Infos zur Biathlon World Team Challenge 2020 in Ruhpolding

Ilka Schweikl

vor 4 Jahren

Stadion Ruhpolding © Tumashov/NordicFocus - Logo WTC-Ruhpolding

Seit 2002 fand Biathlon zwischen den Jahren mit zuletzt über 40.000 Zuschauern in der Schalker Veltins Arena statt. Corona hat alles verändert und Biathlon auf Schalke in diesem Jahr unmöglich gemacht. Ruhpolding hat das Event übernommen und führt am 28. Dezember 2020 die Biathlon World Team Challenge in der Chiemgau-Arena mit zehn hochkarätigen Zweierteams aber ohne Norweger und ohne Franzosen sowie ohne Zuschauer durch.

Sonderausgabe am Ursprungsort

In den letzten Jahren erfreute sich die Biathlon World Team Challenge in der Schalker Veltins Arena immer größerer Beliebtheit. Top-Stars des Biathlonsports wie Magdalena Neuner, Ole Einar Björndalen, Darja Domratcheva und im letzten Jahr Laura Dahlmeier zeigten sich ihren Fans ein letztes Mal als Leistungssportler und gaben dort ihr Abschiedsrennen. Aufgrund der derzeit in ganz Deutschland und auch in vielen weiteren Ländern geltenden Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie musste die Veltins Arena in diesem Jahr passen. Das oberbayerische Ruhpolding springt ein und wenn auch keine Fans in der Chiemgau Arena zugelassen sind, so können sich Biathlonbegeisterte auf die zweistündige Live-Übertragung des ZDF freuen. Ruhpolding war zuletzt 2001 Austragungsort der Veranstaltung bevor sie 2002 nach Gelsenkirchen umzog. ZDF-Co-Kommentator Herbert Fritzenwenger hat die Veranstaltung ursprünglich ins Leben gerufen und blieb auch nach dem Umzug nach Gelsenkirchen Chef-Organisator des Events. Fritzenwenger ist auch Vorstand des SC Ruhpolding und wird das Event in der Arena moderieren. Herbert Fritzenwenger hatte keine ruhigen Weihnachtstage, „aber das waren sie die letzten Jahre ja auch nicht“, sagte er der PNP, und weiter, dass es noch Detailfragen zu klären gebe. Wie die PNP Heimatsport berichtet, wird vor dem offiziellen Startschuss des Programms am Montag Nachmittag noch ein Testrennen der Stützpunkt-Mannschaft stattfinden, weil „die Abläufe und Streckenlängen für das Fernsehen nochmals geprüft werden müssen“.

Favoriten

Zweierteams aus neun Nationen werden in Ruhpolding bei der World Team Challenge an den Start gehen. Teams aus den im Gesamtweltcup derzeit erfolgreichsten Nationen Norwegen und Frankreich sind bei dem Einladungsrennen nicht dabei was sicherlich daran liegt, dass bei Einreise in ihr Heimatland eine mehrtägige Quarantäne angeordnet ist und der sie sich nach Ablauf des ersten Weltcuptrimesters gerade unterziehen und somit nicht ausreisen dürfen. Dabei ist aber Dmytro Pidruchnyi (UKR), der im letzten Jahr mit seiner Partnerin Anastasiya Merkushina auf dem zweiten Platz landete und das Siegerpaar aus 2018, die Italiener Dorothea Wierer und Lukas Hofer. Hinter ihnen liefen Franziska Preuß und Simon Schempp im gleichen Jahr auf den zweiten Platz. Die Österreicher Lisa Theresa Hauser und Julian Eberhard holten sich im Jahr 2017 Rang drei. Mit Laura Dahlmeier und Florian Graf siegte zuletzt im Jahr 2013 ein deutsches Team.

Reglement

Jedes Team besteht aus einer Biathletin und einem Biathleten, die abwechselnd eine Runde laufen und dann an den Schießstand kommen. Es finden ein Massenstartrennen und eine finale Verfolgung statt. Die Frauen laufen jeweils vier, die Männer fünf Runden mit wechselndem stehend und liegend Schießen. Die Gesamtstrecke ist ca. 1.3 km lang. Das Reglement basiert auf demselben, wie es auch für klassische Weltcup-Rennen gilt. Die Startabstände für das Finale werden aus dem halbierten Rückstand des Massenstarts ermittelt. Alle Teams, die 45 Sek. oder mehr Rückstand auf die Führenden haben, starten zeitgleich und haben so noch Chancen auf den Sieg. Wer nach weiteren neun Runden in der Verfolgung als Erster über die Ziellinie geht, ist Sieger der World Team Challenge. Es dürfen jeweils fünf Schüsse abgegeben werden, nachladen ist nicht möglich und für jeden Fehlschuss muss eine Strafrunde von ca. 75 Meter gelaufen werden. Aufgrund der kurzen Streckenlänge lassen sich Rückstände durch Strafrunden nur sehr schwer wieder aufholen.