Die beiden ARD-Männer Torsten Püschel und René Kindermann wollen ab 2018 den Langlauf-Weltcup nach Dresden holen. Eine Hürde gilt es noch zu nehmen, dann steht der Bewerbung nichts mehr im Weg.
Kühner Plan von Sprintrennen am Elbufer
Seit zwei Jahren verfolgen Torsten Püschel und René Kindermann, beide bekannt als ARD-Wintersport-Kommentator und -Moderator, einen kühnen Plan. Sie wollen den Langlauf-Weltcup ans Elbufer nach Dresden holen. Inzwischen hat man fast alle Hürden genommen und auch ein möglicher Termin steht bereits fest. Mitte Januar 2018 sollen sich die besten Sprinter der Welt im Einzel und im Team auf einer 700 Meter Runde messen, die jeweils zweimal zu absolvieren sein wird. Der Stadtrat wird nun in einer Sitzung am kommenden Donnerstag entscheiden, ob man seitens der Stadt Dresden einen Zuschuss von 300.000 Euro beisteuern will. „Fließt das Geld, schießt der Freistaat die gleiche Summe zu“, versichert Püschel. Die restlichen 600.000 Euro des angestrebten Budgets sollen durch Werbe- und Zuschauer-Einnahmen gedeckt werden. Steht die Finanzierung, wird sich der Deutsche Skiverband offiziell um die Austragung des Weltcup-Sprints bewerben. Eine Entscheidung über den Zuschlag seitens der FIS würde dann im Mai 2017 fallen.
Kurze Wege für Aktive und Fans
„Das Spannende an unserer Bewerbung – die Strecke verläuft direkt vor spektakulärer Kulisse und bietet für alle Akteure kurze Wege. Vom Hotelzimmer bis zum Startgate sind es knapp fünf Minuten Fußweg. Ein Teil der Strecke verläuft sogar direkt vor dem Weltcup-Hotel“, so Püschel. „Das Weltcup-Hotel bietet auch sonst perfekte Bedingungen für die Athleten: Separate Etagen für die Sportler, eine eigene Athleten-Lounge, Indoor-Pool, Fitness-Center, Sauna. Dazu direkt vor der Tür der Elbradweg – ideal zum Training auf Skirollern. Uns ist wichtig, dass sich die Athleten hier wohlfühlen – wir wollen, das Dresden sich zu einem Highlight für die Skilanglauf-Szene entwickelt.“ Die Strecke an sich wurde von Georg Zipfel geplant, der in den letzten Jahren unter anderem als Wettkampfchef in Oberstdorf, Düsseldorf und Stockholm tätig war. Sie beinhaltet pro Runde einen kürzeren und einen längeren Anstieg. Start und Ziel befinden sich in einem Open-Air-Theater, das 3.000 Zuschauern Platz bieten wird. Den malerischen Hintergrund bilden Semperoper und Frauenkirche.
Nachhaltige Nutzung und Werbung für den Skilanglauf
Die Organisatoren des Weltcups in Dresden hatten aber von Beginn an auch Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit im Blick. Lassen es die Temperaturen zu, kann der Schnee mit Schneekanonen und Wasser aus der Elbe produziert werden. Ist dies nicht möglich, werden die rund 4.000 Kubikmeter in einer Skihalle hergestellt und per LKW ans Elbufer transportiert. Die Strecke soll dann auch nach dem Highlight weiter genutzt werden. An den folgenden fünf Tagen wird es Schulsport-Unterricht auf Ski geben. Und am Wochenende nach dem Weltcup sollen regionale Nachwuchs-Meisterschaften ausgetragen werden. „Das heißt, wir sehen den Weltcup auch als Leuchtturm für den Skilanglauf in der Region. Auch wenn Dresden nicht als Wintersport-Ort gilt, wir sind das Tor zum Erzgebirge. Dazu gibt es hier in der Stadt einige gute Ski-Vereine. Und mit Richard Leupold war in der vergangenen Saison ein Dresdner bereits bei den Junioren-Weltmeisterschaften dabei“, erklärt Püschel die Nachhaltigkeit des Projekts.
Es heißt also Daumen drücken in der kommenden Woche und im Mai 2017, damit es neben Oberstdorf künftig wieder einen zweiten Langlauf-Weltcup-Standort in Deutschland gibt.