Medienberichten zufolge soll es einen Deal zwischen dem IOC und Russland bezüglich der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2018 geben. Gegen eine Strafzahlung von 100 Millionen Dollar würde den russischen Athleten ein generelles Startrecht gewährt.
Strafzahlung plus Entschuldigung
Die australische Nachrichtenagentur AAP hat am Mittwoch unter Verweis auf Quellen aus dem Anti-Doping-Sektor berichtet, dass angeblich ein Deal zwischen dem Russischen Olympischen Komitee (ROC) und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) vor dem Abschluss steht. Dieser soll eine „erhebliche Strafzahlung für endemisches Doping“ beinhalten, die auf der anderen Seite den Russen ein generelles Startrecht bei den Olympischen Winterspielen in Pyeonchang garantieren würde. Damit wäre die Forderung, das komplette russische Team von den Spielen auszuschließen, vom Tisch und alle nicht nachweislich des Dopings überführten Athleten dürften starten. Zudem müsste sich als Teil des Deals ein hochrangiger russischer Funktionär öffentlich entschuldigen, damit die russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA) ihre Zulassung wiedererlangen könnte. Das IOC wies den angeblichen Deal als „reine Spekulation“ zurück. Vielmehr sei die Arbeit der IOC-Kommission, die mit der Auswertung der Ergebnisse des McLaren Berichts beauftragt sei, noch „im Gange“. Ein finales Urteil über mögliche Sanktionen im russischen Dopingskandal sei noch nicht gefallen.
Beckie Scott: „Nicht genug“
Die Vorsitzende des Athletenkomitees der Welt-Anti-Dopingagentur (WADA), die kanadische Langlauf-Olympiasiegerin Beckie Scott, erklärte in einem Interview mit der BBC: „Ich denke nicht, dass eine Geldstrafe ausreichend ist.“ Weiter gefragt, was denn ausreichend wäre, kommt Scott auf den McLaren Report zu sprechen: „Dieser Bericht, diese Beweise und diese Informationen sollten genug sein, um ein Land zu disqualifizieren und es ihm nicht zu ermöglichen, an Olympischen Spielen teilzunehmen.“ Dem McLaren Report zufolge wurden von 2011 bis 2015 rund 1000 russische Athleten vom Dopingsystem in Russland unterstützt und geschützt. Aus Wintersportsicht waren insbesondere die Olympischen Winterspiele in Sochi betroffen, bei denen es eine großangelegte Vertuschungsaktion gegeben hatte. Vor den Olympischen Sommerspielen in Rio 2016 hatte das IOC auf eine Komplettsperre Russlands verzichtet und dafür massiv Kritik geerntet.
Quellen: www.sport1.de, sueddeutsche.de