Mit einer Elitemannschaft und einer Mailand-Cortina-2026-Mannschaft gehen Italiens Biathleten in die neue Weltcup-Saison. Der italienische Verband hat lang erwartete Entscheidungen im Trainerbereich getroffen und offene Posten überwiegend aus den eigenen Reihen besetzt. Damit steht auch der Nachfolger von Erfolgstrainer Andreas Zingerle fest und Dorothea Wierer hat sich entschieden, noch eine Saison weiterzumachen.
Italiens Weltcup-Kader für 2022/2023
Der italienische Biathlon-Verband geht mit einer Elitemannschaft und der so genannten Mailand-Cortina-2026-Mannschaft in die kommende Saison. Die Elite besteht aus Dorothea Wierer und Lukas Hofer. Dorothea Wierer hat sich mit ihrer Entscheidung lange Zeit gelassen und möglicherweise hat die neue Trainerstruktur sie in ihrer Entscheidung beeinflusst. Sie möchte von Jahr zu Jahr entscheiden und ob sie bei den Olympischen Spiele 2026 in ihrem Heimatland noch aktiv sein wird, lässt sie offen. Zur Mailand-Cortina-2026-Mannschaft (M-C-2026) gehören neun Biathletinnen und neun Biathleten, die zusammen mit der Elite den erweiterten Weltcupkader bilden. Die Athleten der M-C-2026 sollen abwechselnd im Weltcup und auch im IBU-Cup eingesetzt werden und im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2026 aufgebaut und zu einer schlagkräftigen Mannschaft geformt werden. Mailand und Cortina sind 2026 Ausrichter der Olympischen Winterspiele, wobei die Biathlonbewerbe in Antholz durchgeführt werden. In das Mailand-Cortina-2026-Team berufen wurden:
Bei den Damen:
Hannah Auchentaller (Antholz), Michela Carrara (Sarre), Samuela Comola (Aosta), Eleonora Fauner (Sappada), Irene Lardschneider (Wolkenstein), Rebecca Passler (Antholz), Beatrice Trabucchi (Brusson), Lisa Vittozzi (Sappada) und Linda Zingerle (Antholz).
Bei den Herren:
Didier Bionaz (Bionaz), Patrick Braunhofer (Ridnaun), Daniele Cappellari (Forni di Sopra), Cedric Christille (Aosta), Daniele Fauner (Sappada, Sohn des Langlauf-Olympiasiegers 1994 Silvio Fauner), Tommaso Giacomel (Primiero), Iacopo Leonesio (Aosta). Michele Molinari (Valfurva) und David Zingerle (Antholz).
Federica Sanfilippo und Thomas Bormolini nicht im Kader
Der italienische Verband setzt in erster Linie auf die jungen nachrückenden Athleten und so wurde die 31jährige Federica Sanfilippo wie schon letzte Saison nicht in den Kader berufen. Nach der ersten Enttäuschung über die Nichtberücksichtigung hat sie sich vergangene Saison alleine vorbereitet, wurde wegen ausbleibender Erfolge des Teams zurückgeholt und kämpfte letztlich doch während der gesamten Saison im Weltcup um Punkte. In den Einzelbewerben blieb der Erfolg aus aber in den Staffelbewerben war auf die Ridnaunerin stets Verlass. Der größte Erfolg gelang ihr mit der italienischen Damenstaffel im Team mit Samuela Comola, Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi mit einem dritten Rang beim Weltcup in Kontiolahti. Sanfilippo gehörte auch zum italienischen Olympia-Aufgebot. Wie Sanfilippo geht auch der 30jährige Thomas Bormolini ohne Kaderplatz in die neue Saison. Letzte Saison landete er im Gesamtweltcup auf dem 24. Platz.
Update: Federica Sanfilippo hängt ein Jahr dran und wird mit der Polizeisportgruppe trainieren und Thomas Bormolini hat seine Karriere beendet.
Alexander Inderst folgt auf Andreas Zingerle
Auf den langjährigen Erfolgstrainer der Azzurri folgt Alexander Inderst. Wierer und Inderst kennen sich gut, der 44jährige stammt aus Ridnaun und ist mit der ehemaligen Biathletin Karin Oberhofer verheiratet. Ihm zur Seite stehen Jonne Kähkönen, zuletzt Weltcup-Trainer der Finnen und Mirco Romanin (Forni Avoltri). Inderst, Kähkönen und Romanin unterstehen wie die beiden Herren-Trainer Fabio Cianciana und Andrea Zattoni dem Biathlon-Verantwortlichen Klaus Höllrigl. Er löste Fabrizio Curtaz ab, der künftig hauptverantwortlich zeichnet für das olympische Mailand-Cortina-2026-Projekt. Im IBU-Cup wollen Eduardo Mezzaro als Chef- und Daniele Piller Roner als Co-Trainer für Erfolge sorgen. Die Saisonvorbereitung für die Biathletinnen und Biathleten beginnt am 15. Mai in der Toskana.
(Quelle: u.a. L.M.)