Tiril Eckhoff gewinnt trotz einer Strafrunde den Sprint beim Biathlon Weltcup in Nove Mesto na Morave und baut dadurch ihre Führung in der Gesamtweltcup- und der Sprintwertung weiter aus. Yuliia Dzhima und Lisa Vittozzi belegen die weiteren Podestplätze und Franziska Preuß wird auf Rang acht beste Deutsche. Vanessa Voigt verpasst bei ihrem Weltcupdebüt die Verfolgung nur hauchdünn.
Tiril Eckhoff gewinnt fünften Sprint der Saison
Die Norwegerin Tiril Eckhoff hat in Nove Mesto na Morave mit einem Schießfehler im liegenden Anschlag und der schnellsten Gesamtlaufzeit den Sprint mit 9,3 Sek. Vorsprung vor Yuliia Dzhima aus der Ukraine gewonnen. Die Italienerin Lisa Vittozzi kam auf dem dritten Rang nur 6,3 Sek. dahinter ins Ziel. Beide agierten am Schießstand fehlerfrei, ebenso die viertplatzierte Dzinara Alimbekava. Ihr fehlten nur 1,1 Sek. auf das Podest. Dorothea Wierer kam in Führung liegend zum zweiten Schießen und musste sich nach einer Extrarunde am Ende auf Platz fünf einreihen. Die weitere Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold wurde nach zehn Treffern Sechste. Tiril Eckhoff, im gelb-roten Trikot am Start, scheint im Endspurt der Saison den Blick nicht nur auf den Gesamtweltcupsieg zu richten, auch in der Sprintwertung scheint sie nach fünf Siegen als die sichere Gewinnerin der kleinen Kristallkugel.
Franziska Preuß beste Deutsche auf Rang 8
Einmal mehr lieferte Franziska Preuß das beste Ergebnis der deutschen Biathletinnen. Nach einer tadellosen Serie im Liegen blieb im stehenden Anschlag eine Scheibe stehen und nachdem Preuß das Rennen eröffnete, kam sie zwar als erste ins Ziel, musste aber warten, was ihre Leistung wert ist. „Vor der Startnummer 1 habe ich Respekt, heute habe ich mir gedacht, ist gar nicht so schlimm, vorneweg zu laufen. Läuferisch habe ich mich nicht so obermäßig gut gefühlt, ich hoffe, dass es morgen von den Beinen her besser geht“, so Franziska Preuß im ZDF-Interview nach dem Rennen. Der Schießstand erwies sich im weiteren Verlauf des Rennens als sehr tückisch und viele der schnellen Schützinnen, wie Preuß oder auch Wierer, agierten etwas verhaltener und setzten Treffer vor Zeit. Generell herrschten auf den Strecken der Vysocina Arena guten Bedingungen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt und Sonnenschein. Denise Herrmann war kurz nach Preuß gestartet, setzte liegend gleich den ersten Schuss daneben und ließ fünf Treffer im Stehen folgen. Herrmann hatte im Vorjahr den Sprint von Nove Mesto gewonnen und platzierte sich heute als Zehnte mit 29,1 Sek. Rückstand auf die Siegerin. Herrmann hat nach ihrer Viruserkrankung, die sie auch zur vorzeitigen Abreise bei der Biathlon Weltmeisterschaft in Pokljuka zwang, erst einmal ein paar Tage komplett frei gemacht, wie sie selbst erklärte. „Mir ging es so nicht schlecht. Ich bin langsam wieder ins Training eingestiegen. Es geht noch nicht optimal, step by step. Mit dem Schießen bin ich wirklich zufrieden.“ Und dann verriet sie, dass sie einen kleinen Hakler hatte und vor den Füßen ihres Trainers stürzte. „Das hätte ich mir sparen können.“ Sicherlich hat sie auch dort wertvolle Sekunden eingebüßt und bei den engen Abständen im Top-10-Bereich hat sie das möglicherweise Platzierungen gekostet. Auch Janina Hettich startete früh in der ersten Startgruppe und im Liegen agierte sie gewohnt stark und treffsicher, stehend blieb eine Scheibe schwarz und nach der Extrarunde platzierte sie sich auf 29. Von den drei deutschen der ersten Startgruppe kam keine fehlerfrei durch und im Zuge der Rennentwicklung wurden sie immer weiter nach hinten geschoben, während Vanessa Hinz und Maren Hammerschmidt schon im Angang weit hinter den Besten lagen. Vanessa Hinz hatte nach fünf Treffern im Liegen einen Fehlschuss im Stehen und hatte läuferisch auf die Spitze deutlichen Rückstand. Sie platzierte sich auf 23 und Maren Hammerschmidt zeigte eine starke Leistung am Schießstand. Stehend war sie mit 20.7 Sek. zweitschnellste hinter Franziska Preuß mit 20,6 Sek. Läuferisch fand Hammerschmidt bisher in dieser Saison nicht zu ihrer ehemaligen Form, aber auf Rang 20 hat sie sich und auch die anderen vier deutschen Damen für die Verfolgung qualifiziert. „Am Schießstand habe ich mich sehr gut gefühlt, habe auch eine gute Schießzeit angeboten, das war mir auch wichtig. Es ist auf jeden Fall ein Rennen mit dem ich halbwegs zufrieden sein kann. Ob ich diese Saison noch Wunderdinge erwarten kann, das weiß ich nicht,“ so Maren Hammerschmidt nach dem Rennen.
Beste Schweizerin wurde Irene Cadurisch. Nach einer Strafrunde im stehenden Anschlag platzierte sie sich auf 14, Aita Gasparin wurde mit demselben Schießergebnis 28 und Julia Schwaiger belegte als beste Österreicherin, ebenfalls mit einer Strafrunde belastet, Rang 31. Lisa Theresa Hauser hatte drei Extrarunden zu drehen und wird mit 1:36,6 Min. Rückstand in die Verfolgung starten.
Vanessa Voigt verpasst Verfolgung beim Weltcupdebüt
Die Thüringerin Vanessa Voigt feierte mit dem Sprint von Nove Mesto na Morave ihren Weltcupeinstand. Das gesteckte Ziel sich für die Verfolgung zu qualifizieren hat sie um einen Wimpernschlag verpasst. Mit Nr. 101 von 106 Starterinnen ins Rennen gegangen, traf sie liegend eine Scheibe nicht, räumte stehend in einem sauberen Rhythmus alles ab und schon auf der Schlussrunde rief ihr Kristian Mehringer, Disziplintrainer der deutschen Damen zu, dass es um jede Zehntelsekunde ging. Voigt kämpfte und am Ende belegte sie Rang 64 und hat die Verfolgung um 1,8 Sek. nicht erreicht. Voigt wird nun zum IBU Cup Finale in Ridnaun weiterreisen und versuchen, nachdem sie die Gesamtwertung derzeit anführt, dort den Gesamtsieg zu holen. Vanessa Voigt befindet sich aber in prominenter Gesellschaft der Damen, die nicht in der Verfolgung antreten dürfen. Wie ihr erging es auch Elvira Oeberg (SWE), Lena Haecki (SUI) oder die sonst starke Susan Dunklee (USA). Auch die Französin Lou Jeanmonnot debütierte heute im Weltcup. Sie blieb am Schießstand fehlerfrei und qualifizierte sich als 30. mit 1:18,6 Min. Rückstand für die Verfolgung.
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