Sprints folgen wieder Verfolgungswettkämpfe und zum Abschluss zwei Mixed-Bewerbe, bei denen es letztlich um die kleine Kristallkugel geht. Derzeit führt Norwegen in dieser Wertung vor Frankreich und Deutschland.
Das deutsche Aufgebot
Der Frankenhainer Lucas Fratzscher und Stefanie Scherer (SC Wall) waren zuletzt bei der Europameisterschaft in Minsk am Start und nun wurden beide von Bundestrainer Mark Kirchner für ihre dort gezeigten Leistungen in das Weltcup-Team berufen. Fratzscher hat die Sprint- und die Gesamtwertung im BIU Cup für sich entschieden und Stefanie Scherer die Einzelwertung, obwohl sie erst beim dritten IBU Cup in Obertilliach ins Wettkampfgeschehen eingestiegen ist. Die 23jährige wird in Kontiolahti ihr Weltcupdebüt geben, Lucas Fratzscher hat bereits Weltcup-Luft geschnuppert. Letzte Saison in Oslo blieb er bei den vier Schießeinlagen fehlerfrei und belegte Rang 13 im Massenstart. Roman Rees und Franziska Hildebrand wurden für Kontiolahti nicht nominiert.
Damen
– Denise Herrmann (WSV Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Janina Hettich (SC Schönwald)
– Vanessa Hinz (SC Schliersee)
– Karolin Horchler (WSV Clausthal-Zellerfeld)
– Franziska Preuß (SC Haag)
– Stefanie Scherer (SC Wall)
Herren
– Benedikt Doll (SZ Breitnau)
– Lucas Fratzscher (WSV Oberhof)
– Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain)
– Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl)
– Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld)
– Simon Schempp (SZ Uhingen)
Franziska Preuß holte in Nove Mesto na Morave am letzten Wettkampftag Bronze im Massenstart. “ In der Staffel habe ich leider Probleme im Stehendanschlag gehabt. Dann hat es mich umso mehr gefreut, dass es am Sonntag beim Massenstart gerade beim Stehendschießen richtig gut funktioniert hat. Das gibt mir jetzt Selbstvertrauen für Kontiolahti. Ich versuche, es nochmal genauso umzusetzen und mich nicht unter Druck zu setzen. Und dann schauen wir mal, was dabei rauskommt. Mit Sprint und Verfolgung und einem Staffeltag am Sonntag haben wir nochmal gute Rennen vor uns.“ Ob mit oder ohne Zuschauer, Franziska Preuß ist da ganz gelassen: „Wir können eh nichts daran ändern, ob Zuschauer zugelassen sind oder nicht. Deswegen nehme ich es, wie es kommt. Mich hat es in Nove Mesto im Rennen nicht gestört, dass keine Zuschauer an der Strecke waren. Mich stört’s aber auch nicht, wenn Zuschauer dabei sind. Die Verantwortlichen werden das schon richtig einschätzen. Wir Athleten können da nicht so groß mitreden.“
Auch Arnd Peiffer lief nach einer starken Schlussrunde im Massenstart auf den dritten Rang. „Ich persönlich bin vor allem mit dem Massenstart am Sonntag zufrieden. Ich hoffe, dass es in Kontiolahti vernünftige Bedingungen gibt. Es hatte nicht so viel mit Langlaufen zu tun, was wir da am Sonntag in Nove Mesto fabriziert haben, da der Schnee ziemlich langsam, dreckig und sulzig war. Ich würde mich in Kontiolahti also über bessere Bedingungen freuen. Zu der Zuschauersituation in Nove Mesto wird meint Peiffer: „Im Rennen hat es mich nicht so gestört, dass keine Zuschauer an der Strecke waren. Nach der überdrehten WM war es eigentlich ganz angenehm, sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. In Kontiolahti ist es aber eh – auch mit Zuschauern – entspannt. Es sind relativ viele Russen anwesend, ansonsten ist es eher ruhig. Die Reise ist ja immer etwas beschwerlich, weil wir in Helsinki umsteigen und dann zu dem kleinen Flughafen müssen. Da muss man immer schauen, dass das gut klappt mit den Waffen. Ich hoffe, dass wir frisch in Kontiolahti ankommen. Weiter geht’s! Ich bin guter Dinge.“
Dorothea Wierer und Martin Fourcade führen in der Gesamtwertung
Bei den Sprints werden Dorothea Wierer und Martin Fourcade jedenfalls im gelb-roten Trikot der Gesamtweltcupführenden und als Führende in der Sprintdisziplin starten. Für die Verfolgerinnen Tiril Eckhoff und Hanna Oeberg besteht durchaus noch die Möglichkeit die Italienerin einzuholen. In der Sprintwertung besteht auch für Denise Herrmann noch die Chance, die Wertung für sich zu entscheiden. Bei den Herren ist der Abstand von Johannes Thingnes Boe zum führenden Martin Fourcade überschaubar und am Ende werden bei Fourcade ja auch noch die zwei niedrigsten Wertungen abgezogen, was sich bei Boe durch die Babypause von selbst erledigt hat. Es wird bereits in Finnland darauf ankommen, wer zum Ende der Saison noch genügend Kräfte mobilisieren kann.
Das Wettkampfprogramm
12.03.2020: 15.30 Uhr Sprint Männer
13.03.2020: 15.30 Uhr Sprint Frauen
14.03.2020: 13.45 Uhr Verfolgung Männer
14.03.2020: 15.45 Uhr Verfolgung Frauen
15.03.2020: 13.15 Uhr Single Mixed-Staffel (m+w)
15.03.2020: 15.15 Uhr Mixed Staffel (m+w)
Die Wettkämpfe werden von ARD und EUROSPORT übertragen. Weitere Informationen zum Biathlon Weltcup in Kontiolahti hier
Weltcupgesamtstand Frauen hier
Weltcupgesamtstand Herren hier