Das Weltcup Finale im Engadin lief noch einmal positiv für das deutsche Team – egal ob für Laura Gimmler, Katharina Hennig, Pia Fink oder Lucas Bögl. Lest hier, was die DSV Athleten und die Besten der beiden Renntage sagten…
SAMSTAG, MASSENSTART
Alexander Bolshunov (RUS)
Alexander Bolshunov (RUS)
Habt ihr dieses Tüpfelchen auf dem „i“ gesehen? Das wäre wichtig gewesen, dass bei den Weltmeisterschaften zu zeigen. Aber hier ist auch ein toller Ort, sehr viele präparierte Strecken. Und es liegt auf der Höhe der Olympischen Spiele – auf 1850 Meter. Außerdem hatten wir heute Winterbedingungen und man konnte zeigen, was man kann. Der höchste Punkt liegt auf 1860 Meter und ich bin überrascht, dass es hier so gut lief. Vor dem Start dachte ich mir, es wäre wichtig, zumindest einen Vorsprung von 1,5 Meter auf alle anderen im Ziel zu haben, aber es wurde sogar mehr. (Quelle: MatchTV)
Andrew Young (GBR)
Ilya Poroshkin ist mir über den Ski gefahren und dabei brach die Bindung und ich verlor den Ski. Simi Hamilton hat vielleicht gerade seine Karriere beendet, aber sein Ski kam noch zu einem letzten Einsatz. Danke für den Pitstop! (Quelle: Twitter)
Yulia Stupak (RUS)
Yulia Stupak (RUS)
Beim Aufwärmen war mir klar, dass ich mich gut fühle. Schon am Morgen. Mir war klar, dass das ein heißer Fight werden würde. Danke für die Ski, ich bin immer ehrlich, was die Ski betrifft – aber heute waren sie einfach unglaublich, die Techniker haben 1.000.000%ige Arbeit abgeliefert. Alles war perfekt. Was Cramer gesagt hat? Das weiß ich nicht. Ich habe nur Egor [Sorin] gehört, der rief: „Ihr setzt euch deutlich ab!“ Und dann wurde mir klar, dass wir das Podium unter uns ausmachen. In Livigno haben wir uns akklimatisiert – vielleicht hatte ich deswegen den Mut anzugreifen. (Quelle: MatchTV)
Heidi Weng (NOR)
Ich hatte ganz schlimme Magenschmerzen im Rennen. Nach dem Ziel musste ich ganz schnell auf die Toilette. Das war aber kein großes Drama, eine weitere Runde hätte ich allerdings nicht geschafft! (Quelle: TV2)
Laura Gimmler (GER)
Dass es jetzt auch im Distanz kommt, da ist richtig der Knoten aufgegangen. Die Maschine läuft jetzt. Schade, dass der Winter jetzt vorbei ist. Ich habe mich diesen Winter echt schwer getan und die WM war eine Erleichterung und das habe ich für mich gebraucht, für alles was jetzt noch kommt. Das hat mir mehr Kraft gegeben als genommen. Heute habe ich irgendwie gar keine Ermüdung gespürt. Ich dachte am Schluss, wir kommen sogar noch an die Dritte ran, aber dann war es zu früh zu Ende. Ich habe recht schwache Beine im Verhältnis zum Oberkörper und die flachen Anstiege, die sind wir im Doppelstock hochgedonnert und da ging dann richtig was vorwärts. (Quelle: ZDF)
Katharina Hennig (GER)
Definitiv und wenn man dann noch sieht, was wir für ein Mannschaftsergebnis abgeliefert haben, bin ich sehr stolz auf mein Team – insbesondere auf die Laura, die hat jetzt erstmal gemerkt, was in ihr steckt seit der WM und jetzt hat sie richtig angebissen! Ich bin wirklich happy, aber für mich selber war es ein brutal hartes Rennen. Formmäßig bin ich schon über den Zenit, das merke ich schon. Aber umso mehr bin ich glücklich, dass ich mich durchgebissen habe, um am Ende sogar noch Sechste zu werden (Quelle: ZDF)
Peter Schlickenrieder (GER), Trainer
Ganz ehrlich gesagt kann ich mich an so ein Ergebnis nicht erinnern. Sie haben es toll gemacht, allen voran die Laura Gimmler, die schon die Beste auf der WM war, und hat hier ihr erstes Top5, Top4 Resultat gemacht und war gar nicht weit weg von den Top Plätzen. Ich freue mich zwar riesig, aber ich hätte ich mir natürlich gewünscht, wenn wir das letzte Woche gemacht hätten bei der Weltmeisterschaft. Aber lieber jetzt wie nie! Von daher bin ich happy, dass die Mädels gezeigt haben, dass sie mehr können, wie sie auf der WM gezeigt haben. (Quelle: ZDF)
SONNTAG, VERFOLGUNG
Heidi Weng (NOR)
Heidi Weng (NOR)
Das hat unglaublich viel Spaß gemacht! Ich war unterwegs sehr müde, aber ich habe an meine Stärke im letzten Anstieg gehofft, um Jessie und Julia abzuschütteln und dann als Erste oben am Anstieg zu sein. Das war ein großer Sieg. Ich wurde sehr müde, aber meine Eltern können nun sehr stolz auf mich sein, dass ich gelaufen bin, bis ich Sterne sah im Ziel. Ich habe heute alles gegeben und noch ein bisschen mehr. (Quelle: TV2)
Teresa Stadlober (AUT)
Es war wie vermutet nochmals ein kräfteraubendes Rennen, vor allem durch die schwierigen äußeren Bedingungen wie starker Wind, Kälte und teilweise Neuschnee. Ich versuchte einfach in der Gruppe mit zu laufen und keine Führungsarbeit zu machen. Die Finnin Parmakoski führte uns zur vorderen Gruppe, wo daraus eine große Verfolgergruppe entstand. Hier war es schwierig Positionen gut zu machen, da außerhalb der Spur Neuschnee lag, der bremste. Am Ende merkte ich, dass ich nicht mehr angreifen kann. Mit dem heutigen Wettkampf bin ich nicht unzufrieden, da mir die flache Streckenführung nicht so liegt wie die bei der Weltmeisterschaft. Das Ergebnis heute spiegelt meine Weltcupsaison wider. Mit fünf Top Ten Plätzen sowie mit meinen sehr guten Rennen bei der Weltmeisterschaft bin ich mit dieser Weltcupsaison durchaus zufrieden. Wenngleich mir heuer die Konstanz gefehlt hat. Ich weiß woran ich weiter arbeiten muss. (Quelle: ÖSV)
Pia Fink (GER)
Ich habe mich heute auf das Rennen gefreut und wollte mein Bestes geben. Ich habe schon unterwegs gemerkt, dass es ziemlich gut geht und eine gute Gruppe erwischt habe. Klar war es dann auch motivierend, dass wir die Gruppe vor uns eingeholt haben. Da habe ich gedacht, ich muss jetzt einfach alles geben und dann war ich selbst von mir überrascht, dass das Ergebnis dabei raus kam. (Quelle: ZDF)
Laura Gimmler (GER)
Das Tempo war heute tendenziell viel zu hoch für mich. Natürlich bin ich dran geblieben und war immer ein bisschen am Limit. Am Schluss dachte ich, dass ich vielleicht im Zielsprint noch einmal etwas reißen kann, leider habe ich dann meinen Stock samt Handschuh verloren und musste noch einmal ein paar Meter umkehren. Ich dachte, mir friert die Hand ab, weil ich dann mit einem Handschuh weitergelaufen bin. Mir sind dann ein bisschen die Körner ausgegangen. Keine Ahnung, ob es nur daran lag oder ich zu lange am Limit war. Ich bin trotzdem zufrieden.(Quelle: ZDF)
Katharina Hennig (GER)
Ich bin sehr, sehr froh, dass die Saison nun vorbei ist. Es war eine lange Saison, für mich auch mental fordernd. Ich bin einfach froh, dass es nun vorbei ist und am Schluss auch noch happy, weil ich meine beste Saison bisher gelaufen bin, wenn man mal das Ganze betrachtet, abgesehen von der WM. Ich denke, es geht nun in eine wohlverdiente Pause.(Quelle: ZDF)
Victoria Carl (GER)
Ich bin nicht gestürzt, aber durch den Skikontakt ist meine Sprunggelenksverletzung wieder schmerzhaft. Ich habe aber alles darauf ausgerichtet, zur WM wieder fit zu sein, dass ich noch nicht komplett schmerzfrei sein werde, war mir von Anfang an klar. Nach 28 km in den Beinen ist meine Muskulatur nicht in der Lage, Außeneinwirkungen auszugleichen. Aus diesem Grund musste ich die letzten Kilometer im Doppelstock absolvieren. Aufgeben war keine Option! (Quelle: xc-ski.de)
Simen Hegstad Krüger (NOR)
Simen Hegstad Krüger (NOR)
Das war ein hartes Ding, aber ein cooles Rennen. Ich bin noch nie in einem so großen Feld gelaufen, wie es heute teilweise der Fall war. Das war ja wie bei der Tour de France! Obwohl die Strecke leicht war, wurde man von dem scharfen Seitenwind sehr müde. Ich wusste, dass wir am Ende versuchen mussten zu attackieren. Das hat gut geklappt. Ich war aber in Sorge, von den schnellen Sprintern noch eingeholt zu werden. (Quelle: TV2)
Es ist schön zu sehen, dass wir Bolshunov bei einem Rennen mit so einem Ende schlagen können und ihm im Anstieg entkommen konnten. Das war schwer, aber wir haben es geschafft. Bolshunov ist nicht der Supermann in der Höhe, das macht Hoffnung, dass wir ihn auch nächstes Jahr bei den Olympischen Spielen schlagen können. (Quelle: NRK)
Hans Christer Holund (NOR)
Mein Zielsprint war gut, aber ich bin überrascht, dass wir uns absetzen konnten. Die Geschwindigkeit der ersten 45 Kilometer war recht gering, darum dachte ich, dass mehr Läufer Kräfte für das Ende aufsparen würden. Nach gestern dachte ich, dass Bolshunov zur Attacke blasen würde. Ich war hinter ihm im Anstieg und rechnete mit seinem Angriff. Aber er wirkte etwas erschöpft und so habe ich die Führung übernommen. (Quelle: NRK)
Jens Burman (SWE)
Das Podium wurde auch mal Zeit! Das war hart am Ende. Ich war sehr müde wie wohl jeder, aber ich habe alles gegeben. Sie waren stark, aber es ist schön, endlich auf dem Podium zu stehen.
Zu Beginn der Saison hatte ich viele Rückenprobleme und habe im November und Dezember nicht viel trainiert. Inzwischen kann ich besser trainieren und mein Rücken spielt besser mit. Besser spät als nie! (Quelle: SVT)
Johannes Hoesflot Klaebo (NOR)
Der Anstieg war zermürbend. Ich habe um einen Platz auf dem Podium im Gesamtweltcup gekämpft, was ich auch geschafft habe. Das war mein Ziel. Simen war zu stark im letzten Berg. Glücklicherweise habe ich mich am Ende noch etwas erholt. Aber der Rückstand war zu groß. Bolshunov habe ich noch überholt, aber ob man im Ziel Vierter oder Sechster ist, macht keinen Unterschied. Vor einer Woche hätte es etwas bedeutet. Das war mein Saisonziel. (Quelle: NRK)
Alexander Bolshunov (RUS)
Ich hatte langsame Ski. Im Flachen musste ich doppelt so oft anschieben wie die anderen. (Quelle: MatchTV)
Lucas Bögl (GER)
Das war heute irgendwie… ich hatte wahnsinnig viel Spaß beim Laufen. Das war eines der schönsten Rennen meines Lebens. Ich bin reingegangen mit einem 58. Platz von gestern. Scheißegal, ich kann nichts mehr verkehrt machen, es kann nur noch nach vorne gehen. Ich habe dann davon profitiert, dass die vorne ein bisschen bummeln. Da bin ich recht schnell hingeschwommen und konnte mich zum Schluss lange halten. Ich denke, wir haben heute eindrucksvoll gezeigt, dass wir mehr können. Der Jones ist auch ewig lange vorn mitgelaufen. Nach den frustrierenden Wochen mit der WM war das extrem wichtig, noch mal zum Abschluss der Saison so ein Ding zu machen. (Quelle: ZDF)
Jonas Dobler (GER)
Ich bin absolut zufrieden. Ich war mit dem gestrigen Rennen nicht zufrieden, aber heute habe ich nochmal einige Plätze gutmachen können. Es war ein gutes Rennen, hat Spaß gemacht und war ein versöhnlicher Abschluss. (Quelle: ZDF)
Peter Schlickenrieder (GER), Trainer
Die Burschen haben gewaltiges Potential. Sie können kämpfen, das ist mir persönlich wichtig. Egal wie aussichtslos man unterwegs zu sein scheint, entschieden wird das ganze Ding auf der Ziellinie. Das haben sie meiner Meinung nach toll gemacht und das zeigt den Kämpfergeist, der in der Truppe steckt. Ich war sehr erleichtert über das Ergebnis, das freut mich. Bei den Herren haben wir uns bis dato tendenziell unter Wert verkauft und drum freut mich das, weil ein Bögl Lucas und ein Dobler Jonas wirklich Arbeiter im Team sind.
Es hätte mich gefreut, wenn ein Florian Notz belohnt worden wäre für die harte Arbeit, die er vom Start weg getan hat. Er hat wirklich alles gegeben, hat versucht, die Lücke zu schließen, aber wenn man bei dem Gegenwind immer alleine arbeitet, hat man keine Chance. Er war richtig gut unterwegs, aber wenn er so hart arbeiten muss, dann erwischt es einen auf der Strecke wie den Janosch auch.
Es ist eine geile Athmosphäre hier, es ist das erste Mal, dass wir wieder Zuschauer an den Strecken erleben. Sie dürfen ja nur sehr vereinzelt hin, aber man spürt die Kraft des Langlaufs und dieser Engadiner Skimarathon ist nicht umsonst einer der größten in Mitteleuropa. Das ist einfach das, was man hier spürt und das muss auch der Trend sein im Langlauf, dorthin zu gehen, wo die Leute den Sport betreiben. (Quelle: ZDF)