Das deutsche Team war sehr zufrieden mit beiden Wettkämpfen. Hier findet ihr die Stimmen nach dem Rennen inklusive ausführlichem Schlickenrieder-Fazit….
Peter Schlickenrieder (GER)
… vor dem Rennen:Ich erwarte von Damen und Herren, dass sie die erarbeiteten Dinge in den Wettkampf bringen. Die Platzierung ist momentan noch zweitranging. Wir bestreiten das aus dem Training heraus und versuchen, den Trainingsumfang hochzuhalten. Das ist immer ein Ritt auf der Rasierklinge, da heißt es fit bleiben.
… zum Ergebnis der Damen:In der Nationenwertung wäre es Platz sechs. Mit der Platzierung an sich sind wir natürlich nicht zufrieden. Aber das war jetzt nicht die oberste Priorität, sondern die Einzelleistungen, die Herangehensweise und besonders nach dem Krankheitsausfall von Sofie Krehl und dem Nachholen von Katherine Sauerbrey, die hier ihr Weltcupdebut gibt – was gibt es dann Schöneres. Sie war sehr gut drauf, aber geschlafen hat sie tatsächlich wenig, sie war erst 2:15 Uhr im Hotel und die erste Nacht im neuen Hotel ist man ja immer aufgeregt, noch dazu an dieser Kultstätte des Langlaufs ist das natürlich was Aufregendes.
… über die Erwartungen an die Herren:Die Erwartungen bei den Herren sind etwas höher, weil man gesagt hat, das ist ein Schwerpunkt an diesem Wochenende. Bei den Mädels sind wir mit einer sehr kleinen Mannschaft angereist, bei den Herren haben Sebi und Janosch nur den Start in der Staffel, deswegen erwartet man da auf den ersten zwei Strecken ein bissel mehr. Lucas hat gestern ein sehr gutes Rennen gemacht, er wird hier nochmal zeigen, was er kann und dann gilt es dranzubleiben bis auf die Ziellinie.
… über die Leistungen der Herren:Wir sehen stark auf Einzelleistungen. Der Janosch musste eine Lücke lassen. Wenn man 2021 um Medaillen kämpfen will, muss man da dran bleiben. Luggi ist mit viel Einsatz rangelaufen, aber es ist auch immer wieder Taktik drin. Für den Sebi war es nicht leicht, auch mit dem Wachsen. Er hatte ein bisschen spitz.
… Fazit zum Herren-Rennen:Mit dem Ergebnis haben wir schon gerechnet, wir wissen, dass die Burschen was können. Wir haben uns viel Arbeit gemacht, uns hier aufzustellen, auch die Streckenabschnitte einzuteilen. Das haben alle vier Burschen gut gemacht und nationenmäßig ist das der dritte Platz, bei der WM hätten wir heute die Bronzemedaille gemacht. Das muss motivieren, dass man sich die Dinge erarbeiten kann, dass man viel trainieren muss, viel arbeiten muss, dass man sich jeden Schritt, jeden Meter erarbeiten muss.
Katharina Hennig (GER)
Ich habe mich echt gut gefühlt. Irgendwie haben mich die Bedingungen tatsächlich heute motiviert, weil da hat es jeder schwer, es war heute echt knietief. Da kann man nicht so gleiten, da muss man rennen auf dem Ski und das liegt mir ganz gut. Ich bin locker reingegangen und an die Spitzengruppe herangelaufen. Dann habe ich mir leider oben am Anstieg den Stock zwischen die Beine gestellt, was ein bisschen ärgerlich war, aber das kann schnell passieren bei so tiefen Bedingungen. Aber ich bin trotzdem sehr zufrieden. Das ist heute ein Experiment, etwas spektakulär, die letzten 24 Stunden waren sehr turbulent, eine vierte Frau aufzutreiben. Wir sind dankbar, dass Katherine die Reise auf sich genommen hat. Sie ist heute Nacht gelandet. Das ist natürlich nicht die beste Voraussetzung, eine Topleistung abzuliefern, aber wir drücken ihr ganz fest die Daumen.
Pia Fink (GER)
Ich bin sehr zufrieden, es ging deutlich besser als gestern, das hat mich gefreut. Für Katherine war es was Besonderes, es war ihr erster Weltcup,das hat sie gut gemacht. Sie kam erst heute Nacht an. Ich glaube, mit dem kann man echt zufrieden sein. Es läuft halt immer nicht so wie man es plant oder denkt, das es läuft. Man muss dann schauen, wie die anderen laufen und muss sich da halt anpassen.
Sebastian Eisenlauer (GER)
Ich war nicht der Schneepflug als Startläufer, ich hatte immer andere vor mir. Es macht immer Spaß, eine Staffel zu laufen. Startläufer ist eine besondere Aufgabe. Ich bin gerne Startläufer, da kann man immer in der Gruppe laufen. Am letzten Berg haben mich dann die Kräfte verlassen, aber ich denke, es war okay. Es ist tricky zu laufen, weil man keinen 100% Stieg kriegt, aber wenn man 100% Grip wachsen würde, wäre es zu langsam.
Janosch Brugger (GER)
Besonders hart waren die Bedingungen. Es herrscht starker Schneefall seit heute Morgen, da kommen große Massen zusammen. Das hat es nicht einfach gemacht vom Grip, aber es hat schon gepasst. Es sind sauschwere Bedingungen für alle, aber wir sind ganz gut dabei, der Luggi ist in der Gruppe drin und wir hoffen das Beste.
Lucas Bögl (GER)
Die Bedingungen sind heute auf alle Fälle schwierig, es ist tief, aber das kommt uns zugute, weil sich keiner traut, vorne wegzugehen, weil da wird so viel wieder zusammengefahren bei so Bedingungen. Von dem her haben wir von den Bedingungen profitiert und haben das alle ganz gut gemacht. In meiner Runde konnte ich den Finnen distanzieren, damit sind wir noch zu sechst und das ist auf alle Fälle abgesichert und wenn man die doppelten Staffeln rausnimmt, sind wir schon auf Platz vier. Die Maßgabe ist, dass wir immer noch lernen. Wir probieren jetzt verschiedene Aufstellungen aus und die Aufstellung von heute sind wir noch gar nicht gelaufen und man sieht, das funktioniert auch. Möglichst lang dranbleiben, um Medaillen kämpfen und genießen, das konnten wir heute alle machen.