Großer Jubel in der Schweiz. Beim 14. ordentlichen IBU-Kongress erhielt die Bündner Destination Lenzerheide den Zuschlag und so wird 2025 erstmals eine Biathlon Weltmeisterschaft in der Schweiz stattfinden.
Lenzerheide setzt sich durch
Mit einem exzellenten Konzept hat sich die Biathlon Arena Lenzerheide unter der Führung des nationalen Dachverbandes Swiss-Ski im Juni 2020 bei der Internationalen Biathlon Union (IBU) um die Ausrichtung der Biathlon Weltmeisterschaft 2025 beworben. Gerne hätten sich die Bewerber aus der Schweiz nochmals vor Ort präsentiert, mussten aber wegen der eingeschränkten Reisetätigkeit im Hinblick auf die Corona-Pandemie den 14. ordentlichen IBU Kongress in Prag digital verfolgen. Neben Lenzerheide gab es noch die Bewerbung aus dem weißrussischen Minsk-Raubichi, das derzeit wegen der instabilen politischen Lage im Fokus der Weltöffentlichkeit steht, aber einen eindrucksvollen Bewerbungsfilm einreichte. Aber Lenzerheide überzeugte die Delegierten und die Biathlon Weltmeisterschaft 2025 wurde in die Schweiz vergeben. In einem emotionalen Live-Statement bedankte sich Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski, beim Kongress „das ist ein historischer Moment, in meiner Karriere ist das ein highlight. Time for us to have a party now and than we start working.“ Nove Mesto na Morave (CZE) bekam zuvor als einziger Bewerber den Zuschlag für die Ausrichtung der Biathlon-Weltmeisterschaft 2024.
Stadion auf weltmeisterlichem Niveau
Auf der Lenzerheide hatte man einen Plan und dieser wurde konsequent verfolgt. Man fing klein an, richtete im Januar 2016 einen IBU-Junior-Cup aus, im Dezember des gleichen Jahres einen IBU Junior Cup und einen Alpencup und im Dezember 2017 machte bereits der IBU Cup Station in der Schweiz. Mit dem stetigen Ausbau der Wettkampfanlagen und dem Bau des Nordic-Hauses, das 2016 eingeweiht wurde, sowie der Durchführung der internationalen Wettkämpfe mit großer Teilnehmerzahl haben die Verantwortlichen deutlich gezeigt, dass sie das Zeug und das knowhow dafür mitbringen. Aber man wollte auch große internationale Biathlonevents in die Schweiz holen. Der Schwarzwälder Michael Hartweg (47), demnächst mit einem schweizerischen Pass ausgestattet, war von Beginn an der Motor, lange Zeit im Hintergrund, steht er seit 2015 als Stiftungspräsident der Biathlon Arena AG vor. Er ist ein ruhiger Zeitgenosse, der sich zusammen mit seiner Ehefrau Carola Hartweg nicht in den Vordergrund drängt. Als erfolgreicher Geschäftsmann und Mitinhaber der Firma Leonteq kam er erstmals als Sponsor mit der Biathlonarena in Berührung und entwickelte später Schritt für Schritt einen Plan die Biathlon Arena Lenzerheide in den Kreis der Veranstalter von internationalen Großereignissen zu führen. Mit seinem Team hat er die Wettkampfstätten auf das höchste erforderliche Niveau gebracht und zuletzt haben die Organisatoren um ihn bei der Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft im Januar/Februar 2020 bei der Durchführung den Weltverband überzeugt.
Über die Weltmeisterschaft zum Weltcup?
Bisher war es üblich, dass ein Veranstalter einer Biathlon-WM zuvor Gastgeber eines Biathlon Weltcups war. In Lenzerheide fand bisher noch kein Weltcup statt, aber das könnte sich ändern. Wenn 2023 in Oberhof die Weltmeisterschaf stattfindet, könnte Lenzerheide den Oberhof-Termin im Januar übernehmen. Langfristiger Plan der Schweizer bleibt allerdings in einem zweijährigen Rhythmus in den Weltcupkalender aufgenommen zu werden.